Begleiterin für eine Nacht (German Edition)
dich hier in der Stadt niemand mehr anstellt. Ich hoffe, wir verstehen uns! Du bist heute Abend um sieben Uhr im Mark Hopkins Intercontinental, Zimmer 2307, oder du bist gefeuert!“
Der Anruf endete.
„Alte Hexe!“, krächzte Holly, ihre Stimme heiser vom Übergeben.
„Was war denn da mit dem japanischen Kunden?“ Sabrina sah ihre Freundin an, die eine eindeutige Geste machte.
„Perverser Typ.“ Erst hatte es den Anschein, als ob Holly nicht mehr herausrücken wollte. Aber Sabrina kannte ihre Freundin gut genug und wusste, dass sie ihr schließlich doch alles erzählen würde, was sie wissen wollte. Holly konnte einfach keine Geheimnisse für sich behalten.
„Also, wir waren in seinem Hotelzimmer, und ich denke mir, er will nur das, was die meisten dieser Typen wollen. Aber nein, der Typ musste richtig abartig werden. Er hatte diese kleinen Stahlkugeln an einer Kette dabei. Und du willst wirklich nicht wissen, was ich damit tun sollte . . . “
Sabrina sah sie angewidert an und bestätigte ihr damit, dass keine Details nötig waren. Sie hatte schon mehr Informationen erhalten, als sie haben wollte.
„Ich habe mich aus dem Staub gemacht, und als Misty das herausfand, setzte sie mich praktisch auf Bewährung. Sie sagte, dass sie mir den Arsch aufreißt, wenn ich nochmals einen Kunden sitzen lasse. Entschuldige die Wortwahl!“
Hollys Ausdrucksweise war noch nie das Problem gewesen. Tatsächlich mochten ihre Kunden sogar ihre schmutzige Wortwahl und auch alles andere, was sie mit ihrem Mund anstellen konnte. Sabrina schüttelte den Kopf und lachte.
„Ich mache dir einen Kamillentee.“
Während sie in der großen Essküche beschäftigt war und versuchte, ein paar trockene Kekse zum Tee zu finden, fragte sich Sabrina, ob ihre Kollegen es seltsam finden würden, wenn sie wüssten, dass sie sich die Wohnung mit einer professionellen Escort-Dame teilte.
Sie und Holly waren zusammen in einer kleinen Stadt an der East Bay aufgewachsen. Damals waren sie beste Freundinnen gewesen und waren wieder in Kontakt getreten, als sie herausgefunden hatten, dass sie beide nach San Francisco gezogen waren. Nichts war näherliegend gewesen, als sich zusammen eine Wohnung zu nehmen.
Während Sabrina Jura studiert hatte, hatte sich Holly von einem Job zum nächsten gehangelt, bis ihr klar geworden war, dass es einen einfacheren Weg gab, Geld zu verdienen.
Blond und mit strahlend blauen Augen war sie eine ausgesprochene Schönheit. In den richtigen Klamotten war sie eine Wucht. Also warum sollte sie mit Männern ausgehen, die sie nur zum Abendessen einladen würden und dann erwarteten, dass sie mit ihnen schlief, wenn sie sich ja für das, was sie sowieso machen würde, auch bezahlen lassen könnte?
Sicherlich gab es Kunden wie den Japaner von letzter Woche. Aber Holly zufolge waren die meisten dieser Typen normale Männer, meistens auswärtige Geschäftsleute, die sich einsam fühlten.
Anfänglich war Sabrina von Hollys Entscheidung, eine Escort-Dame zu werden, schockiert gewesen. Aber als sie sah, dass Holly Spaß an ihrer Arbeit hatte, zumindest meistens, und dass sie immer noch dieselbe Person wie vor ihrer seltsamen Karrierewahl geblieben war, hatte sie aufgehört zu versuchen, ihre Freundin zu ändern.
Auf jeden Fall war Hollys beträchtliches Einkommen sehr gelegen gekommen, als Sabrina im letzten Studienjahr ihrem Teilzeitjob als Kellnerin aufgrund des Lernaufwands nicht mehr nachgehen hatte können. Holly hatte die ganze Wohnungsmiete übernommen und dafür gesorgt, dass der Kühlschrank immer gefüllt war.
Ihre Freundin hatte sie nie etwas zurückzahlen lassen, nicht einmal jetzt, wo Sabrina eine gut bezahlte Arbeitsstelle hatte und jeden Monat ein paar hundert Dollar auf die Seite bringen konnte. Wofür waren Freunde da, hatte Holly gemeint. Sie war mehr eine Schwester für sie als eine Freundin, und sie wusste, dass Holly genauso fühlte.
Holly war immer noch so blass wie Schneewittchen, als Sabrina ihr den Tee brachte und ihn ihr einflößte. Holly hatte sich an ein paar Kissen im Rücken gelehnt.
„Du kannst keinesfalls heute Abend arbeiten. Misty muss das verstehen.“
Holly runzelte die Stirn. „Das hab‘ ich ihr auch gesagt, aber du hast ja gehört, was sie gesagt hat. Wenn ich meinen Arsch nicht dorthin bewege, feuert sie mich. Und dieses Mal ist es ihr ernst.“
Holly versuchte, sich aufrecht hinzusetzen, fiel aber sofort wieder zurück in die Kissen. „Verdammt, mir ist so
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