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Bernstein Verschwörung

Bernstein Verschwörung

Titel: Bernstein Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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schüttelte
den Kopf. »Leider nicht. Ich hab es von dem Werner. Hat mich
angerufen, weil der Dezernent einen Dienstwagen der Stadt genutzt
hat. Die Kiste steht jetzt wegen der Spurensicherung bei der
Kripo.«
    »Weißt du
mehr?«
    »Er wurde heute
Nacht erschossen, in den Barmer Anlagen. Mehr weiß ich auch
nicht, sorry. Aber ich dachte, ich sag es dir, bevor sich die
anderen Medien den fetten Braten an Land ziehen.« Nun grinste
er Heike jovial an. Zäh flössen die Gedanken durch Heikes
Kopf. Sie versuchte krampfhaft, die Ereignisse der letzten beiden
Tage unter einen Hut zu bekommen. Es war, als hielte sie die
Fäden in der Hand und war nicht in der Lage, den Knoten der
Geschehnisse aufzulösen. In der Nacht hatte sie noch lange mit
dem Laptop in der Küche gesessen und recherchiert. Dabei hatte
sie eines der Geheimnisse Wuppertals erfahren. Die Stadt barg
dieses Geheimnis, doch es war eine Frage der Zeit, bis sich der
Schleier des Schweigens lüftete und Wuppertal zu neuem Glanz
verhelfen würde. »Moment, das geht mir zu
schnell«, murmelte sie und fuhr sich mit der flachen Hand
durch das Gesicht. »Was denkst du von der
Geschichte?"
    »Woher soll ich
das wissen, sehe ich aus wie ein Bulle?« Kalla winkte ab.
»Ich bin Kutscher, und die Dinger, die in der Stadt
passieren, sind komisch. Aber es gibt andere Leute, die dafür
bezahlt werden, Mordfälle aufzuklären. Also
…« Er zwinkerte Heike zu und erhob sich. »Also
halt mich da raus, Mädchen. Ich habe keine Lust, dass wir
wieder zwischen die Fronten kommen. Hatten wir ja alles schon
mal.«
    Heike nickte stumm. So
langsam wurde es mal wieder hektisch für Kommissar Verdammt.
Die zweite Leiche und wahrscheinlich keine Spur. Vermutlich hockte
er gerade im Polizeipräsidium und tobte. »Ich habe
gleich einen Termin im Rathaus, da findet eine Pressekonferenz
statt«, bemerkte sie nachdenklich. »Man darf gespannt
sein, ob die uns was dazu sagen.« Kalla war an der
Studiotür angekommen. Seine massige Hand lag schon auf der
Klinke, als er sich noch einmal zu Heike umwandte. »Meinst du,
Trautlers Tod hat etwas mit den Morddrohungen gegen den OB zu
tun?« Heike hob die Arme. »Ich weiß es wirklich
nicht, Kalla.« Dann hatte sie einen anderen Einfall. Das
Gebäudemanagement der Stadtverwaltung war auch für die
Bunker der Stadt zuständig. Sie überlegte, ob es
möglicherweise hier einen Zusammenhang geben konnte. Oder lag
Kalla richtig, und jemand hatte es auf die Mitglieder der
Stadtverwaltung abgesehen?
    Erst die Dezernenten,
dann der Oberbürgermeister? Sollte das der Fall sein, bestand
für die Stadtväter Alarmstufe rot. Heike spielte mit dem
Gedanken, Ulbricht einen Besuch abzustatten. Vielleicht war es
nicht falsch, mit ihm über ihre Idee zu sprechen.
Wahrscheinlich würde er alles abstreiten und ihr sagen, dass
sie gefälligst ihre Arbeit tun solle, aber es war nicht zu
verantworten, wenn sie sich mit einer Vermutung zurückhielt
und der Mörder deshalb einen weiteren Menschen töten
konnte.    
     
    Polizeipräsidium, 9.40
Uhr
    Ulbricht hatte sich
nach dem Einsatz in den Barmer Anlagen nur ein paar Stunden Schlaf
gegönnt, bevor er müde zum Präsidium gefahren war,
wo er vergeblich versucht hatte, sich mit der Kaffee-Brühe aus
dem Automaten wach zu halten. Er musste sich eingestehen, nicht
mehr der Jüngste zu sein. Vor einigen Jahren hatte ihm
chronischer Schlafmangel nicht so viel ausgemacht, wie das heute
der Fall war. Entsprechend übel gelaunt war er auch ins
morgendliche Meeting gegangen, um die anfallenden Tagesaufgaben mit
seinem Team zu besprechen. Nach dem Meeting hatte er den Laptop von
Alexander Koljenko zu den Kollegen der IT-Abteilung gebracht. Wie
er am Abend festgestellt hatte, war die Kiste passwortgesichert.
Man sicherte ihm zu, die Festplatte des mobilen Rechners so schnell
wie möglich zu spiegeln und auszuwerten. Trotzdem
stöhnten die Spezialisten über ihr zu schaffendes
Arbeitspensum, weshalb sich Ulbricht in Geduld üben
musste.
    Die Mitglieder des
KK11 hatten alle Hände voll zu tun, und sie waren gleich nach
der Besprechung ausgeschwärmt, um vor Ort zu ermitteln. Dabei
durchleuchteten sie das gesellschaftliche Umfeld von Alexander
Jalenko, um eine Spur zu seinem Mörder zu finden. Es war ein
Routinejob, den die Kollegen sicherlich bald gelöst hatten.
Brisanter war hingegen der Mord an Jörg Trautler: Als Mitglied
der Stadtverwaltung mussten die Beamten sensibel vorgehen —
Trautler hatte immer wieder im Licht der

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