Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bezueglich Enten und Universen

Bezueglich Enten und Universen

Titel: Bezueglich Enten und Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neve Maslakovic
Vom Netzwerk:
DIM-Beamten, dass sie Monroes Computer löschen mussten? Ging es nur um die routinemäßige Zerstörung alter Informationen, oder war mehr daran, wie Professor Maximilian meint? Und in diesem Fall: Woher wussten die eigentlich, dass wir auf der Suche nach dem Universenmacher sind? Wir gehen sehr vorsichtig vor.«
    »Du glaubst, das DIM spioniert euch aus?«, fragte ich.
    »Aber natürlich«, erwiderte Bean.
    »Ohne Zweifel«, meinte Arni.
    »Wir haben uns sogar gefragt, ob du ein Maulwurf bist.«
    »Ein was?«, wollte ich wissen.
    »Ein Maulwurf – du weißt schon, ein Spion, ein DIM-Agent, der versucht, Wissenschaftler dabei zu erwischen, wie sie Paragraf 19 verletzen.«
    »Ach so, eine Spinne. Nein, ich bin keine DIM-Spinne, und auch kein Maulwurf. Aber wenn ich so recht darüber nachdenke, mein Chef hat unglaublich schnell mit der Telefonnummer von Olivia May Novak Irving A zurückgerufen, als ich ihn um Hilfe bat. Vielleicht wusste das DIM ja, dass es eine Sackgasse ist und wir nichts von Bedeutung erfahren würden.
Und
Wagner
wusste,
dass ich in Quarantäne war, obwohl unsere Namen niemals veröffentlicht wurden.« So gesehen kamen mir mein Chef und sein Netzwerk von Bekannten plötzlich definitiv unheimlich vor.
    Bean runzelte die Stirn. »Hat dir jemand irgendetwas gegeben, seit du dich in Universum B aufhältst?«
    »Eigentlich nicht«, sagte ich. »Na ja, nur ein Buch.«

26
DAS ENDE EINES BUCHES
    »Wer hat dir ein Buch gegeben?«, wollte Bean flüsternd wissen, obwohl ich sie über dem Radau der Busse und Autos, die den Fußweg erzittern ließen, kaum verstehen konnte.
    »Welches Buch?«, zischte Arni in ebenso gedämpftem Ton von der anderen Seite.
    Verwirrt senkte ich meine Stimme entsprechend. »
Ein Schritt ins Leere
. Agatha Christie.«
    »Agatha wer?«, fragte Arni. »Eine Christie ist nicht in meiner Datenbank.«
    »Nein, Agatha Christie ist die Autorin«, erklärte ich. »Von
Schritt ins Leere
. Du hast mich darin lesen gesehen, Bean. Die Besitzer des
Queen Bee Inn
haben es mir ins Krankenhaus geschickt. Franny und Trevor. Heute Morgen wollte ich das Buch zurückgeben, aber Trevor sagte, ich darf es behalten. Ich habe noch nie ein Papierbuch geschenkt bekommen. Ich glaube – ja, ich habe es hier ...« Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke auf und zog das Buch aus einer Innentasche.
    »Wirf es weg«, zischte Bean.
    »Was? Ins Wasser? Aber das ist ein Buch!«, protestierte ich und klammerte mich daran fest. »Außerdem, würde das nicht auffallen?«
    »Schon möglich«, stimmte Arni zu. »Haben die Besitzer der Pension dir noch etwas anderes gegeben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Aber sie haben uns das Bed and Breakfast in Carmel empfohlen – du meinst doch nicht etwa? Franny sagte, das Bed and Breakfast würde von ihrer Cousine geführt!«
    »Cousine, soso«, sagte Bean. »Wohl eher Mitarbeiterin. Na gut, wir wussten ja, dass sie uns im Auge behalten würden.«
    »Wartet mal«, protestierte ich. »Das ergibt doch keinen Sinn. Selbst wenn das Departement für Informationsmanagement mich wegen meines gefälschten Geburtsdatums besonders im Auge behalten würde, wie hätten sie dafür sorgen sollen, dass ich zufällig in einer Pension lande, die von DIM-Agenten geführt wird? Franny und Trevor wirken absolut harmlos ...«
    »Hmmm«, sagte Bean und nuckelte ungläubig an ihrem Smoothie.
    Arni zuckte die Achseln. »Sie schicken vermutlich routinemäßig Berichte über ihre Gäste an das Departement, besonders über A-ler auf Besuch. Vielleicht hat man sie diesmal um besondere Aufmerksamkeit gebeten.«
    Bean warf einen bissigen Blick in Richtung des Agatha-Christie-Romans, den ich in meine Jacke gewickelt hatte, um das vermutlich darin enthaltene Mikrofon zum Verstummen zu bringen. »Wir könnten es in die Bucht werfen, wenn keiner hinsieht«, meinte sie mit einem abschätzenden Blick auf das Geländer.
    »Lieber nicht«, sagte ich. »Bei meinem Glück landet es auf einem nichts ahnenden Surfer oder einem Segelboot ...«
    Ich verstummte abrupt.
    Bean holte tief Luft. »Auf einem nichts ahnenden – 
natürlich.
«
    »Damals haben die Ausflugsboote unter der Brücke gewendet, normalerweise in großem Bogen um den ersten Pfeiler, bevor sie Kurs zurück auf die Bucht nahmen«, meinte Arni langsam. »Die Touristen waren verrückt danach. Der Meeresspiegelwar damals so niedrig, dass sie die Klappbrücke nicht hochziehen mussten. Das Ding hätte direkt übers Geländer fliegen können

Weitere Kostenlose Bücher