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Bezueglich Enten und Universen

Bezueglich Enten und Universen

Titel: Bezueglich Enten und Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neve Maslakovic
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»Ich habe die Nummer, die Sie wollten.«
    »So schnell? Es ist doch noch keine halbe Stunde her ...«
    »Hat mich nur ein paar Anrufe gekostet. Egg und Rocky haben mir geholfen – sie besteigen heute den Folger Peak – eine hübsche Wanderung angeblich.« Wagner leerte einen Beutel Salatblätter in eine der Schleudern, goss Wasser hinterher, legte den Deckel auf und schaltete das Gerät ein. »Ich habe mit der Dame gesprochen und mich ihr vorgestellt. Sie schien nicht – wo sind Sie eigentlich?«
    Bean hatte abrupt gebremst, um den Wagen nicht direkt durch ein Cablecar hindurchzufahren.
    »In einem VW Käfer. Sprechen Sie weiter.«
    »Sie schien nicht gerade erpicht darauf, sich interviewen zu lassen, gab aber nach, als ich erzählte, dass Sie das mit Ihrem Alter gerade erst herausgefunden haben. Sie ist bereit, mit Ihnen zu sprechen. Aber nur mit Ihnen«, wiederholte er. Er nahm den Korb aus der Salatschleuder und kontrollierte die Wassermenge im Bottich darunter. »Ich gebe Ihnen die Nummer.«
    »Wagner, ich weiß nicht, wie Sie das immer wieder schaffen. Übrigens, Sie haben doch hoffentlich den Artikel über die GoldenGate Bridge noch nicht verwendet, oder? Ich glaube, ich bin nicht ganz zufrieden damit.« Das konnte man wohl sagen. Ich krümmte mich innerlich wegen meiner klischeehaften Redewendungen. Ich glaubte mich an etwas zu erinnern wie:
Um goldene Laibe Brot zu backen, greifen Sie zur Golden-Gate-Brotbackmaschine.
Wo war ich nur mit meinen Gedanken gewesen?
    »Wir warten noch, bis Sie den bewussten Gegenstand aus der Bäckerei
Salz & Pfeffer
beschafft haben«, sagte er. Das sollte mich wohl aufmuntern. Er griff nach der nächsten Salatschleuder und unterbrach die Verbindung.
    »Du sollst also für Wagner etwas aus einer Bäckerei abholen?«, fragte Bean, die nur so getan hatte, als würde sie nicht zuhören, während wir über die Gleise der Cablecars rumpelten.
    »Einen Ansatz für Sauerteigbrot.«
    »Dann bin ich also nicht die Einzige, die links und rechts gegen Paragrafen verstößt.«
    »Wagner hat die Olivia May aus Universum A gefunden.«
    »Was hat er? Wo? Wie?«
    »Er hat überall Kontakte. Wo oder wie hat er nicht gesagt.«
    »Das wird Arnold aber glücklich machen. Nach all der Zeit, die er mit Olivia May B verbracht hat, war er schon richtig heiß darauf, Olivia May A zu interviewen. Und ich muss zugeben, ich bin auch gespannt darauf, wo sie sich all die Zeit versteckt hat. Paragraf 3 macht es ziemlich schwer, Leute aufzuspüren, aber wir haben nie auch nur eine Spur von ihr entdecken können. Wir waren zu dem Schluss gekommen, dass sie ins Ausland gegangen oder gestorben war. Am besten, wir nehmen so bald wie möglich Kontakt auf, bevor sie es sich anders überlegt«, fügte sie hinzu. Sie fuhr eine Hundertachtzig-Grad-Kehre, die mich wieder nach dem Armaturenbrett greifen ließ und ein wütendes Hupkonzert zur Folge hatte. »Ich rufe an und sage Arni Bescheid. Um die zwei potenziellen Vepuz-Punkte können wir uns später kümmern.«
    »Und auch ums Mittagessen. Es gibt da ein Restaurant, das ich ausprobieren möchte.« Ich packte wieder das Armaturenbrett, während sie mit einer Hand wählte und mit der anderen lenkte. »Jedenfalls wenn ich hier jemals wieder lebend rauskomme.«

    Die viertausendeinhundertzwei Bürger, die sich am Tag Y innerhalb des Ereignisradius aufgehalten hatten, summierten sich zu achttausendzweihundertvier einzelnen Geschichten – eine Hälfte in A, die andere in B –, alle aufs Sorgfältigste dokumentiert von den Doktoranden.
    Eine der Geschichten (Nummer 221 B) gehörte zu Olivia May B, die als Ideenentwicklerin reich geworden war; eine andere (221 A) zu Olivia May A, die dabei versagt hatte. Wir wollten die Erzählungen der A-Bewohnerin via inter-universelle Kommunikation hören.
    Sie saß im Yogasitz auf einer Matte in der Mitte eines unmöblierten Raums mit Holzboden. Sie war schlank und zart und trug einen mangofarbenen Bodysuit, genau wie Arni ihr Alter beschrieben hatte.
    »Ich unterrichte Yoga«, teilte sie mir mit. »Dies ist meine Schule. Mango-Yoga.«
    »Die Mango ist eine herrliche Frucht«, stimmte ich von meinem Platz an Arnis Schreibtisch aus zu. »Aber schwer zu verarbeiten.
Wagner’s Kitchen
stellt einen praktischen automatischen Früchteschäler ...«
    »Ich habe auch einen neuen Namen.«
    Ich hörte, wie Arni sich regte – er lehnte an der Wand, knapp außerhalb der visuellen Reichweite des Omni, ebenso wie Bean und Pak.

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