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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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sie ihn bei der Arbeit unterbrach. Vielleicht wären Kaffee und Gebäck gar nicht nötig gewesen.
    Als sie sich schließlich von ihm lösen wollte, hielt er sie fest. „Bleib hier.“
    „Dann kommen wir zu nichts.“
    „Na und?“
    Sie lachte. „Ich bin gekommen, um dein Büro zu streichen, und nicht, um dich von der Arbeit abzulenken.“
    „Ich bin schon abgelenkt“, murmelte er und erstickte ihre Proteste mit einem weiteren Kuss.
    Es war noch so neu, so voller Entdeckungen, dieses leidenschaftliche Verlangen, dieser Zauber zwischen ihnen, dieses Bedürfnis, einander ganz nahe zu sein.
    Drew stöhnte, als Abbys erhobene Stimme aus dem Vorzimmer herüberdrang.
    „Sie können da nicht rein!“, rief sie entschieden. „Mr. Pierce ist beschäftigt. Haben Sie einen Termin?“
    „Er wird mich empfangen“, entgegnete eine Männerstimme im Brustton der Überzeugung.
    „Wer sind Sie eigentlich?“
    „Jack Slade.“
    „Wenn Sie einen Moment hier warten, werde ich Sie anmelden.“
    „Warum ersparen Sie nicht uns beiden die Mühe?“, konterte er gereizt. „Ich melde mich selbst an.“
    „Ich glaube nicht, dass Mr. Pierce heute Zeit hat, jemanden zu empfangen.“
    Drew hatte genug gehört. Widerstrebend ließ er Olivia los, um Abby vor Jacks irischem Temperament zu retten. Als er das Vorzimmer betrat, fand er die beiden Auge in Auge vor, mit zornig geröteten Gesichtern.
    Jack Slade als Freund zu bezeichnen, wäre übertrieben gewesen. Jack hatte keine Freunde. Er war kräftig gebaut und hatte eine sehr harte Schale. Da er in einem schäbigen Viertel aufgewachsen war, hatte er lernen müssen, sich durchzuboxen. Wie ein Hund, der zu oft getreten worden war, ließ er niemanden an sich heran. Aber er hatte Drew im Gefängnis vor einigen Mithäftlingen gerettet, die ihm einen Dämpfer hatten aufsetzen wollen.
    „Schön, dich zu sehen, Jack“, begrüßte Drew ihn.
    „Ich habe deinen Brief bekommen“, sagte Jack mit kaltem Blick in den blauen Augen. „Ich könnte einen Job gebrauchen.“
    „Welche Arbeiten kannst du ausführen?“
    „Ich habe im Straßenbau gearbeitet, aber da ist bis zum Frühling nichts zu machen. Ich kann Lastwagen fahren und jeden Motor reparieren, und ich bin bereit, alles zu lernen, was Geld einbringt.“
    Drew lächelte. „Wir finden bestimmt was für dich. Hast du schon eine Bleibe?“
    „Noch nicht. Aber ich finde schon was.“
    „Hinter dem Holzlager steht ein Häuschen. Es ist leer, wenn du es haben willst.“
    „Klingt gut. Wann soll ich anfangen?“
    „Wie wäre es mit sofort? Wir haben unzählige Maschinen zu reparieren, ganz zu schweigen von den Gebäuden. Aber zuerst möchte ich dir meine Frau und Partnerin vorstellen. Das ist Olivia.“
    Lächelnd und mit ausgestreckter Hand trat sie zu ihm. „Tag, Jack. Können Sie malen?“
    „Wie bitte?“
    Sie deutete zu dem Farbeimer. „Wände streichen.“
    Mit einem knappen Lächeln schüttelte er ihr die Hand. „Ich kann es versuchen.“
    „Und das ist meine Schwester Abby“, warf Drew ein.
    „Abby? Kurzform für Abigail?“
    „Ich ziehe Abby vor“, entgegnete sie verärgert.
    Jack grinste nur.
    „Du kannst gleich in das Häuschen einziehen“, warf Drew ein.
    Jack nickte. „Ich hole meine Sachen. Wir sehen uns nachher.“
    Als er gegangen war, wandte Abby sich empört an Drew. „Wie kannst du diesen unmöglichen Mann um dich haben wollen?“
    „Er hat mir beigestanden, als ich Hilfe brauchte. Ich schulde ihm einen Gefallen.“
    „Du kennst ihn also aus dem Gefängnis. Er ist ein Krimineller!“
    „Er war unschuldig.“ Drew konnte durchaus verstehen, dass Abby besorgt war. Jack hatte ein rüdes Auftreten und vertraute niemandem. Doch wer konnte ihm das verdenken? Ihm war ein Verbrechen angehängt worden, mit dem er nichts zu tun hatte. Dann waren neue Beweise aufgetaucht, und in einem Wiederaufnahmeverfahren war er freigesprochen worden.
    „Behauptet das nicht jeder, der mal im Knast gesessen hat?“ Erst im Nachhinein wurde ihr bewusst, was sie da gesagt hatte. „Entschuldige, ich meinte nicht dich. Es tut mir leid.“
    Drew atmete tief durch. „Schon gut“, sagte er, doch es stimmte nicht.
    Abbys Worte erweckten erneut all die Zweifel, die er zu verdrängen suchte. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er Ordnung schaffen. Er wollte ein Zuhause und Stabilität. Er wollte aus seiner Ehe mit Olivia und aus dem Sägewerk einen Erfolg machen. Ihre Investition in ihn bedeutete eine große Verantwortung. Er konnte

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