Bianca Extra Band 2
gefällt der Look auch“, versicherte Lexi. „Und nur damit du’s weißt – wir sind unheimlich neidisch auf deinen flachen Bauch.“
July seufzte. „Allerdings. Es ist verdammt schwer, sexy zu sein, wenn der Bauch so vorsteht. Zum Glück findet David mich immer noch attraktiv.“
„Nick sagt mir jeden Tag, wie schön ich bin, und er beteiligt sich ganz aktiv an der Schwangerschaft.“ Lexi strahlte. „Jeden Morgen, bevor er ins Büro fährt, streichelt er meinen Bauch und redet mit unserem Sohn. Er hat nämlich irgendwo gelesen, dass sich das Baby schon vor der Geburt geliebt und behütet fühlt, wenn es die Stimmen beider Elternteile hört.“
Ein Kloß stieg Mary Karen in die Kehle. Wie anders hatte sie ihre Schwangerschaften erlebt! Beim ersten Mal hatte Steven sie Walross genannt und sich geweigert, sie anzufassen. Beim zweiten Mal hatte er sich aus dem Staub gemacht.
Und nun musste sie es wieder allein durchstehen. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie nahm einen Schluck Eistee und blinzelte hastig, aber anscheinend nicht schnell genug.
July legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. „Honey, was ist denn?“
Besorgnis trat in Lexis bernsteinfarbene Augen. „Sag uns, was dich so aufwühlt. Hab ich was Dummes gesagt?“
„Nein, nein. Ich bin nur müde.“ Mary Karen zwang sich zu lächeln. Es war nicht gelogen. Wie viel sie auch schlief, es war nie genug. „Das Gewitter hat Logan geweckt. Dann haben die Zwillinge ihn gehört und waren die halbe Nacht auf.“
Sie wollte sich nicht weiter dazu auslassen. Als sie endlich wieder ins Bett gegangen war, hatte sie sich ihr Leben mit vier Kindern auszumalen versucht und keinerlei Schlaf mehr gefunden.
„Ich weiß nicht, wie du das schaffst“, sagte July. „Du hast drei kleine Kinder, die wahre Energiebündel sind. Du arbeitest …“
„Nur in Teilzeit!“, warf Mary Karen hastig ein. Die Bewunderung war ihr unangenehm. Sie kannte viele ledige Mütter, die viel schlimmer dran waren. Zumindest hatte ihr Ex einen gut bezahlten Job und zahlte pünktlich die Unterhaltskosten.
Lexi rang hörbar nach Atem. „Oh, er hat ein Date mitgebracht.“
Mary Karen brauchte nicht zu fragen, wer gemeint war. Sie besaß seit ewigen Zeiten einen sechsten Sinn, was Travis anging. Betroffen drehte sie sich um. Ihr Herz machte einen Hüpfer beim Anblick ihres … Ehemanns. Er trug eine Kakihose und ein ärmelloses hellbraunes Freizeithemd. Sein sandfarbenes Haar war ausgebleicht und seine Haut golden gebräunt. Er sah blendend und umwerfend lässig wie ein Model aus.
Doch sie kannte ihn anders – und vielleicht besser, als er sich selbst. Sie sah hinter die heitere Fassade und merkte, dass vier verdammt harte Wochen hinter ihm lagen.
Ein glockenhelles Lachen ertönte und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf seine Begleiterin – Kate McNeal. Ihr Jerseykleid in Weiß und Lachs bildete einen perfekten Kontrast zu ihrem dunklen Haar. Sie stand viel zu nahe neben ihm. Eine Hand lag in besitzergreifender Manier auf seinem Arm. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
Mary Karen umfasste ihr Glas fester. Vom Kopf her verstand sie, dass sie und Travis nicht wirklich ein Paar waren. Trotzdem versetzte es ihr einen Stich. Die Annullierungspapiere waren noch nicht einmal unterzeichnet und schon ließ er sich auf eine Karrierefrau ein.
Lexi nahm einen Schluck Soda und musterte die Ärztin über das Glas hinweg. „Sie ist verdammt attraktiv.“
Trotz des warmen Wetters fröstelte Mary Karen plötzlich. „Ich wusste gar nicht, dass er liiert ist.“
July wurde ganz nachdenklich. „David hat mal erwähnt, dass Travis vor seiner Abreise nach Kamerun ein paarmal mit ihr ausgegangen ist.“
„Er muss sie gleich nach seiner Rückkehr angerufen haben“, überlegte Lexi.
Mary Karen dachte daran, wie sie am vergangenen Abend ständig das Handy mit sich herumgeschleppt hatte, um seinen Anruf nicht zu versäumen. Daran, wie sie sich während seines Afrikaaufenthalts um seine Sicherheit gesorgt hatte. Daran, wie …
Zorn wollte in ihr aufsteigen, aber sie wehrte sich dagegen. Schließlich war Travis nicht verpflichtet, sich bei ihr zu melden. Und es ging sie nichts an, wenn er ein Date mitbrachte.
July flüsterte: „Ich könnte schwören, dass er nach dir Ausschau hält …“
Verstohlen spähte Mary Karen zu ihm hinüber und stellte fest, dass sich sein Gesichtsausdruck deutlich erhellte, sobald er sie entdeckte. Sie hob eine Hand zum Gruß und
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