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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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mit dem Gesicht nach unten, alle viere ausgestreckt. Der Berberteppich kitzelte an meiner Haut, während die Erniedrigung mich dazu zwang, verdammt schnell zu verschwinden. Ich versuchte aufzustehen und schaffte es auf die Knie. Das Handtuch hatte sich um meine Füße gewickelt. Ich trat dagegen, während ich mich in den Teppich krallte, genau wie die dämliche Katze. Verzweiflung ließ mich weitermachen.
    Bitte, lieber Gott, lass sie nicht hinter mir stehen! Der Anblick wäre … O Gott, ich durfte nicht daran denken!
    Schließlich befreite ich mich von dem Handtuch und sprang auf. Ohne mich umzusehen, floh ich um die Flurecke ins Badezimmer.
    Ich knallte die Tür zu, schloss ab und lehnte mich dagegen.
    Was, zum Teufel, sollte ich jetzt tun? Ich sah in den Spiegel, und das rote Gesicht einer panischen Frau starrte mich an.
    Meine Haare waren zu krausen Locken getrocknet. »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Ich kniff die Augen zusammen und betete, dass ich aus diesem Albtraum erwachte.
    Ich hörte Bewegung im Haus. Eine Tür wurde geschlossen.
    Ein Auto angelassen. Ja, jetzt funktionierte mein Gehör. Warum hatte ich nicht gehört, wie diese Sexbombe ins Haus gekommen war? Oder in Gabes Büro? Ich biss, von mir selbst angeekelt, die Zähne zusammen: weil ich geil und vollkommen auf meinen Exfreund, diesen Hengst, konzentriert gewesen war.
    Wer war diese Frau, die an Gabe hing?
    »Sam?«
    Ich zuckte zusammen, drehte mich schnell um und sah düster die Tür an. Gabe befand sich hinter dieser Tür.
    Ich würde ihm nie wieder unter die Augen treten. Ich würde in diesem Badezimmer eingeschlossen bleiben, bis er ging. Er musste das Haus irgendwann verlassen. Dann würde ich meinen Hund holen und nach Hause gehen.
    Vielleicht würden wir von Lake Elsinore wegziehen. Oder vielleicht ganz aus dem Staat Kalifornien.
    »Komm schon, Babe, mach die Tür auf.«
    Na klar. Wut legte sich über meine Enttäuschung. Ich hatte ihm vertraut. Ich war nackt zu ihm gegangen und … ich konnte nicht einmal daran denken. Warum musste sie so schön sein?
    »Friss Dreck und stirb!«
    Stille. Ich war mir ziemlich sicher, dass er jetzt keinen Dreck fraß und auch nicht zu sterben gedachte. Gabe gab nie auf. Er hatte außerdem ein praktisches Set Dietriche und kannte ziemlich viele Tricks. Ich sah mich im Badezimmer nach etwas um, das mir helfen könnte. Ein Seifenspender neben dem Wasserhahn, ein paar Handtücher …
    Ein kurzes, metallisches Kratzen, dann ein Klicken ließen mich wieder zur Tür sehen. »Bleib draußen!«
    Die Tür öffnete sich.
    Ich griff nach dem Duschvorhang, riss ihn über meinen Körper, während ich rückwärts in die Ecke zwischen Badewanne und Toilette ging.
    Gabes kräftige nackte Schultern füllten den Türrahmen aus, dann wurde sein Körper zu seinem flachen Bauch hin schmaler, und seine glatte Haut verschwand in den blauen Shorts. Ich sah ein schmales Werkzeug in seiner rechten Hand aufblitzen. Sein Gesicht war ausdruckslos, abgesehen von seinen fast schwarzen Augen. Sie sahen mich an.
    Mein Verstand sprang und hüpfte von einem Gedanken zum nächsten, bis ich tief einatmete und das Chaos anhielt. Ich wollte kein Feigling sein. Wie auch immer diese Frau zu Gabe stand, ich wollte, dass er glaubte, es wäre mir egal. Als ob ich jeden Tag nackt vor Supermodels rumlief, die meinen Freund verführten. Ich schob mein Kinn vor und starrte ihn düster an.
    »Ich wette, du warst überrascht.«
    »Nicht überraschter als du.« Er lehnte im Türrahmen, sein Blick wurde aufmerksam.
    Ich war wieder an der Reihe. Mein Gott, warum konnte ich nicht einfach verschwinden. »Ich brauche was zum Anziehen.«
    »Sieht so aus.« Er bewegte sich nicht.
    Scheiße. Ich konnte meine Radlerhose und mein BH-Top voller Erbrochenem nicht wieder anziehen. »Vielleicht könntest du mir etwas geben?«
    Er drückte sich mit der Schulter von der Wand ab, legte den Dietrich ab und trat näher. »Ich habe das Gefühl, dass du verschwindest, sobald ich dir was anderes als meinen Duschvorhang zum Anziehen gebe.«
    Das war genau meine Idee. »Hör mal, Gabe, du hast offensichtlich was zu tun. Gib mir einfach irgendetwas, das ich anziehen kann, und ich bin weg.«
    »Glaub mir, Sam, du hattest meine volle Aufmerksamkeit. Du hattest sie von der Sekunde an, in der du Überraschung gerufen hast.«
    »O Gott« – ich konnte nicht anders –, »wie mache ich so etwas nur? Ich wette, anderen Leuten passieren solche Dinge nicht!«
    Ein Grinsen breitete sich

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