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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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Frau sich nicht selbst helfen konnte. Sie wollte Gabes Waffe nicht aus dem Schrank holen, um sich und ihr ungeborenes Kind zu schützen.
    Gabes Schuldgefühle hatten mehrere Facetten: dass er nicht schnell genug zu ihr kommen konnte, dass die Gangmitglieder sich durch den Mord an seiner Frau und seinem Baby an ihm rächten und dass Gabe die Abhängigkeit seiner Frau von ihm unterstützt hatte. Denn dieses Abhängigkeit hatte es ihr unmöglich gemacht, sich zu verteidigen.
    Ich berührte seine Hand auf meinem Bein. Obwohl ich die kraftvolle und explosive Leidenschaft zwischen uns immer noch nicht ganz verstand, war ich doch fest darin gefangen. »Es wird mir schon gut gehen. Geh du nur zu deinem Treffen. Aber erzähl mir erst noch, was du über Fayes Obduktion erfahren hast.« Ich zuckte beim letzten Satz zusammen. Faye war noch vor Tagen lebendig und temperamentvoll gewesen, jetzt war sie tot und aufgeschnitten.
    Sein Gesicht wurde zu einer Maske. »Die Polizei hat herausgefunden, dass sie mit einer Art Seil erdrosselt wurde, das aus weißen und blauen Nylonfäden besteht. Während der Stunden vor ihrem Tod gab es keine Vergewaltigung oder sexuelle Aktivitäten.«
    »Erdrosselt. Danach hat man ihr die Broschüre in die Hand gesteckt. Himmel.« Ich dachte darüber nach und sagte: »Deiner Erfahrung nach – wenn ein Ehemann so etwas tut, vergewaltigt er die Frau dann zuerst?«
    »Das hängt davon ab. Vielleicht, wenn er dorthin gegangen ist, um sie zu bestrafen oder die Kontrolle über seine Frau zu gewinnen, dann ja. Aber wenn der Streit einfach nur außer Kontrolle geriet und er sie daraufhin umgebracht hat, dann vielleicht nicht. Denk daran, Sam, dass die Tür nicht aufgebrochen wurde. Faye hat ihren Mörder ins Motelzimmer gelassen, oder er ist ihr gefolgt, als sie es betrat. Aber sie war anscheinend fürs Bett angezogen und hat noch gearbeitet.
    Deswegen glaube ich eher, dass sie ihrem Mörder die Tür geöffnet hat.«
    Nach allem, was ich von Adam wusste, und nach dem Gespräch mit Mindy glaubte ich nicht, dass Adam es getan hatte.
    Bei der Erinnerung an Faye, wie sie über diesem Tisch hing und dann auf mich fiel, zog sich mein Magen zusammen. Aber ich versuchte, dieses Bild vor Augen zu behalten und nachzudenken. »Also ist es wahrscheinlich, dass sie ihren Mörder gekannt hat. Und ihm vertraute?«

»Sie fühlte sich von ihm nicht bedroht, das ist vielleicht eine bessere Formulierung. Wenn wir davon ausgehen, dass es sich um einen Mann handelt. Eine Frau könnte sie auch erwürgt haben, aber ich glaube eher daran, dass es ein Mann war, einfach wegen der Kraft, die man braucht, um jemanden zu erdrosseln. Faye war keine kleine, zierliche Frau.«
    Ich merkte, dass ich meine Hand an meinen Hals gelegt hatte.
    Es war einfach so schrecklich. Die Vorstellung, dass sich jemand hinter Faye gestellt und irgendein Seil um ihren Hals gelegt und dann zugedrückt hatte … »Ist jemand einfach so mit seinem Seil in Fayes Zimmer gegangen? Das ergibt keinen Sinn.
    Adam hat gesagt, er ist zu ihr gegangen, damit sie die Scheidungspapiere unterschreibt, was sie ablehnte. Sie hat gesagt, sie wollte noch einmal darüber nachdenken. Dann ist Adam zu einem Freund nach Hause gefahren. Falls er es getan hat, wäre er dann mit einem Seil hineingegangen? Wäre Faye da nicht misstrauisch geworden?« Ich konnte es mir nicht vorstellen.
    »Jemanden zu erdrosseln ist oft eine impulsive Tat. Es ist eine persönliche Art zu töten und passiert normalerweise aus einem starken Gefühl wie Wut oder Angst heraus. Der Mörder und Faye könnten sich gestritten haben oder waren unterschiedlicher Meinung, und dann hat sich der Mörder etwas im Zimmer gegriffen, um sie zu erwürgen. So etwas wie den Gürtel ihres Bademantels, aber der enthielte wohl keine Nylonfäden.«
    Nylonfäden? »O mein Gott.« Mir stockte der Atem, und die Küche drehte sich wild.
    Gabe nahm seine Hand von meinem Oberschenkel und packte meine Arme, um mich zu stützen. »Sam, was ist los?«
    Seine Berührung beruhigte mich. Gabe würde wissen, was zu tun war. »Die Nylonfäden, ein Seil, Fayes Springseil. Es hing immer an ihrem Spiegel, und es war nicht da, als ich das Zimmer an dem Tag betrat, an dem ich sie fand. Es war weiß mit blauen Fäden, und es war aus Nylon.«
    Sein Gesicht spannte sich an. »Ein Nylonspringseil? Das würde passen.«
    Ich atmete langsam ein. »Da ist noch mehr.« Mein Verstand stolperte zurück zum letzten Abend.
    Gabes Finger umfassten meinen Arm

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