Bis dass ein Mord uns scheidet
charmant.« Ihre Haut wurde so rosa wie ihr Jogginganzug.
»Hi, Mrs. Malone«, sagte TJ zu Rosy, dann fragte er mich:
»Mom, wer war der Mann, der so mit dir geredet hat?«
Ich zwang mein Gesicht dazu, sich zu entspannen. »Das, TJ, war ein perfektes Beispiel für einen Idioten.«
Rosy lächelte mich an. »Lass dich nicht von ihm ärgern, meine Liebe. Ich muss los. Grüß Barney von mir. Tschüss, TJ.« Sie ging langsam den Gang mit der Tiefkühlkost entlang.
Ich sah TJ an. »Komm, lass uns fertig einkaufen, damit wir nach Hause kommen und zu Abend essen können.«
Wir aßen draußen im Garten zu Abend. Grandpa und die Jungen grillten Hotdogs, dabei warfen sie ein oder zwei Ali zu, während ich die Maiskolben garte. Dann setzten wir uns an den Holztisch.
Wer brauchte schon einen Freund? Ich hatte an diesem Tisch alles, was ich wollte, inklusive Ali, die am Tischende saß und geduldig auf das wartete, was sie als ihren Anteil ansah: jede Art von Essen.
»Mom, kann Gabe mir ein paar Autogramme besorgen? Die Stars von Buffy, die Vampirjägerin oder von Dark Angel wären cool.« Joel stopfte sich einen halben, vor Sauce triefenden Hot Dog in den Mund.
»Wo hast du diese Serien gesehen?«
Joel sah Grandpa an, der direkt neben ihm und mir gegenübersaß.
»Grandpa«, seufzte ich, »du weißt, dass ich nicht will, dass sie zu viel von diesem Zeug sehen.«
Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Hab ich vergessen.«
Ich versuchte, ihn nicht anzulächeln. Er war unverbesserlich und das Beste, was meinen Söhnen und mir passieren konnte.
»Sam, was wirst du machen, jetzt, wo du Vance’ Geheimleben kennst?«
Joel schluckte seinen Hot Dog. »Was für ein Geheimleben?
Wer ist Vance?« Seine blauen Augen glitzerten.
»Detective Vance, er ermittelt wegen des Mordes an Faye«, erklärte ich und nippte an meinem Eistee. »Grandpa hat herausgefunden, dass er Liebesromane schreibt.« Dieses Mal lächelte ich nicht.
»Igitt!«, sagte Joel.
»Unmöglich«, sagte TJ. »Ein Polizist würde dieses kitschige Mädchenzeug nie schreiben.«
»O doch, das tut er. Nicht nur das, ich habe seine Arbeit rezensiert. Er ist gut. Er fängt die« – ich erstickte fast vor Lachen – »zarten und tiefen Gefühle ein!«
»Polizisten schreiben keine Liebesromane.« TJ trank seine Milch aus und nahm seinen Teller. »Beeil dich, Joel. Ich muss schnell spülen, weil ich danach noch Hausaufgaben machen muss.«
»Dann geh, und mach sie«, schlug Joel vor.
»Du musst helfen, Mom hat gesagt, wir beide müssen spülen.«
Joel zuckte mit den Schultern. »Ich bin nicht der, der es eilig hat.« Er drehte sich um, um Ali mit dem Rest seines Brötchens zu füttern.
Ich streckte die Hand aus und fing TJs Arm ab, bevor er einen abgenagten Maiskolben auf seinen Bruder werfen konnte. »Joel, du und TJ räumt ab und spült. Danach Hausaufgaben.« Ich hob die Hände hoch, um den Proteststurm, der sich auf Joels vollen Lippen formte, abzuwehren. »Danach bekommt ihr Chocolate-Death-Eiscreme.«
Joels Grübchen erschienen. »Du kaufst nie Chocolate Death.«
»Heute schon.« Ich fragte mich, wie viel davon sich auf meinen Hüften und Oberschenkeln festsetzen würde, während ich unschuldig schlief und von Möhren und Diätgetränken träumte. Als TJ und ich nach Hause gekommen waren, hatte ich den kurzen Rock ausgezogen und eine alte, verwaschene Jeans angezogen. Sie war verdächtig eng. Kein Chocolate Death für mich.
»Alles klar!« Joel stand auf und stapelte die schmutzigen Teller.
»Besser so«, murmelte TJ.
Ich warf ihnen einen schnellen, abschätzenden Mutterblick zu und beschloss, dass die beiden Jungen sich wahrscheinlich nur anmaulen, aber die herumliegenden Küchenutensilien nicht zweckentfremden würden. Der Testosteronspiegel stieg bei beiden minütlich, aber meistens kamen sie gut miteinander aus.
Meistens.
»Sam.« Grandpa stützte seine Ellbogen auf den Tisch.
»Was jetzt?«
»Zuerst muss ich Leslie Lee anrufen. Sie ist seit dieser Woche eine neue Kundin von Heart Mates. Da sie so viele Fragen zu unserem System gestellt hat, wollte ich sie bitten, mit der Zeitung zu reden, um diesem dämlichen Artikel zu widersprechen, weißt du. Heute haben zwei Kundinnen angerufen, weil sie aus unseren Unterlagen entfernt werden wollten.«
»Warum machst du das nicht? Ich koche derweil Kaffee.«
Grandpa stand auf.
»Hilf bloß nicht TJ und Joel«, warnte ich.
»Würde ich im Traum nicht dran denken, Sammy. Ich will nur Kaffee.« Er
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