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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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verliebt. Als wir dazu stoßen, dreht sich die Unterhaltung gerade darum, ob sie seinen Namen annehmen wird.
    »Wenn man einen Nachnamen wie Pickle hat, dann stürzt einen die Gelegenheit, ihn gegen einen anderen zu tauschen, nicht gerade in ein ideologisches Dilemma«, erzählt Georgia. »Ich habe ungefähr drei Sekunden darüber nachgedacht.«
    »Das schon«, sagt meine Mutter. »Aber im Prinzip gibt es viele Gründe für eine Frau, nicht den Namen ihres Mannes anzunehmen – nicht zuletzt wegen der historischen Bedeutung. Es ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der eine Frau noch als Eigentum des Mannes betrachtet wurde.«
    »Das Leben muss damals so viel einfacher gewesen sein«, seufzt Pete, bis Georgia ihm mit ihrem Rucksack eins über den Kopf zieht.
    »Aber ist es nicht einfach viel romantischer?«, flüstert Valentina und schenkt Edmund ein strahlendes Lächeln.
    Jetzt schaltet sich Bob ein.
    »Aber Valentina, eine Unterjochung hat doch nichts Romantisches an sich«, sagt er leise. Wenn man ihn so dasitzen sieht in seinem Häkelpullunder mit Bröckchen von gekochtem Ei im Bart, erscheint einem die Aussicht, dass er meine Mutter jemals unterjochen könnte, doch ziemlich abwegig.
    »Da die Frauen heutzutage doch wahrlich und wahrhaftig emanzipiert sind, hat das aber nicht mehr diese negativen Assoziationen, oder?«, meint Patrick. »Jedenfalls habe ich das meiner besseren Hälfte zu erklären versucht.«
    Plötzlich meldet sich Charlotte zu Wort.
    »Wenn ich jemals heiraten sollte, würde ich auf jeden Fall den Namen meines Mannes annehmen. Ich habe keine Ahnung von historischen Assoziationen, aber wenn man jemanden wirklich liebt … warum sollte man es nicht tun?«
    Grace, Valentina und ich sind verblüfft. Denn für jeden, der Charlotte kennt, muss das als Meilenstein gelten. Für Charlotte war es immer schrecklich, in großen Gruppen zu sprechen, und mit groß meine ich mehr als zwei Personen. Und plötzlich beteiligt sie sich an einer Debatte. Gut, es war nur ein einzelner Beitrag, aber schon das ist so ungewöhnlich wie eine Wortmeldung im Parlament.
    »Also ich muss zugeben«, sagt Grace und hält ihre Hand hoch, »dass ich zu der Fraktion gehöre, die für das Behalten des eigenen Namens ist. Es hat mich viel Schweiß und Mühe gekostet, mir beruflich einen Namen zu machen. Warum sollte ich das alles jetzt wegwerfen?«
    »Mhm«, murmelt Patrick. »Und das ist ja so viel wichtiger, als verheiratet zu sein.«
    Graces Gesichtsausdruck verrät, dass sie genauso geschockt ist wie alle anderen, die diese Bemerkung gehört haben. Doch die anschließende Stille wird von Jim unterbrochen, der aufsteht und sich die Hose abklopft.
    »Ich fürchte«, sagt er, »wir sollten uns auf den Rückweg machen. Auf uns wartet ein Flugzeug.«
    Er streckt Charlotte die Hand hin, während jeder seine Sachen zusammensammelt.
    Ob absichtlich oder nicht, weiß ich nicht, doch Jack und ich fallen etwas zurück und sind bald außer Hörweite der anderen.
    »Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns mal treffen«, sagt er. »Du weißt schon, nur du und ich – keine Hochzeit oder so was.«
    »Wie – du meinst, du könntest dich tatsächlich für mich interessieren, ohne dass ich ein Brautjungfernkleid trage? Und ich dachte schon, du wärst ein Satinfetischist.«
    Er lacht.
    »Ich würde mich auch sehr freuen«, ergänze ich.
    Er lächelt. »Super. Sehr gut. Dann tauschen wir doch einfach Nummern aus und treffen uns mal irgendwann.«
    »Gern«, sage ich. »Irgendwann.«
    »Prima«, meint er. »Hast du morgen schon was vor?«

64
     
    U NSER SCHNELLBOOT durchpflügt das Wasser und sprüht uns sanft die Gischt ins Gesicht. Valentinas Jaulen nach könnte man allerdings vermuten, dass sie bei Windstärke neun in einem Kanu sitzt. Ohne Vorwarnung hüpft das Boot auf einer Welle hoch, und wir alle heben leicht von unseren Sitzen ab.
    »Huch!«, schreit Valentina und landet malerisch in Edmunds Armen, obwohl alle anderen in die entgegengesetzte Richtung geworfen wurden.
    Als das Boot im Hafen von St. Mary anlegt, kann ich mich einer leichten Traurigkeit nicht erwehren. Unser Aufenthalt an diesem traumhaften Ort ist fast vorüber, und außerdem sind Jack und ich auf unterschiedliche Flüge gebucht. Also wird es Zeit zum Abschiednehmen. Okay, er wird mich später anrufen, um unser Treffen morgen zu vereinbaren. Aber diese Inseln zu verlassen fühlt sich fast an wie das Ende einer Urlaubsromanze – allerdings ohne Sonnenbräune und

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