Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
nun, die dortige Situation war einer sofortigen Erinnerung nicht gerade förderlich.
    Obwohl sie vom Vorwurf einer strafbaren Handlung freigesprochen wurde, hat ihr die Anklage so viel Streß verursacht, daß sie einen Herzanfall erlitten hat. Auch darüber haben die Medien berichtet. Sie hat sich erholt und wäre ein halbes Jahr später wieder arbeitsfähig gewesen. Aber niemand wollte sie mehr haben.
    Die Ermittlungen hatten einen unauslöschlichen Fleck auf ihrem bis dahin tadellosen Werdegang hinterlassen. Das Pflegeheim, in dem dieser Patient gestorben war, hat ihr gekündigt,
und auch unter ihrem Ehenamen blieb eine Bewerbung nach der anderen erfolglos.«
    Â»Laß mich raten«, warf Gray ein. »Bis Dr. Allan sie eingestellt hat.«
    Barrie bildete mit den Fingern eine Pistole und schoß sie auf ihn ab. »Haargenau, Kumpel.«
    Â»Sie haben eine Krankenschwester eingestellt, die einst unter dem Verdacht stand, Sterbehilfe geleistet zu haben…«
    Â»Für den Fall, daß Vanessa ein gnädiges Ende fände. Hätte ihr Leben auf andere Weise geendet und die Schwester darüber reden wollen, hätte Mrs. Gaston praktischerweise einem Herzschlag erliegen können.«
    Â»Was durchaus plausibel gewesen wäre, weil ihre Herzprobleme bekannt waren.«
    Ihr Verstand arbeitete so parallel, daß sie die Sätze des anderen ergänzen konnten. Sie stellte abschließend fest: »In jedem Fall hätten sie einen idealen Sündenbock gehabt.«
    Â»Gut gemacht«, erklärte Daily ihr.
    Â»Danke«, sagte sie und sonnte sich in seiner Anerkennung.
    Â»Glaubt ihr, daß Dr. Allan die Schwester ermordet und ihren Tod als einen weiteren Herzanfall ausgegeben hat?« fragte er.
    Gray kratzte sich geistesabwesend an der Backe. »Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. George ist… na ja, er ist schwach. Aber ich halte ihn nicht für skrupellos – kein Mann, der jemanden kaltblütig umlegen könnte. Er ist nicht wie Spence. Nicht wie David.
    Ich glaube, daß dieser Herztod sie alle unvorbereitet getroffen hat. Im Krankenhaus hat George weniger schuldbewußt als durcheinander ausgesehen.« Er wandte sich an Barrie. »Was ist mit Gaston? Spielt der auch mit?«
    Â»Nein. Er ist nur um den Ruf seiner Mutter besorgt.«
    Â»Was bedeutet das alles für uns?« wollte Daily wissen.

    Â»Ich habe keinen blassen Schimmer«, antwortete Barrie entwaffnend ehrlich.
    Nachdem Daily einen Moment schweigend nachgedacht hatte, sagte er: »Also, ich gebe mich geschlagen. Außerdem macht mich dieses verdammte Ding noch wahnsinnig.« Sein aufgebrachter Blick schien das Radio durchbohren zu wollen.
    Â»Laß deinen Frust nicht wieder die Oberhand über dich gewinnen.«
    Barrie erkannte ihren Fehler zu spät. Sie hatte unbedacht dahergeredet. Daily warf ihr einen wütenden Blick zu, den Gray prompt auffing.
    Â»Wovon redet ihr?«
    Â»Hör zu, Bondurant«, wehrte Daily ab, »das ist mein Haus, und ich tue darin, was ich will, und ich tue es, wann ich will.«
    Grays Miene verfinsterte sich von Sekunde zu Sekunde. »Wenn etwas vorgefallen ist, was ich wissen müßte…«
    Â»Mach doch um Himmels willen keine Staatsaffäre daraus«, unterbrach Barrie ihn. »Daily hat sich heute morgen ein bißchen aufgeregt. Als du nicht da warst, ist draußen immer wieder eine Limousine vorbeigefahren. Er hat die Beherrschung verloren, ist rausgegangen und hat ihr den Finger gezeigt. Das war alles.«
    Â»Und jetzt wissen sie, daß wir sie erkannt haben«, sagte Gray deutlich verstimmt.
    Â»Daily wollte nicht …«
    Â»Danke, du brauchst mich nicht in Schutz zu nehmen«, sagte Daily knapp. Er wandte sich so trotzig wie möglich an Gray. »Was gibt dir das Recht, mich in meinem eigenen Haus herumzukommandieren?«
    Â»Wir veranstalten hier kein Wettpinkeln, Daily.« Grays Stimme war sanfter und freundlicher, als Barrie erwartet hatte. »Wenn ich dir einen Ratschlag gebe, dient er nur deiner eigenen
Sicherheit. Und Barries. Ich kann nicht genug betonen, wie gefährlich diese Männer sind. Und sie suchen Streit. Laß dich bitte auf keinen ein. Ich möchte deinen Tod nicht auf dem Gewissen haben.«
    Daily machte ein Gesicht wie ein kleiner Junge, der zu Unrecht getadelt worden ist. Aber er erkannte Grays größere Erfahrung mit knappem Nicken an. »Verdammt«, murmelte

Weitere Kostenlose Bücher