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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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Botschaft. Doppelt und zweifach.«
    »Ich habe keine Ahnung von Blumen.«
    »Was man nicht weiß, kann man lernen!«
    »Und falls sie mich je bei der Polizei rauswerfen, machen wir eine Gärtnerei auf!« Ich sehe zu, wie sie sich genießerisch wie eine rollige Katze streckt, ganz glücklich über ihre Entdeckung, und sage: »Das ist schon interessant, kein Zweifel. Aber wir kommen dem Mörder damit keinen Schritt näher.«
    »Der Mörderin.«
    »Jedenfalls kommen wir ihr nicht näher.«
    Sie steht auf, öffnet den Schrank und holt eine Schachtel dänische Kekse heraus, die mit der vielen Butter. »Willst du einen?« Sie selbst nimmt sich zwei, für jede Hand einen.
    Ich sage Nein und greife trotzdem zu.
    »Wie auch immer«, sie spricht mit vollem Mund, »wir kommen ihr näher.« Sie hat meine Stimme und meine Art zu sprechen sehr gut nachgemacht.
    »Und wie?«
    »Wir wissen jetzt ein bisschen mehr darüber, wie sie denkt.«
    »Abgesehen davon, dass sie denkt, mordet sie, das will ich verhindern.«
    »Aber sie wählt nicht zufällig aus. Die Lotti hat in der Nähe deiner Mutter gewohnt, das Buch hat ihren Namen als Titel.«
    »Und die abgetrennten Zeigefinger? Und der Finger aus Spitzenstoff? Und der Gummifinger? Welche Überlegungen sollen denn hinter denen stecken? Überhaupt keine.«
    »Du bist so engstirnig, Anto! Du erkennst die Bedeutung nicht, und deshalb glaubst du, dass es keine gibt. Du siehst die andere Seite des Mondes nicht und glaubst, dass es sie nicht gibt.«
    »Ich bin nicht engstirnig.« Ich merke, dass unsere Stimmen lauter werden, die Alarmlämpchen blinken, doch ich kann mich einfach nicht beherrschen. Seit Tagen wird auch meine Anspannung immer größer.
    Zwei Schritte trennen uns höchstens noch, ich bewege mich auf sie zu. Sie verharrt einen Augenblick, dann hebt sie den rechten Arm und hält mir die Handfläche entgegen. Als Schranke zwischen uns.
    Sie steht mit dem Rücken zum Waschbecken, ein wenig nach hinten gebogen, weil sie mit dem Hintern daran lehnt, das Sweatshirt umschmeichelt ihren Körper. Und gleich gehe ich in ein Bett und sie in ein anderes. Wie kann ein Mann unter diesen Bedingungen eine Ermittlung leiten.
    Ich bewege mich weiter auf sie zu, und ihre Handhaltung ändert sich, jetzt zeigt sie mit dem Finger auf mich: »Bleib stehen, du …« In dieser Geste und in ihrer Stimme liegen Hunderte von Anschuldigungen, viele sind wahr, einige zusammenphantasiert. Doch plötzlich jauchzt sie: »Du, Anto. Ich hab’s, ich hab’s!« Sie dreht sich um und läuft aus der Küche.
    Ich folge ihr ins Arbeitszimmer und lege ihr eine Hand auf die Schulter: »Red doch, was ist denn, verflixt?«
    »Ich hab’s, ich weiß jetzt, was mit dem Finger ist, ich weiß, welche Bedeutung der Finger hat.« Sie kramt im Bücherregal.
    »Nun, ich habe zwar nur zwei Italienisch-Wörterbücher, aber …« Sie schlägt eines beim Stichwort Finger auf und liest stumm, wobei sie die Lippen bewegt. »Hier: ›Mit dem Finger auf jemanden deuten: zeigen, weisen, auch im Sinne von anklagen‹.« Sie dreht sich zu mir herum und umarmt mich in einem Anfall von Begeisterung, wie sie es schon lange nicht mehr getan hat. »Sie klagt dich an!«
    »Ist das wirklich ein Grund zur Freude?« Doch ich entziehe mich ihrer Umarmung nicht.
    Eine Umarmung, die immer weniger zufällig wird … und ich entziehe mich nicht.
    Eine geraume Zeit ist vergangen, als wir wieder in die Wirklichkeit zurückkehren, ich kann mich nicht erinnern, wie wir ins Schlafzimmer gekommen sind. Francesca ist ein sehr leidenschaftlicher Mensch, alles, was sie tut, tut sie mit großer Begeisterung.
    Jetzt liegt sie neben mir: »Himmel, wie sehr du mir gefehlt hast, Anto.«
    Ich könnte sagen, dass nicht ich ins Gästezimmer gezogen bin, doch ich beschließe, den Frieden zu wahren. »Du sagst, sie klagt mich an. Das gefällt mir aber gar nicht. Angeklagt zu werden, meine ich. Nicht etwa das hier …« Ich streichle ihre Hüfte.
    »Sie klagt dich an. Mit Überzeugung und Einfallsreichtum. Sie muss deinetwegen sehr gelitten haben.«
    »Danke.« Ich versuche, es sportlich zu nehmen, aber es beunruhigt mich trotzdem.
    »Deinetwegen, nicht durch deine Schuld.« Francesca rückt näher.
    »Sie würde alles tun, um es dich wissen zu lassen.«
    »Was denn?« Dass sie jetzt Stück für Stück näher rückt, untergräbt meine Konzentrationsfähigkeit. Bei ihr hat es offenbar nicht dieselbe Wirkung.
    »Sie mordet sogar dafür.«
    Jetzt sind wir wieder ganz dicht

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