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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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überlegten sich auch, wie sie ihren Freund retten könnten, obwohl ein Frosch ja nicht fliegen kann. Sie würden einen Stock mit ihren Schnäbeln festhalten, und daran sollte sich der Frosch mit seinem Maul klammern. Auf diese Art und Weise würden sie nach Süden fliegen, immer den Stock zwischen sich. Die Gänse flogen also mit dem Frosch los. Sie flogen über Berge, Täler, Felder und Fjorde und über eine Stadt. Die Menschen dort sahen sie und klatschten verwundert in die Hände, sie riefen andere herbei, um diese zwei Gänse zu sehen, die eine Kröte zwischen sich trugen. Als der Frosch das hörte, war er so aufgebracht, dass er das Maul aufmachte, um den Leuten zu sagen, er sei keine Kröte, sondern ein Frosch. Er hatte noch nicht ausgesprochen, als er auf den Boden auftraf und zerplatzte.«
    Alles war still, bis auf ein gelegentliches Knurren.
    » Ärgert euch nicht zu sehr darüber, was andere über euch sagen«, schloss Krähenbein und sah die beiden Kampfhähne an, die mit ihren blutigen Gesichtern verlegen grinsten. » Denn auch ihr könntet dabei zerplatzen.«
    Unsicheres Gelächter war zu hören.
    » Und außerdem«, fügte er mit Bestimmtheit hinzu, » schlägt der Jarl immer noch am stärksten zu.«
    Die Männer brummten zustimmend, einige spendeten laut Beifall. Die beiden Streithähne stolperten auf ihre Plätze zurück, wo sie Seite an Seite saßen und einander beteuerten, dass sie es ja nicht böse gemeint hätten.
    Es würde lange dauern, bis die alten Gesetze an die neuen Umstände angepasst waren, dachte Krähenbein, also war es das Beste, wenn er sofort damit anfing. Er sah sich nach Onund um, denn er hatte das abweisende Gesicht des Buckligen gesehen, als die Christen ihren Schwur ablegten, und er wollte sehen, ob er sich inzwischen etwas beruhigt hatte – aber der Schiffbauer war nicht zu finden.
    Gjallandi fing an, Geschichten zu erzählen. Er hatte sich eine zusammengereimt, die von Balles Tod durch Prinz Olaf handelte. Es war eine gute Geschichte, die damit endete, dass ein schwarzes Rauchwölkchen aus dem Mund des Toten aufstieg, das die Form eines Raben annahm und davonflog.
    » Aber so war es doch gar nicht«, sagte einer der Männer.
    » Hat dir die Geschichte denn keine Gänsehaut bereitet?«, fragte Gjallandi herausfordernd, indem er seine vollen Lippen schürzte und sein beachtliches Kinn vorreckte. Der Mann musste zugeben, dass es so war. Gjallandi rieb sich zufrieden die Hände, als habe er bei einem Thing ein gutes Argument hervorgebracht.
    » Was sollte der Rabe denn zu bedeuten haben?«, fragte Kaup fasziniert, und Gjallandi zögerte keinen Moment.
    » Natürlich Odin, er hatte sich verändert und Balles Form angenommen. Es war eine Prüfung, er wollte sehen, ob unser Prinz Olaf bereit war.«
    » Bereit wozu?«, wollte der Holzgucker wissen, und Halfdan schnaubte verächtlich.
    » Um König von Norwegen zu werden«, erwiderte er, dann wandte er sich an Gjallandi. » Ist es nicht so?«
    Gjallandi nickte vielsagend, und die Männer sahen zu Krähenbein hinüber, der bei ihnen saß und doch allein war, das Gesicht blutrot im Feuerschein.
    » Jetzt, wo du es erwähnst«, sagte der Holzgucker, » ich glaube wirklich, da war etwas Rauch.«
    » Und ich sah einen Raben«, sagte ein anderer. » Ganz bestimmt.«
    Gjallandi grinste.
    Nordöstlich von Holmtun, Insel Man, zur gleichen Zeit
    Die Mannschaft der Hexenkönigin
    Gudrod und Erling Flatnef saßen am nächtlichen Strand, natürlich in gebührendem Abstand von den anderen. Er spielte Tafl mit Erling, denn er war süchtig nach dem Spiel. Aber Erling mit seiner platten Nase war wie gewöhnlich kein ernst zu nehmender Gegner, und Gudrod langweilte sich. Er sah hinüber zu Od, der allein dasaß, denn er war den Männern unheimlich und schien weder ein Feuer noch die Gesellschaft anderer zu brauchen. Selbst Nahrung schien ihm nicht wichtig zu sein, denn Erling musste ihn stets zum Essen mahnen.
    » Der Junge meiner Schwester«, erklärte Erling, der Gudrods Blick gefolgt war. » Ein seltsamer Bursche, seine Mutter starb bei seiner Geburt. Und in dem harten Winter vor vier Jahren starb auch sein Vater, also kam er zu mir.«
    » Wer hat ihm das Kämpfen beigebracht?«, wollte Gudrod wissen. Erling runzelte die Stirn und dachte einen Moment nach, ehe er antwortete.
    » Ich brachte ihm bei, wie man mit dem Schwert kämpft«, sagte er, » aber niemand hat ihm die anderen Dinge gezeigt, die er macht, oder diese sonderbaren Bewegungen.«
    Er

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