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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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unsere Handys haben wir zurückbekommen.«
    »Aber … aber …« Valdimar hockte inzwischen völlig entgeistert auf der Bettkante und wiegte sich vor und zurück. Er hielt die gelbe Tüte so fest umklammert, als enthielte sie sein Lebenselixier. »Aber weshalb?«, brachte er endlich hervor. Er sah Birgir mit fassungslosem Blick an, doch der hatte nur ein kaltes Lächeln für ihn übrig.
    »Sie suchen nach dem oder denen, die die Brücke gesprengt haben«, sagte Birgir immer noch lächelnd, »und ich komme sehr stark für die Hauptrolle in Betracht.« Er drückte sich von der Wand ab und streckte die rechte Hand aus. »Wie alle anderen, die dort eingesperrt waren«, fuhr er mit ausgestreckter Hand fort. »Ich gehe davon aus, dass wir da zusammen eingepfercht wurden, damit sie in der Zwischenzeit unsere Telefone abchecken und unsere Zimmer durchsuchen konnten.« Er deutete mit dem Kopf in Richtung Schreibtischplatte. »Siehst du meinen Wecker da hinter dem Buch, direkt an der Wand? Ich stell ihn aber immer hier vorn auf die Ecke, damit er runterfällt, wenn ich danach taste. Dann muss ich nämlich aus dem Bett, um ihn abzustellen. Das war ein Schnitzer von denen, oder vielleicht haben sie es auch absichtlich gemacht. Ich stehe jedenfalls auf dieser Liste, und sie haben mich im Visier. Deswegen will ich, dass das verfluchte Zeug so schnell wie möglich von hier verschwindet.«
    Valdimar nahm die linke Hand von der Tüte, griff nach der ausgestreckten Hand seines Sohnes und stand wie in Trance auf.

    »Weshalb glauben sie das?«, fragte er kläglich. »Weshalb glauben sie, dass du etwas mit der Brücke zu tun hast?«
    Birgir lachte. »Nun tu doch nicht so. Das solltest du doch wissen, du hast mir doch selber oft genug gesagt, wie kriminell ich bin. Das ist es aber nicht, davon haben sie offensichtlich keine Ahnung, und deswegen haben sie einfach alle da eingesperrt, die irgendwann mal irgendwas verbrochen haben.« Er schlug seinem Vater so kräftig auf die Schulter, dass Valdimar einen Schmerzenslaut von sich gab. »Ich bin als Gewalttäter verurteilt worden, liebes Väterchen, als Junkie, als Dieb und als ich weiß nicht was. Und außerdem habe ich doch vor ein paar Jahren eine ganze Brücke in die Luft gesprengt, erinnerst du dich nicht? Na, vielleicht keine ganze, aber trotzdem, und du warst deswegen auch tierisch sauer. Ich bin ein Mann mit Erfahrung, und ich kann mit Dynamit umgehen. Was brauchen sie mehr?«
    »Ich kann aber auch mit Dynamit umgehen«, murmelte Valdimar. »Weshalb haben sie mich nicht festgenommen?«
    Birgir grinste. »Ich wurde nicht festgenommen. Ich wurde nur für ein paar Stunden in Verwahrung genommen. Sie haben mich geschnappt, als ich das Gelände verlassen wollte - ich wollte nach Hause, zu Mutter. Eigentlich hatte ich das bereits am Sonntag vor, aber sie hat mich gebeten, noch zu bleiben. Und gestern wollte ich auch nach Hause, aber sie bestand darauf, dass ich bleibe. Weißt du, warum?« Valdimar schüttelte den Kopf. »Weil sie sich deinetwegen Sorgen macht«, schnaubte Birgir. »Weshalb bist du nicht schon längst weg? Euer Sohn ist tot, und Mama ist ganz allein zu Hause! Was bist du eigentlich für ein Mensch? Ich komm jetzt nicht mehr hier weg, ich darf das Gelände nicht verlassen, aber du kannst überall hin. Trotzdem hängst du blödsinnigerweise immer noch hier rum.«
    Er öffnete die Tür und schob Valdimar auf den Korridor
hinaus. »Fahr nach Hause. Siggi oder Steini können hier übernehmen, fahr nach Hause.«
    Valdimar senkte den Kopf. »Vielleicht tu ich das«, sagte er. »Aber was soll ich damit machen?«
    Er hob die Tüte hoch. Birgir schüttelte den Kopf.
    »Das musst du selber entscheiden. Es ist natürlich ein Teil des Erbes, vielleicht solltest du Klein Valdi die Entscheidung überlassen? Wer weiß, vielleicht wird er ja in ein paar Jahren das Geschäft übernehmen, dann braucht er natürlich ein bisschen Startkapital.«
    Valdimar starrte ihn entsetzt an. »Du musst deinen Bruder sehr gehasst haben«, sagte er leise, »sonst würdest du nicht so reden, Biggi. Aber du solltest es vielleicht nicht an seinem Sohn auslassen.«
    Birgir schnaubte, trat dicht vor seinen Vater und beugte sich zu ihm herunter. »Du bist so dumm. Du bist und bleibst ein so verdammter Trottel, dass es noch nicht mal mehr komisch ist. Ich soll Dóri gehasst haben? Meinen Bruder? Meinen einzigen Bruder? Warum zum Teufel hätte ich das tun sollen?«
    »Aber du … Als ich gestern gesagt habe, dass du

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