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Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CJ Lyons
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Hause.«
    »Adam!«, rief Darrin. Die einzige Antwort war das Echo, das von den Felswänden auf ihn zurückprallte. Er versuchte es noch einmal.
    »Wir wollen Frühstück!«
    Stille.
    Sally wachte auf und kletterte auf Darrins Schoß. »Glaubst du, ihm ist was passiert?«, fragte sie und drückte Miss Priss enger an sich. »Manchmal kann ich Mommy nur ganz schwer aufwecken. Und manchmal ist sie gar nicht da.« Sie runzelte die Stirn und seufzte. » Ich mag es nicht, wenn Fremde im Haus sind und Mommy nicht da ist.«
    Sie blickte nach oben zum Rand der Grube.
    »Adam!«, flötete sie. »Komm zu uns, wir wollen noch mehr Abenteuer erleben!«
    Keine Antwort.
    »Er hat uns hier zurückgelassen.« Martys Stimme klang weinerlich. »Wir werden hier unten sterben. Mommy! Mommy!«
    Er rief unablässig nach seiner Mutter, wobei er von einem Ende der Höhle zum anderen rannte, bis Sally anfing zu weinen.
    »Hör auf«, sagte Darrin. »Du machst ihr Angst.« Er umarmte Sally und legte seinen Schlafsack um das kleine Mädchen. Dann machte er sich daran, die Walmart-Tüten zu durchsuchen, die auf dem Boden verteilt waren.
    »Sally, möchtest du lieber Erdbeer- oder Zimtwaffeln?« Er reichte ihre eine Saftpackung. Hier unten war es gar nicht viel düsterer als oben, wo Darrin den grauen Himmel durch eine Öffnung in der Höhlendecke sehen konnte. Eigentlich brauchte er noch nicht einmal die Taschenlampe, aber er fühlte sich doch wohler, als Sally die Kurbel der Lampe betätigte und in alle Ecken leuchtete.
    »Zimt, bitte«, sagte sie brav. Marty trat gegen die Steine um die Feuerstelle.
    »Ich esse nichts. Nicht, bevor ich nach Hause komme.«
    Er griff sich einen Stein und schleppte ihn hinüber an die Grubenwand.
    »Vielleicht können wir eine Treppe bauen. Und rausklettern.«
    »Es ist ganz schön hoch.« Darrin kaute an seiner Waffel. »Mach dir keine Sorgen. Adam kommt sicher zurück und lässt uns raus.«
    »Du bist echt zu blöd. Adam wird uns nicht helfen. Niemand wird uns helfen.«
    Bei Martys Worten zuckte Darrin zusammen. Er beobachtete seinen Freund dabei, wie er die Steine aufschichtete und sich dann daran machte, das Heizgerät herüberzuziehen.
    »Willst du mir nicht helfen?«, fragte er.
    »Das wird nie klappen. Nicht stabil genug.« Trotz seines Einwandes stand Darrin auf und half Marty dabei, das Heizgerät auf den wackligen Haufen aus Steinen zu hieven.
    »Es ist nicht hoch genug.«
    »Vielleicht kann ich springen und den Rand erreichen. Dann könnte ich mich hochziehen.«
    »Das würde Boots machen«, mischte sich Sally ein und sah von ihrem Malbuch auf.
    »Wir sind hier im richtigen Leben, Sally«, erinnerte Darrin die beiden. Auf keinen Fall konnte Marty so hoch springen wie Boots.
    Aber Marty hatte es sich in den Kopf gesetzt, sie zu retten.
    »Ich schaffe das«, murmelte er. »Du wirst schon sehen. Mein Dad hat gesagt, ich kann alles schaffen, was ich mir vornehme.«
    Von seinem Dad hatte Darrin so etwas noch nie gehört. Bevor er ihn aufhalten konnte, war Marty schon dabei, vom Steinhaufen auf das Heizgerät zu klettern. Darrin eilte hinterher, um die wacklige Konstruktion so gut er konnte festzuhalten.
    »Marty, komm wieder runter. Das wird umfallen.«
    Aber anstatt herunterzukrabbeln, stellte Marty sich auf die Zehenspitzen, streckte seine Arme so weit er konnte nach oben in Richtung des Felsvorsprungs und hüpfte nach oben. Und stürzte auf den Boden. Während er fiel, riss er das Heizgerät um, das wiederum Darrin umwarf, bevor es die Steine in alle Richtungen stieß und mit einem dumpfen Knall auf dem felsigen Boden aufschlug. Darrin richtete sich auf, aber Marty bewegte sich nicht.
    »Ist er tot?«, fragte Sally und umklammerte Miss Priss. Aber Martys Schluchzen bewies, dass er noch am Leben war.
    »Mein Bein, aua, mein Bein. Ich glaube mein Bein ist gebrochen.«

    Morgan klammerte sich so fest an Adams Arm, den sie um ihre Schultern geschlungen hatte, als habe sie das eigenständige Laufen verlernt. Als sie die Wache verließen und über den verschneiten Parkplatz liefen, drückte sie sich eng gegen seinen Körper. Erst als sie den Hügel schon zur Hälfte hinaufgegangen waren, in Richtung der blinkenden Ampel, wand sie sich aus der Umklammerung, hielt aber weiterhin Adams Hand.
    »Wir hatten so viel Spaß, Adam«, sagte sie mit singender Stimme. »Und du hast das alles verpasst.«
    Sie wollte, dass er sich mies fühlte. Adam wusste, dass das Morgans Spezialität war. Es zu schaffen, dass Dad sie

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