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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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Mitschüler und liefen bereits in den Flur, als alle anderen noch ihre Sachen zusammenpackten.
Wir bemühten uns zwar, uns dem menschlichen Tempo angepasst zu bewegen aber wir waren auch beide der Meinung, dass wir es nicht übertreiben mussten.
Somit waren wir die ersten im Physikunterricht.
Der Lehrer, Mr. Wylan begrüßte mich knapp und teilte mir mit, ich könne - wie sollte es anders sein - neben Valentina sitzen, weil dieser Platz noch frei war.
Die anderen Schüler trudelten nach und nach ein und der Unterricht begann.
Ich war erstaunt, wie leicht es mir fiel zu lernen, seit ich kein Mensch mehr war. Ich hörte manchmal gar nicht richtig hin und wusste trotzdem, von was die ganze Stunde gehandelt hatte. Das machte die Sache ziemlich einfach.
Zwar war ich wieder mal der Außenseiter, aber diesmal störte mich das absolut nicht.
Es war völlig anders als früher. Die Leute beobachteten mich mit Ehrfurcht und trauten sich einfach nicht, Val oder mich anzusprechen.
Früher hatte man mich nur belächelt, gehänselt oder wenn ich Glück hatte komplett ignoriert.
Nach zwei Stunden Physik läutete es zur Mittagspause und wir liefen zur Cafeteria. Wir besorgten uns zwei Tabletts mit Essen und setzten uns an den gleichen Tisch, wie gestern. Heute wurde ich schon nicht mehr so sehr angestarrt, oder hatte ich mich einfach schon daran gewöhnt?

Einzig und allein Caroline strahlte freudig, als sie Val und mich sah und stellte ihr Tablett auf unseren Tisch. Sie ließ sich auf den Stuhl fallen und verdrehte die Augen.
"Mathe war heute schon wieder so langweilig." stöhnte sie, "Ich verstehe die Leute nicht, die einen Mathekurs belegen obwohl sie keine Ahnung davon haben."
"Ich auch nicht." stimmte ich ihr zu und lachte in mich hinein.
"Na, hast du dich schon ein bisschen eingewöhnt?" plauderte sie fröhlich weiter und sah mich an.
"Es wird immer besser." antwortete ich wahrheitsgemäß und schaute ihr dabei zu, wie sie sich den Mund voller Pizza stopfte.
"Ihr esst ja gar nichts." bemerkte sie mit viel zu vollem Mund. Valentina und ich sahen uns mit einem unangenehmen Gefühl an.
"Tja weißt du, Tamara und ich sind auf Diät." antwortete Valentina blitzschnell und ich staunte über die gute Antwort. Das würde sie nicht stutzig machen.
Frauen in unserem Alter waren praktisch ständig auf Diät.
Diese Situation erinnerte mich an das Abendessen mit Peter, als er eine ähnliche Bemerkung gemacht hatte. Ich fühlte einen leichten Stich bei dieser Erinnerung. Es war gerade mal elf Monate her und doch kam es mir vor, wie eine Ewigkeit.

Ich hatte ja den ganzen Sommer mehr oder weniger meinen Verstand ausgeschaltet und die Zeit bei Julian kam mir mittlerweile sehr verschwommen vor. Trotzdem waren die Erinnerungen noch so intensiv, das sie schmerzten.
"Wollen wir los?" Carolines laute menschliche Stimme durchbrach die Stille.
Valentina grinste mich nur an, sie war es gewöhnt, mich in Gedanken versunken zu sehen.
"Äh...ja klar, ich bringe nur schnell mein Tablett weg." antwortete ich hastig und sprang auf.
"Wir treffen uns nach der letzten Stunde am Auto und fahren Caroline zu meiner Mom." wandte ich mich an Valentina.
Diese nickte und stellte ebenfalls ihr vollkommen unberührtes Essen weg.
"Bis später." rief sie, warf ihr Haar über ihre Schulter und verschwand anmutig aus dem Raum.
Fünf junge Männer, die zusammen an einem Tisch saßen, sahen ihr mit gierigen Blicken nach. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen und auch Caroline blickte auf den Haufen hormongesteuerter Individuen, bevor sie grinste.
"Die hätten alle bestimmt nicht den Hauch einer Chance bei ihr." bemerkte sie und ich glaubte zu hören, dass ein wenig Neid in ihrer Stimme mitschwang.
"Sicher nicht! Lass uns gehen ehe wir zu spät kommen." sagte ich schnell. Einerseits um sie abzulenken, andererseits weil ich mich ja ihrem Tempo anpassen musste.

Glücklicherweise verging der Nachmittag wie im Flug und als wir auf den Parkplatz kamen, lehnte Valentina schon am Auto und wartete auf uns.
Es war ein schwüler, heißer Tag. Fast zu heiß - dafür dass es Anfang September war. Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel. Doch auch wie die Kälte, machte es meinem Körper nicht das Geringste aus. Während die anderen unter der Hitze stöhnten und schwitzten, sahen Val und ich aus wie immer - blass und ohne eine Spur von Schweißflecken.
Valentina erinnerte ein wenig an eine Märchenfigur. Ihre weiße Haut strahlte geradezu unter der gleißenden Sonne.
"Wie schafft

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