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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Bayern-Trainer,
hatte ihn zum Edelreservisten degradiert. Powolow hatte gejammert, Tymoshchuk nur noch Ersatz, nix mehr Geld, nix mehr Glück, nix notwendig Presse, van Gaal holländisches Arschloch, liebe nur holländische Spieler wie van Bommel, Bammel, Bummel, nix sehen Potenzial von Tymoshchuk, Spieleröffnung prima, Abwehr prima, Gegner zack Beine weg, zack Ball weg, nix Gegentore.
    Luginger ging schnurstraks zum Weinstand. Powolow erkannte ihn sofort, schenkte zwei Gläser voll und rief enthusiastisch: »Mann von Boazn. Ha, Überraschung, komm, trink.«
    Luginger war perplex. »Boazn, Viktor, wo hast Bayerisch gelernt? «
    »Megagoile Boazn, dein Hammer-Eck, wie klingt megagoile Boazn? Klingt gut? Ich lerne schnell. Viel a, viel o, gefällt mir.«
    Die beiden tranken, und Luginger schüttelte sich. »Ziemlich trocken, Viktor.«
    »Ja, trocken, muss sein, Weißwein vom Bodensee, immer trocken. «
    »Wie kommst denn zu dem Job?«
    »Habe neue Freundin, verkauft Wein für Bauer vom Bodensee, helfe.«
    »Du, sag das noch mal, megagoile Boazn. Das gefällt mir, Viktor.«
    »Megagoile Boazn.«
    »Absolut echt, damit kommst weit bei uns.«
    »Du kaufen, ich mach guten Preis.«
    »Lass mal, Viktor. Wein trink ich nicht. Willst nicht mal wieder vorbeikommen?«
    »Schwierig, wohne weit weg. Buchloe.«

    »Buchloe! Herrschafszeiten, wie bist denn da gelandet?«
    »Freundin, weißt schon.«
    Luginger nickte. Dann trank er den Rest Wein und klopfe Powolow auf die Schulter. »Machs gut und viel Glück.«
    »Megagoile Boazn«, brummte Luginger vor sich hin, während er einen Wurststand suchte. Gibt’s denn so was, akzentfreies Oberbayerisch von einem Russen, der ansonsten lustig vor sich hin stammelte.
    Vor einer Chiemgauer Ökobäckerei blieb er stehen, weil ihm der Duft von frischem Brot in die Nase stieg. Er kaufe je einen halben Laib Bauernbrot und Dinkelvollkorn, von dem er wusste, dass seine Mutter es mochte. Danach schlenderte er am Fischstand und am Käseangebot des alten Herburger vorbei, der bestimmt schon zehn Jahre hier war und wahrscheinlich seitdem keinen Freitag ausgelassen hatte.
    Schinken, dachte Luginger, gibt’s da vorn. Da vorn waren aber erst mal Stehtische mit Kaffeetrinkern, und unter ihnen erkannte er Tequila-Joe mit einer jungen Frau im Schlepptau.
    Joe rührte in seiner Tasse und redete gleichzeitig. Die junge Frau trug schwarze Jeans und eine schwarze Lederjacke. Kurze dunkle Haare, sportliche Figur. Britta Höpfner, dachte Luginger, das muss sie sein, das Phantom, Joes ehemalige Fahrschülerin und der heiße Draht zu der ganzen Sexscheiße am Gymnasium.
    »Servus«, grüßte Luginger.
    Sofort verstummte das Gespräch.
    »Stör ich?«
    »Nein, Franz, ganz und gar nicht. Darf ich vorstellen, Frau Höpfner.«
    Luginger reichte ihr die Hand. »Sind Sie von hier?«, fragte er.
    »Ja, aber ich wohn jetzt woanders.«
    »Also zu Besuch?«
    »Kann man so sagen.«
    »Kommen Sie mit Joe doch mal im Hammer-Eck vorbei. Ich bin der Wirt. Würd mich freuen.«
    Britta Höpfner grinste verlegen. »Vielleicht.«
    Für einen kurzen Moment dachte Luginger daran, sie nach ihrem toten Exfreund Axel Strauss zu fragen. Unschlüssig trommelte er mit seinen Fingern auf die helle Tischplatte. Schließlich zog er seinen Zopf straff und reichte ihr die Hand.
    »Ich geh dann mal weiter«, brummte er. Und zu Joe gewandt sagte er noch: »Wegen unseres Gesprächs gestern Abend hab ich eine Lösung. Meine Mutter macht das. Ich geh gleich zu ihr und red mit ihr.«
    Joe blickte verwundert. »Deine Mutter, aha. Meinst, dass das gut geht?«
    Luginger nickte.

    »Du musst mehr rühren, Bub, sonst gibt’s Klumpen.«
    Luginger schlug den Schneebesen, so schnell er konnte.
    »Los, die Milch, Franz, das ist zu fest.«
    Luginger schüttete Milch in den Topf.
    »Gut, schalt jetzt den Herd runter, so viel Hitze brauchst gar nicht.«
    Er schaltete den Herd auf Stufe zwei.
    »Jetzt musst noch abschmecken«, grummelte Anna Luginger. »Salz und Pfeffer. Aber pass auf, der Schinken und die Zwiebel machen schon Geschmack.«
    »Salz und Pfeffer«, wiederholte Luginger geduldig. »Nicht
zu viel, nicht zu wenig, der Schinken und die Zwiebel machen nämlich schon Geschmack.«
    »Gleich nimmst die Kartoffeln aus dem Wasser, ja. Sonst werden sie matschig.«
    »Auf jeden Fall«, erwiderte Luginger, während er die Pfeffermühle über den Topf mit der Béchamelsauce hielt.
    »Weißt was, Bub. Wir nehmen das Geschirr von drinnen.«
    »Klar, die guten

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