Böses Blut der Vampire
gestört werden.“ Sprach es und knallte Ioan die Tür vor der Nase zu. Er war völlig durcheinander, als er sich den gröbsten Dreck vom Körper spülte. Die oberflächlichen Wunden waren schon verheilt, dennoch zuckte er zusammen, als er sich unter dem warmen Wasserstrahl den blutverkrusteten Dreck abrieb. Erstmal schlafen und morgen sehe ich weiter , dachte er zutiefst erschöpft und ließ sich in sein Bett sinken, nachdem er die Tür zu seinem Schlafzimmer verriegelt hatte.
Zwei Tage später
Malte und Sebastian hatten die Arbeiten an Skyrim abgeschlossen und führten noch einige ausführliche Tests durch. Alles lief so wie erwartet und sie luden das fertige Projekt auf den Server des Auftraggebers.
Sebastians Handy klingelte und als er dranging, erfuhr er von seiner Mutter, dass ein Paket für ihn eingetroffen war. „Ha!“, jubelte er, „jetzt wollen wir mal sehen, wie lange mich dieser Arsch noch nervt.“ „Was ist denn?“, fragte Malte neugierig und bekam von seinem Freund die Geschichte erzählt, wie vor dem Unwetter Cosmin in sein Zimmer eingedrungen war. „Und das erzählst du mir erst jetzt?“, fragte Malte entrüstet. „Tut mir leid, habs vergessen, als ich die Bestellung aufgab, wollte ich dir eigentlich noch eine Mail schicken. Bin dann aber eingeschlafen und habe es verpennt.“ „Und du bist wirklich sicher?“, wollte Malte wissen. „Ja, ziemlich sicher. Sein Cousin hat Vater erzählt, dass Cosmin von dem Sturm verletzt wurde, sich aber schon wieder erholt. Der taucht bestimmt bald auf, aber dann mache ich ihm die Hölle heiß!“
In seinem Hotelzimmer saß Cosmin und schmiedete Pläne. Seine Schwingen waren wieder einsatzfähig, das hatte er vorsichtig überprüft, als er sich testweise verwandelte. Ioan war nicht da gewesen, der hatte sich mit dem Stadtrat getroffen, um seine Investitionspläne voranzutreiben. Es ging auf den Abend zu und Cosmin wollte in der Nacht erneut die Harrachsche Villa aufsuchen. Dabei war er sich gar nicht sicher, was er mit Sebastian anstellen würde. Während er sich von den Verletzungen erholt hatte, hatte er über die Situation gegrübelt und sich immer wieder gefragt, wie es sein konnte, dass dieser Junge ihn so aus dem Konzept brachte. Um den Kopf freizubekommen und auch um seinen Durst zu stillen, ging er jagen. Schnell und ohne große Mätzchen fand er ein paar Opfer, an denen er sich in gewohnter Manier bediente. Satt und zufrieden, aber dennoch irgendwie unruhig, machte er sich auf zum Haus des katholischen Stadtrates. Er kontrollierte die Umgebung des Hauses, alles war normal. Ruhe herrschte wieder im beschaulichen Plauen, von den Folgen des Sturms war nicht mehr viel zu sehen. Dächer waren notdürftig geflickt, umgestürzte Bäume beseitigt worden, alles in allem war nicht allzu viel passiert. Ein paar kleinere Verletzungen hatte es gegeben durch umherfliegende Trümmer. Unter Sebastians Fenster stehend, verwandelte er sich und sprang auf den Balkon. Er wollte den jungen Mann … was wollte er eigentlich? Leise trat er durch die offene Balkontür und sah Sebastian schlafend in seinem Bett liegen. Er trat an das Bett, verweilte dort einige Zeit und hörte die ruhigen Atemzüge des Schlafenden. Plötzlich meinte er, ein Geräusch zu hören. Ein Summen, das von Sebastians Schreibtisch kam. Am Bildschirm blinkte ein rotes Lämpchen und der Rechner erwachte zum Leben. Buchstabe für Buchstabe erschienen Wörter auf dem großen Bildschirm und Cosmin begann zu lesen. „350 EURO für die Webcam mit Infrarot, bei eBay gebraucht für 150 Flocken. 250 EURO für einen Bewegungsmelder und ein kleines Programm, mit dem eine Filmsequenz aufgezeichnet und auf unseren Server gespielt wird. Das dumme Gesicht eines Vampirs, der mir nur noch auf die Nerven geht - unbezahlbar!“ Er sah sich selber als Vampir mit ausgebreiteten Schwingen auf dem Balkon erscheinen, deutliche Aufnahmen und er ganz klar identifizierbar. Ihm brach der Schweiß aus. Dann folgten Kopien aus Sebastians Blog mit einem Posting über „Schwule Vampire - gibt es sie?“ und des Vampirs Augen folgten gebannt dem Cursor, der langsam von dem Button „Gespeichert“ in Richtung eines Buttons wanderte, auf dem das Wort „Veröffentlichen“ stand. Daneben stand etwas von Sharing bei Facebook, Twitter, Flattr, Pinterest, tumblr und anderen Diensten, von denen er teilweise noch nie gehört hatte. Jedenfalls eine Menge bunter Icons und ihm standen die Haare zu Berge. Eine Animation zeigte einen
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