Böses Blut der Vampire
kleinen, rosafarbenen Batman mit spitzen Fängen, der über den Bildschirm hüpfte und von einem anderen Männchen verfolgt wurde. Das andere Männchen schoß - er traute seinen Augen nicht - mit Knoblauchzehen auf den kleinen Batman, der sich wimmernd den Hintern hielt, wenn er von den Knoblauchknollen getroffen wurde. Oder eine Knolle explodierte und hüllte Batman in eine Wolke, aus der er laut jammernd und mit tränenden Augen floh. Cosmin schüttelte fassungslos den Kopf. „Bevor du auf dumme Gedanken kommst, ein allerletzter Hinweis. Wenn du noch einmal mein Zimmer betrittst, dann poste ich dieses kleine Filmchen bei Youtube, Facebook und Twitter sowie über einige andere Dienste“, kam es seelenruhig von Sebastians Bett. „Ich habe 13.000 Follower bei twitter, nur so nebenbei und unsere Spielefirma hat bei Facebook 32.000 Abonnenten.“ Als Cosmin knurrend und mit funkelnden Augen in einem gigantischen Satz auf ihn losstürzte, reckte der Junge ihm zitternd seine Hand entgegen. Irgendwas sagte Cosmin, dass er besser innehalten sollte und seine Hand stoppte knapp vor Sebastians Gesicht. „Wenn ich den Knopf loslasse, geht dieses Posting samt Video auf die Reise durch das Internet, übrigens samt unserer Unterhaltung und ein paar Notizen über unsere Autofahrt“, drohte Sebastian mit leicht zittriger Stimme. Sekundenlang war nur ihr lautes Atmen zu hören. „Du verschwindest jetzt ein für alle Mal und lässt dich hier nie wieder blicken. Ich zähle jetzt bis drei und dann hast du den Weg genommen, den du gekommen bist.“ „Sebastian, lass uns doch miteinander reden“, bat der Vampir. „Du weißt ja nicht, was du tust.“ „Nein! … Eins!“ „Ich …“ „… verschwinde jetzt, wolltest du sagen. Zwei!“, flüsterte Sebastian, krümmte den Finger und sah sehr entschlossen aus. „Drei … wird’s bald?“ Mit einem bösen Fluch auf den Lippen flüchtete Cosmin wütend auf den Balkon und entschwand in die Dunkelheit. Zurück blieb ein zitternder und triumphierender Sebastian, dem das Herz bis zum Hals schlug. Er mußte sich erst einmal beruhigen, nachdem er Cosmin in seiner Gestalt als Vampir gesehen hatte. Die riesigen Schwingen, die glühenden Augen und die spitzen Fänge, zusammen mit dem Ausdruck der Wut im Gesicht, das hatte ihm eiskalte Schauer über den Rücken gejagt. Er fühlte sich sehr klein und doch als Sieger in dem ungleichen Duell. Ha! Endlich! Den bin ich los! Jetzt hat er hoffentlich kapiert, dass es nicht immer nach seiner Nase geht und auch ein Vampir sich nicht alles herausnehmen kann. Sebastian atmete auf, als Cosmin verschwunden war. Mal schauen, was der Schlumpf dazu sagt. Er rief Malte trotz der späten Uhrzeit an und erzählte ihm mit triumphierender Stimme von dem Geschehen. Sein Freund lachte anerkennend. „Geil. Na den hast du jetzt an den Eiern. Kann ich die Animation mal sehen?“ „Ich bringe es morgen mit“, antwortete sein Kumpel. „Wenn es wieder so heiß wird, können wir schwimmen gehen. Hoffentlich dieses Mal ohne das Batmännchen.“ „Hat er sich wirklich verwandelt?“, staunte Malte mit großen Augen. „Und er kann tatsächlich fliegen?“ „Sagen wir es mal so, er hat jedenfalls die große Flatter gemacht“, grinste Sebastian und fühlte sich als Sieger. „ Yippie Yah Yei Schweinebacke!“ „Hattest du wirklich vor, die Bilder zu posten?“, fragte Malte. „Wenn er nicht verschwunden wäre, dann hätte ich das Video in unseren Blog gepostet. Wordpress ist ja ein so wunderschönes System mit seinen Social-Media-Plugins. Das hätte selbst ein Vampir mit seinen Kräften nicht aufhalten können. Weihwasser ist out, YouTube made my day! Der Blutsauger ist jedenfalls auf seinen Bikerpumps davongeschwebt. Also hat er das nicht ausprobieren wollen. Egal, Hauptsache ist doch, dass er weg ist.“ „Sei trotzdem vorsichtig mit dem Posting“, warnte Malte. „An deiner Stelle würde ich ihn löschen. Man weiß nie, wer alles mitliest.“ „Quatsch Malte, ich bin doch nicht blöd“, antwortete Sebastian. „Der Post ist nicht auf unserem Server, sondern bloß auf der Backup-Installation des Blogs auf meinem USB-Stick. Ich will meine Ruhe vor dem Typ haben.“ „Eben, das ist besser. Und denk an den Cousin, ich möchte nicht wissen, was der unternehmen würde, wenn der das Video sieht und liest, was Cosmin so treibt“, wandte Malte ein. „Du willst doch nicht, dass er Cosmin umbringt? Oder einen Rachefeldzug startet?“ Sebastians Hochgefühl wurde
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