Böses Blut der Vampire
Notfall einzugreifen. Sollen die beiden das untereinander ausmachen. Basti ist alt genug, ich muss nicht immer die Kastanien für ihn aus dem Feuer holen, nur weil er sich mal wieder vergaloppiert und ihm etwas nicht in den Kram passt. Das im Schwimmbad war selbst für seine Verhältnisse ein starkes Stück. „Na, dann pass auf dich auf, dass du nicht zwischen die Fronten gerätst“, meinten seine Eltern. „Ich halte mich da raus“, grinste Malte. „Cosmin ist auch nicht ohne, auf seine Weise ist der genauso stur. Aber lasst uns losfahren, ich will endlich meine Sachen abholen und die Flugtickets sehen. Ich glaub sonst nicht, dass ich in drei Tagen am Strand von Waikiki surfe. Mein Gott, der Traum eines jeden Surfers und bin nicht darauf gekommen, dass wir jetzt die ideale Zeit haben, um noch mal so richtig abzuhängen, bevor die Uni losgeht.“ „Tja, manchmal muss man euch auf Trab bringen, das ist ja nichts Neues“, erwiderte sein Vater. „Für uns wird es auch nett, einmal ein paar Wochen Ruhe vor euch beiden Chaoten zu haben. Und jetzt los, ich will nicht in den Feierabendverkehr geraten auf der Rückfahrt.“
Die Autofahrt ging zügig vonstatten und in Dresden erledigte Malte, was er sich vorgenommen hatte. Er holte seine Onlinereservierungen ab und bummelte dann noch durch die Dresdner Innenstadt, um die Schaufensterangebote zu studieren, da er noch Zeit hatte, bis er sich mit seinen Eltern für die Rückfahrt treffen wollte.
Während Malte mit seinen Eltern einkaufen ging, saß Sebastian zuhause in seinem Zimmer und überlegte, was es außer Strand, Surfen und Partys noch geben könnte. Das Stichwort Kultur war bei ihm nicht auf unfruchtbaren Boden gefallen. Drei Wochen Surfurlaub war ok, aber die vollen acht Wochen nur surfen und Partys feiern, das war ihm zu langweilig. Einige Zeit wollten sie sich auch Rom ansehen. Mitte September würden sie zurück sein und dann hieße es, sich an der Universität einzuschreiben.
Am nächsten Tag trafen sich die beiden Freunde erneut zum Schwimmen und später bei Malte besprachen sie ihre Urlaubsplanung. Irgendwann rückte der Abend heran und Basti brach auf.
„Ich muss jetzt nach Haus, ruf mich unbedingt nachher an“, erinnerte Sebastian seinen Freund. „So gegen acht Uhr? Oder lieber etwas später?“, fragte Malte scheinheilig. „Immerhin wirst du ja die nächsten Wochen nichts für dein Seelenheil tun können.“ „Eine Minute nach acht und ich schmeiß dich in den Ätna“, drohte Sebastian lachend und jubelte laut. „Boah, ist das megageil. Wir beide zusammen im Urlaub und wochenlang weit weg von Plauen. Kein Bibelgeschwafel, wir sind einfach weg.“ „Ihr habt gut gearbeitet, ich finde, das habt ihr euch wirklich verdient. Geht feiern, morgen in aller Herrgottsfrühe startet euer Flieger. Ich bringe euch zum Flughafen. Sind eure Taschen gepackt?“, rief Maltes Vater aus dem Wohnzimmer und hörte ein kräftiges Ja. „Sohnemann, was dagegen, wenn ich mal einen Blick in deine Post werfe, wenn ihr weg seid? Wenn ihr weg seid, kommen wahrscheinlich die Zu- oder Absagen.“ „Nee, mach ruhig, ich checke zwischendurch Emails.“ „Wir sind ja in der Zivilisation, Hawaii und Rom sind ja nicht finsterstes Afrika“, strahlte Sebastian übermütig. „Ich fahr dann mal nach Hause und werde meinen Eltern beibringen, dass ich ein paar Wochen mit Malte weg sein werde. Wollen wir wetten, dass sie nicht begeistert sein werden?“ „Was soll das denn heißen? Bin ich etwa kein guter Umgang für dich?“, fragte Malte entrüstet und lachte dann. Basti stimmte ein und sprang dann auf. „Bis nachher. Und wehe, du rufst nicht an!“
Als Sebastian zuhause ankam und seine plötzlichen Urlaubspläne verkündete, reagierten seine Eltern wie erwartet mit wenig Begeisterung. Aber da er nun mal volljährig war und es keine echten Gründe gab, die gegen seine Reisepläne sprachen, war das Thema schnell vom Tisch. Zumal Sebastian auch nach Rom wollte, um sich mit seinem Freund die vatikanischen Museen anzusehen, was seinen Vater gnädiger stimmte.
„Vergiß nicht Mamas Geburtstag, sie wird sechzig. Ruf zumindest an“, meinte sein zufällig anwesender Bruder Johannes, als seine Mutter in der Küche verschwunden war. „Besorg ihr irgendwas aus dem Vatikan, damit kannst du ihr eine große Freude machen.“ „Gute Idee, werde ich machen“, antwortete Sebastian und ging in die Küche. Dort bat er seine Mutter, auf Post von der Uni zu achten. „Mama, ich werde mich
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