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Böses Blut der Vampire

Böses Blut der Vampire

Titel: Böses Blut der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hagen Ulrich
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Cosmin scharf. „Ich will, dass das endlich ein Ende hat. Du bekommst es nicht.“ „Das werden wir sehen“, sagte Ioan stechenden Blickes. Ich werde dem ein Ende machen , dachte Cosmin wütend beim Hinausgehen. Irgendwie mache ich dem ein Ende . Es ist zum Kotzen, was du dir anmaßt. Ioan las in ihm wie in einem offenen Buch, als der Jüngere hinausging und der Blick des Älteren folgte ihm. Er würde bekommen, was er haben wollte. Da war er sich ganz sicher. Seine Beraterin war vor ein paar Monaten Zeuge einer ihrer Streitigkeiten geworden und hatte sich eingemischt, nachdem Cosmin wieder einmal wutentbrannt das Weite gesucht hatte. „Darf ich Ihnen einen Rat geben, Herr Radulescu? Wenn Cosmin etwas hat, das Sie haben möchten, und er etwas haben möchte, was Sie ihm sich zuzulegen verweigern, dann würde ich es an Ihrer Stelle gestatten. Ohne dass er es merkt. Lassen Sie ihm sein Vergnügen, lassen sie es ihm so wertvoll werden, dass alles andere wertlos ist. Und dann …“, sie lächelte maliziös. „Alles hat doch einen Preis, nicht wahr? Vielleicht kann man dann eine Art … Austausch vornehmen?“ Er hatte sie sofort verstanden und war beeindruckt. Eine geniale Idee. Bislang hatte er viel Zeit und Energie darauf verschwendet, seinen Cousin von seinem widerlichen Treiben abzuhalten. Aber was, wenn er ihn losließ? Es hatte sich schon lange gezeigt, dass der Jüngere nicht willens war, ihn bei seinen Vorhaben wirklich zu unterstützen. Von der Leine gelassen, würde Cosmin sofort wieder anfangen, junge Männer an sich zu ziehen. Und wer weiß, vielleicht war da ein Spielzeug dabei, das ihm besonders am Herzen lag. Ein Austausch, diese Idee seiner Beraterin hatte was. Das konnte man genussvoll inszenieren. Ioan liebte es, wenn seine Opfer seiner Willkür ausgeliefert waren und um ihr Leben flehten. Er genoss es, zu spüren, wenn das Leben aus ihrem Körper wich, wenn der Herzschlag verstummte, weil es nichts mehr zu pumpen hatte. Es konnte interessant werden, dieses Spiel mit jemandem zu spielen und Cosmin dabei zusehen zu lassen. Gute Aussichten, die sich ihm boten. Und Cosmin hatte ihm ein weiteres Stichwort gegeben. Eine eigene Fa milie. Nachdem sich gezeigt hatte, dass Cosmin ein totaler Versager war, der seinen Plänen immer im Weg stand, stellte sich die Frage, ob er den Jüngeren nicht einfach beseitigen sollte, wenn er das Gewünschte in Händen hielt. Cosmin war ein ständiges Ärgernis. Stattdessen könnte er selber Kandidaten nach seinem Geschmack suchen, die er in ihm hörige Vampire verwandeln könnte.

WG mit einem Blutsauger

    Nach acht Wochen kamen Malte und Sebastian am späten Abend auf dem Flughafen Berlin an und wurden von Maltes Vater abgeholt. Die beiden überschlugen sich beim Schildern ihrer gegenseitigen Erlebnisse und waren braun gebrannt. Überglücklich und zufrieden waren sie zurück, mit dem gemeinsamen Urteil aller Urlauber: dass der Urlaub schön gewesen war – aber viel zu kurz.
„Was gibt‘s Neues?“, fragte Malte seinen Vater während der Fahrt, und auch Sebastian spitzte neugierig die Ohren. „Nicht viel, es liegt für euch ein wenig Programmierarbeit parat. Bastis Vater hat das Grundstücksgeschäft mit den Radulescus tatsächlich fast abgeschlossen. Es ist unterschriftsreif und im kommenden Frühjahr beginnen im Gewerbegebiet die Bauarbeiten, wenn alles klappt. Ioan Radulescu hat zusätzlich Büroräume in der alten Burg einrichten lassen, wo er auch wohnen wird. Im Stadtrat haben sich die Linken darüber aufgeregt, dass deine beiden Brüder mit ihrer Immobilienagentur dabei ein dickes Geschäft machen und vermuten, dass dein Vater doppelt kassiert, aber die Ratsmehrheit hat es abgesegnet. Und auch aus den Reihen der SPD und von uns Grünen kam Zustimmung, angesichts der hundert angekündigten Arbeitsplätze sieht man darüber hinweg. War ja klar.“ „Ja, mein Vater weiß, wo er die Leute packen muss.“ Sebastian gab sich keiner Illusion hin. „Harrach schafft Werte“, zitierte er das Wahlkampfmotto seines für den Bundestag kandidierenden Vaters. „Oh, er ist sogar eine geschäftliche Partnerschaft mit Ioan Radulescu eingegangen. Sie haben eine Agentur gegründet und wollen weitere Investoren aus Osteuropa hier ansiedeln. Die Investmentberaterin der Radulescus hat zuletzt Pläne vorgestellt“, erklärte Maltes Vater, der über seinen politischen Intimfeind genau informiert war.
    Peter Harrach hatte es im Zuge des Mauerfalls als jungen Mann aus dem Hochstift

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