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Bookman - Das ewige Empire 1

Bookman - Das ewige Empire 1

Titel: Bookman - Das ewige Empire 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lavie Tidhar
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Keks?«
    Â»Nein, danke«, erwiderte Orphan. Sein Gegenüber zuckte die Achseln,
nahm sich einen Keks und biss genussvoll hinein. »Die sind ausgezeichnet«,
sagte er.
    Â»Das glaube ich gern«, entgegnete Orphan. »Was wollten Sie noch
sagen?«
    Â»Ah, zurück zum Thema. Ganz recht. Sehen Sie, Orphan, wir sind kein
monströses, fremdartiges Gebilde, obwohl wir bei den Leuten gern diesen
Eindruck erwecken. Nein, wir sind ganz einfach Patrioten. Männer – und Frauen –, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihr Heimatland von den Fesseln der
Unterdrückung zu befreien.« Er sah Orphan mit ernstem, forschendem Blick an.
»Der Unterdrückung durch die Lézards.«
    Â»Indem Sie unschuldige Menschen töten?«, entgegnete Orphan, der
allmählich seine Verwirrung überwand. »Zum Beispiel Lucy!« Zorn loderte in ihm
auf.
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Leider hatten wir da keine andere
Wahl«, erwiderte er mit trauriger Miene. »Obwohl wir uns letzten Endes
getäuscht haben. Uns haben irreleiten lassen.«
    Â»Getäuscht?«, gab Orphan zurück. »Getäuscht?«
    Â»Gewiss«, sagte der Mann – der Bookman. »Sehen Sie, unser Ziel war
natürlich die Marssonde, aber …«
    Â»Wieso das?« Orphan schob seinen Tee von sich. »Welchen Schaden
könnte die Marssonde denn anrichten?«
    Â»Lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen, Orphan«, sagte der
Bookman. »Wo kommen die Lézards her?«
    Â»Wie ich gehört habe, von einer Insel, deren Lage geheim gehalten
wird.«
    Â»Ich bitte Sie«, erwiderte der Bookman. »Sie haben doch sicher
Darwin gelesen. Da muss Ihnen doch klar sein, dass diese Vorstellung von einer
parallelen Evolution, die Vorstellung, auf einer kleinen Insel wäre eine vom
Menschen verschiedene Rasse intelligenter Lebewesen entstanden, einfach
lächerlich ist!«
    Â»Darüber habe ich nie viel nachgedacht«, gestand Orphan.
    Etwas an der Art, wie der Mann sprach, wie er den Kopf bewegte …
    â€¦ erinnerte Orphan plötzlich an den Türken.
    Â»Die Wahrheit, Orphan …« Der Mann beugte sich vor und sah Orphan
durchdringend an. »… eine Wahrheit, wie ich hinzufügen möchte, die schon viele
Menschen das Leben gekostet hat …« Er legte die Hand auf den Tisch, als wäre
dieser eine Bibel und er Zeuge bei einer Gerichtsverhandlung. »… die Wahrheit
ist, dass die Echsen nicht irdischer Herkunft sind .«
    Orphan sah dem Bookman fest in die Augen. Irgendetwas fehlte da,
etwas, das er nicht dingfest zu machen vermochte. Eigentlich fehlte dem ganzen
Mann etwas, ein subtiles Element, das einfach nicht vorhanden war. »Verstehe«,
sagte Orphan.
    Â»Tatsächlich? Begreifen Sie wirklich, wie ungeheuerlich das Ganze
ist?« Der Mann packte Orphan beim Arm. »Das sind Eindringlinge, Invasoren, eine
Besatzungsmacht, die aus den Tiefen des Weltraums gekommen ist. Sie wollen nur
eines: die ganze Welt beherrschen. Und um dieses Ziel zu erreichen, benutzen
sie uns, uns Menschen – bis zu dem Tag, an dem sie uns nicht mehr brauchen …«
    Â»Sie reden wie Jack«, stellte Orphan zerstreut fest. Er wandte das
Gesicht von dem Mann ab. Von seinem Platz aus konnte er den See nicht sehen,
sodass er den Eindruck hatte, der kleine, von der Laterne beleuchtete Platz sei
vom Nichts umgeben.
    Â»Jack war mein Freund«, fügte er hinzu.
    Â»Ja, ja«, erwiderte der Mann. »Aber das gehört nicht zur Sache.«
    Â»Sie wollten mir das mit der Marssonde erklären«, sagte Orphan. War
er wirklich vom Nichts umgeben? Er spähte in die Finsternis. Am Rande seines
Wahrnehmungsfeldes schien sich etwas zu bewegen, ein Wesen von großer Macht,
das ihn beobachtete. »Und wenn Sie mir erklärt haben, welcher Fehler Ihnen
dabei unterlaufen ist, können Sie mir Lucy zurückgeben.«
    Â»Sie scheinen überhaupt nicht zu begreifen, was hier auf dem Spiel
steht«, entgegnete der Bookman, dessen Gesicht sich vor Zorn rötete. »Ich hätte
Sie für verständiger gehalten. Wir Menschen müssen zusammenhalten, um …«
    Doch Orphan hörte ihm nicht mehr zu. Er stand auf, schob den Stuhl
zurück und ging davon, verließ den beleuchteten Platz und trat in die
Dunkelheit.
    Â»He, wo wollen Sie denn hin?«, rief ihm der Bookman hinterher.
    Orphan drehte sich um. »Sie sind auch ein

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