Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidenfeuer
Vom Netzwerk:
II war ungleich komfortabler als die alte Waltzing Mathilda . Der alte Eimer war ein Bergwerksschiff gewesen, bevor er im ersten Asteroiden-Krieg schrottreif geschossen wurde. Die Mathilda II war ein komfortabel eingerichtetes Fusionsschiff, das auch hochrangige Personen ›standesgemäß‹ zu befördern vermochte und zugleich als mobiles Büro für den Verwaltungschef der Siedlung Ceres diente.
    Der auf einem Drehstuhl in der Bordküche sitzende George sagte: »Ich habe die Nachricht für Lars abgesetzt und ihm gesagt, wo wir auf ihn warten. So werden wir ihn nicht überraschen.«
    Pancho saß George am Küchentisch gegenüber. Sie waren beim Abendessen. Pancho stocherte in einem Salat, während George Rippchen verzehrte.
    »Und der Treffpunkt, den du ausgewählt hast, ist nicht identisch mit einem Standort der Transceiver?«, fragte sie.
    »Nein«, sagte George und tupfte sich den Bart mit einer Serviette ab. »Wir werden uns im leeren Raum treffen. Ich habe ihm die Koordinaten gegeben. Falls jemand uns folgt, werden wir beide ihn so früh erkennen, dass er uns keine Schwierigkeiten machen kann.«
    Pancho nickte. »Und du sendest alle Nachrichten per Bündellaser-Verbindung an Lars?«
    »Ja. Es ist praktisch unmöglich, sie abzufangen oder uns zu belauschen. Und falls wirklich jemand den Strahl anzapft, macht es sich sofort als Leistungsabfall bemerkbar.«
    »Echt gut.«
    »Echt notwendig«, sagte George und nahm sich das nächste Rippchen vor.
    In den Wochen seit dem letzten Zusammentreffen mit dem getarnten Logistik-Schiff Roebuck hatte Lars Fuchs die Bewaffnung seiner Nautilus noch einmal verbessert.
    Schiffe, die im tiefen Raum operierten, benötigten einen Strahlenschirm. Wenn auf der Sonne Protuberanzen aufloderten und planetengroße Wolken tödlicher ionisierender Partikel in den interplanetarischen Raum spien, war ein Schiff ohne Abschirmung praktisch ein Sarg für seine Besatzung. Die hochenergetischen Protonen in solchen Wolken waren besonders gefährlich und vermochten innerhalb von Minuten Menschen zu töten und elektronische Systeme zu verschmoren, wenn sie nicht gut geschützt wurden.
    Die meisten Raumschiffe schützten sich, indem sie die Außenhaut mit einem sehr hohen positiven elektrischen Potenzial aufluden. Das lenkte die tödlichen energiereichen Protonen der Strahlenwolke ab.
    Die Wolke enthielt aber auch Elektronen, die zwar weniger energiereich, aber durchaus in der Lage waren, das positive elektrische Feld des Schiffs zu entladen. Um die Elektronen abzuwehren, umgaben die Schiffe sich mit einem Magnetfeld, das durch dünne supraleitende Drähte erzeugt wurde. So wurden Raumfahrzeuge, die außerhalb des Erde/Mond-Systems operierten, in ein unsichtbares, aber starkes eigenes Magnetfeld gehüllt und luden die Außenhaut mit einem hohen positiven Potenzial auf, wenn ein Sonnensturm ausbrach.
    Fuchs nutzte in seiner Eigenschaft als früherer Planeten-Geochemiker die Elektronenkanonen der Nautilus , um die Hülle seines Schiffs aufzuladen, und überzog das Raumschiff mit losem Geröll und Staub eines chondritischen Asteroiden. Bei einer Radarabtastung des Raumschiffs wirkte es wie die geröllübersäte Oberfläche eines kleinen Himmelskörpers. Außerdem würden Staub und Geröll einen Laserstrahl streuen und seine Energie sogar noch besser absorbieren als die Kupferplatten, die er früher am Rumpf der Nautilus angebracht hatte.
    Fuchs war sich sicher, wenn er sein Schiff in einem Orbit um die Sonne driften ließ, würde die Nautilus bei einer zufälligen Untersuchung nur wie ein kleiner, hantelförmiger Asteroid wirken. Weniger sicher war er sich allerdings, ob und wie er auf die letzte Nachricht von Big George reagieren sollte.
    Pancho will mich persönlich treffen, sinnierte er. Wieso? Was ist so wichtig, dass sie hierher in den Gürtel kommt, um mich persönlich zu besuchen?
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte er vor sich hin.
    Sanja, der Sohn eines ehemaligen mongolischen Stammes-Angehörigen, der auf dem Pilotensitz Dienst tat, drehte den kahl rasierten Kopf zu Fuchs und fragte: »Sir?«
    »Nichts, Sanja«, sagte Fuchs. »Nichts. Sobald du die Orbitalgeschwindigkeit erreicht hast, schalte das Triebwerk ab und lass das Schiff treiben.«

Mathilda II
    »Wir haben die bezeichnete Position erreicht«, sagte der Pilot.
    Pancho saß im Copilotensitz auf der gemütlichen, funktionellen Brücke der Mathilda II . Der Pilot zu ihrer Linken war ein junger Mann, den sie beim Einchecken zu diesem

Weitere Kostenlose Bücher