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Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Titel: Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Zadoff
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Welt ist mir nicht egal.«
    »Typisch amerikanisch.«
    »Du bist doch auch Amerikanerin.«
    »Ich lebe in Amerika. Aber ich fühl mich nicht als Amerikanerin.«
    »Wie denn dann?«
    »Irgendwie   … gespalten.«
    »Wegen deiner Mutter?«
    Sie zuckt kaum merklich zusammen.
    »Mit ihr hat das gar nichts zu tun.«
    Wie’s aussieht, schon, aber ich werde nicht darauf herumreiten.
    »Tut mir leid, dass ich es erwähnt hab.«
    Sie haut sich mit der Faust auf den Oberschenkel. »Es ist zum Kotzen! Jedes Mal, wenn wir zusammen sind, benehm ich mich total bescheuert.«
    Ich sehe sie schweigend an. Überlege krampfhaft, was ich darauf antworten soll.
    Samara, die Selbstbewusste. Ihre Fassade bekommt Risse.
    Ein Beweis dafür, dass sie anfängt, mir zu vertrauen.
    »Du verhältst dich überhaupt nicht bescheuert.«
    Sie lächelt zaghaft.
    »Wie wär’s, wenn wir das ganze Gespräch einfach vergessen und noch mal von vorn anfangen?«, fragt sie.
    »Klar, am besten fangen wir noch mal bei gestern Abend an.«
    »Wie meinst du das?«
    »Wir könnten doch heut Abend was zusammen essen. Bei dir zu Hause vielleicht?«
    »Bei mir?«
    »Meine Bude ist alles andere als vorzeigbar.«
    Sie lacht.
    »Mein Vater und ich wollten heute eigentlich zusammen abendessen. Es gibt nämlich einen besonderen Anlass.«
    »Ich hoffe, er hat nichts dagegen, wenn ich komme. Aber ich glaub, er mag mich.«
    »Sieht so aus. Er hat heute Morgen nach dir gefragt.«
    »Was wollte er denn wissen?«
    »Ob zwischen uns was läuft.«
    »Und was hast du gesagt?«
    Sie lächelt und deutet mit dem Kopf auf den Kursraum.
    »Komm, wir gehen jetzt lieber rein.«
    »Und was ist mit heut Abend?«
    Sie antwortet nicht, sondern öffnet die Tür, tritt beiseite und winkt mich mit einer schwungvollen Armbewegung hinein.
    Als ich an ihr vorbeigehe, flüstert sie mir ins Ohr: »Acht Uhr. Aber ohne Erica.«
    »Klar doch.«

Heute ist das Wachhäuschen vor dem Apartmenthaus besetzt.
    Ich gehe daran vorbei und betrete die Eingangshalle. Hier ist das gleiche Personal wie gestern Abend postiert. Der Pförtner meldet mich telefonisch an.
    Als ich mit dem Aufzug hochfahre, denke ich an gestern Abend.
    Dass ich zu lang gezögert habe, als ich mit dem Bürgermeister allein war.
    Aber so was passiert eben manchmal. Das sind Ausnahmen, wie Mutter sagt. Man muss nur wissen, wie man damit umgeht. Ich habe gelernt, meine Strategie entsprechend anzupassen und einen neuen Versuch zu starten.
    Und das tue ich heute Abend.
    Tag zwei von fünf. Ich habe nicht vor, die anderen drei zu nutzen.
    Das einzige Problem: der Schatten.
    Meine Recherche hat nicht viel ergeben. Ich weiß immer noch nicht, für wen er und sein Komplize arbeiten und welches Ziel sie verfolgen. Werden sie mir auf die Pelle rücken, sobald ich den Job erledigt habe?
    Aber eins nach dem anderen.
    Die Fahrstuhltüren öffnen sich und ich betrete den Vorraum des Penthouses.
    Der Profi erwartet mich schon.
    Das erste Hindernis.
    »Hallo, da bin ich wieder«, sage ich.
    Keine Reaktion.
    Aber dann sagt er: »Dreh dich um und nimm die Hände über den Kopf.«
    »Warum muss ich mich umdrehen?«
    »Weil ich dich durchsuchen werde.«
    Ist das jetzt das Standardprogramm oder kriege ich eine Sonderbehandlung, weil er misstrauisch geworden ist?
    Egal. Ich muss mich wie ein normaler Teenager verhalten. Rumstänkern.
    »Gestern haben Sie mich nicht durchsucht.«
    »Das war gestern.«
    »Und was ist mit meinen Bürgerrechten?«
    »Hier wird nicht diskutiert. Dreh dich um oder schieb ab.«
    »Meinetwegen.«
    Ich drehe mich um und hebe die Arme hoch.
    Damit habe ich halb gerechnet. Ich habe ein Portemonnaie mit dreißig Dollar und meinen Schülerausweis eingesteckt. Ich trage eine Armbanduhr. Außerdem habe ich mein Handy und meinen Kugelschreiber dabei.
    Das war’s.
    Der Profi findet alles und ist zufrieden.
    »Okay«, sagt er.
    Aber immerhin – er hat mich durchsucht. Wenn ich nachher schnell hier rauskommen will, muss ich mich mit dem Mann gut stellen.
    »Sind Sie rund um die Uhr hier?«
    »Ich wüsste nicht, was dich das angeht.«
    Ich gebe mich freundlich-interessiert. »Ich hab mich nur gefragt, ob Sie eine Familie haben.«
    Er ignoriert mich und klopft stattdessen an die Tür des Apartments. Dann dreht er sich zu mir um.
    »Ich habe eine Familie, aber die bekomme ich nicht oft zu Gesicht.«
    Ein Moment der Nähe. Den muss ich nutzen.
    »Wie viel Kinder haben Sie denn?«
    »Ich hab einen Sohn. Der ist beim Militär.«
    »Genau wie

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