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Brandwache

Brandwache

Titel: Brandwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Willis
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vor? Brown lehnte an der Wand und
beobachtete Sept und Arabel.
    Arabel hatte den Pullover ausgezogen und war im Begriff, sich aus
dem Rock zu winden, wie ich es schon mehrmals zuvor gesehen habe; und
manchmal habe ich ihr auch Gesellschaft geleistet. Was ich allerdings
noch nie gesehen hatte, war der Ausdruck reinster Verzweiflung auf
ihrem Gesicht. Etwas war entsetzlich falsch.
    Sept zog sich aus, und sein Schwanz war so mächtig
groß, wie Arabel es sich nur wünschen konnte; aber der
Ausdruck auf ihrem Gesicht änderte sich nicht. Sept
schüttelte den Kopf mißbilligend gegen Brown und legte
sich auf Arabel.
    »Ich habe den ganzen Sommer über keine richtige Nummer
geschoben«, sagte Brown hinter mir; und seine Hand lag auf
meiner Muschi. »Laß uns von hier verschwinden.«
    Mann, war ich froh. »Wir können auf mein Zimmer
gehen«, schlug ich vor. »Ich habe eine Jungfrau als
Stubenkameradin. Wie ist es bei dir?«
    »Nein!« erwiderte er heftig und fuhr besänftigt
fort: »Ich habe dasselbe Problem. Ein neuer Bursche. Eben erst
mit der Shuttle gekommen. Ich möchte, daß er sich nach und
nach eingewöhnt.«
    Du lügst, Brown, dachte ich. Und du wirst auch
jetzt kneifen. »Ich weiß einen Platz«, sagte ich,
und zerrte ihn sozusagen in den Waschraum, damit er keine Zeit hatte,
es sich anders zu überlegen.
    Ich breitete eines der getrockneten Schmiegetuch-Bettücher
auf dem Boden aus und legte mich hin, sobald ich mir die Kleider vom
Leib gerissen hatte.
    Brown hatte es nicht eilig, und das reibungslose Gewebe schien ihn
zu entspannen. Er streichelte meinen ganzen Körper.
    »Tavvy«, sagte er und glitt mit den Lippen von den
Hüften bis zum Hals über meine Haut, »deine Haut ist
so weich. Ich hatte es fast vergessen.« Er redete zu sich
selbst.
    Was hatte er vergessen, im Namen der Fickerei; es konnte nicht
sein, daß er es den ganzen Sommer über ohne zu bumsen
ausgehalten hatte, sonst hätte ich es jetzt gemerkt; und er
hätte es mit mir getrieben, wie man es schon seit Anbeginn der
Welt miteinander treibt.
    »Fast vergessen… nicht wie…«
    Wie was? dachte ich wild. Was hast du nur da oben
eingeschmissen? Und was gibt es dir, was ich dir nicht geben
könnte? Ich machte die Beine breit und brachte ihn mit
sanfter Gewalt dazu, sich zwischen sie zu legen. Er hob den Kopf ein
bißchen an, legte die Stirn in Falten; und dann fing er wieder
mit dieser langen und qualvoll langsamen Lippenfahrt über meine
Haut an. Beim Knaller Jesus; was glaubte er nur, wie lange ich das
aushalten würde?
    »Mach’ schon«, flüsterte ich und versuchte,
ihm mit den Hüften den richtigen Dreh zu geben.
»Steck’ ihn mir schon ’rein, Brown. Ich möchte
ficken. Bitte.«
    Er stand in einer fließenden schnellen Bewegung auf, wobei
er sich heftig abstützte, daß mein Kopf gegen den Boden
der Wäscherei knallte. Er zog seine Sachen an, und sah… wie
aus? Schuldbewußt? Verärgert?
    Ich setzte mich aufrecht. »Was beim Heiligen Schwanz tust du
da?«
    »Du würdest es nicht verstehen. Ich muß immerzu an
deinen Vater denken.«
    »An meinen Vater? Worüber zum Teufel redest du
überhaupt?«
    »Schau, ich kann es dir nicht erklären. Ich kann einfach
nicht…« Sprach’s und ließ mich allein. In meinem
Zustand. Bereit, in einer Minute abzufahren; und was bekomme ich?
Einen angeschlagenen Kopf.
    »Ich habe gar keinen Vater, du schwanzloser Gottficker!«
brüllte ich ihm nach.
    Ich zog mir wütend die Kleider an und machte mich mit einer
brutalen Heftigkeit daran, das zweite Bettuch aus der Schleuder zu
ziehen, die ich lieber an Brown ausgelassen hätte. Arabel stand
schon wieder an der Tür zur Wäscherei und beobachtete mich.
Sie hatte noch immer diesen gestreßten Blick.
    »Hast du die letzte delikate Szene mitbekommen?« fragte
ich, blieb mit dem Tuch am Griff der Schleuder hängen und
riß ein Loch hinein.
    »Ich brauchte es nicht zu sehen. Ich kann mir vorstellen,
daß es so ziemlich genauso ablief wie in meinem Fall.« Sie
lehnte mit unglücklichem Gesicht an der Tür. »Ich
glaube, die Jungs sind in diesem Sommer alle zur anderen Seite
übergewechselt.«
    »Vielleicht.«
    Ich machte ein Bündel aus den Tüchern. Ich glaubte trotz
allem nicht, daß sie recht hatte. Brown hätte in diesem
Fall nicht in bezug auf den Jungen in seinem Zimmer gelogen. Und er
hätte nicht derart schwachsinniges Zeug über meinen Vater
losgelassen.
    Ich ging an Arabel vorbei. »Mach’ dir nichts draus,
Arabel, wenn wir wieder einen auf lesbisch

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