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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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eingeschlossen.
    Nun beobachtete Phoebe Meg neugierig, weil sie wissen wollte, woher die Antipathie ihrer Freundin gegen das männliche Geschlecht stammte.
    »Du hast nie Leidenschaft gefühlt?«, fragte sie.
    »Für einen
Mann
? Meine Güte, nein!« Meg schüttelte abwehrend ihren Kopf. Mitten im Rühren fügte sie ruhig hinzu: »Es hat aber einmal eine Frau gegeben.«
    Phoebe konnte Meg nur verwirrt anstarren, bis sie ihre Sprache wieder gefunden hatte. »Eine Frau?«
    Meg lächelte vor sich hin. »Nicht alle sind gleich. Wie wir eben sagten.«
    »Nein … aber …«
    »Aber was?« Megs Lächeln barg eine Andeutung von Spott.
    »Und was ist passiert? Wer war sie? Wo ist sie jetzt?«
    »Ach, sie unterwarf sich der Konvention … unterwarf sich männlicher Macht«, sagte Meg mit schiefem Lächeln. »Sie machte sich davon und wurde die Frau eines Farmers mit einem Haufen heulender Rotznasen.«
    »Das tut mir Leid.« Phoebe wollte keine andere Antwort einfallen.
    Meg zuckte die Schultern. »Eigentlich war es nicht Libbys Schuld. Der Peitsche der Konventionen zu widerstehen ist sehr schwer, wenn diese von jenen geschwungen wird, die einen unter Druck setzen können.«
    »Aber du hast dich nicht gebeugt.«
    »Nein.«
    Ein lautes Pochen an der Tür störte den Augenblick des Schweigens.
    Erleichtert über die Unterbrechung sprang Phoebe auf. Der schwarze Kater schnellte gleichzeitig von ihrem Schoß, nicht ohne nach Katzenart zu zeigen, dass der Entschluss zum Verlassen des Platzes von ihm ausging. Seine schwarzen Krallen streiften Phoebes Schenkel, als er heruntersprang.
    Phoebe öffnete die Tür. Ein Strahlenbündel Sonnenschein erhellte das düstere, verräucherte Innere der Hütte.
    Ein älterer Mann in grober handgewebter Kleidung stand auf der Schwelle. »Ist Mistress Meg da?«, fragte er mit besorgter Miene.
    »Ja, das ist sie.« Phoebe ließ ihn eintreten. .
    »Guten Tag, Grandpa.« Meg blickte von ihrem Kessel auf. »Wie geht es dem Kleinen?«
    »Seinetwegen komme ich.« Er drehte seine Mütze in den Händen. »Er hustet und keucht andauernd. Am besten, Ihr kommt mit. Seine Mutter ist am Ende ihrer Weisheit angelangt.«
    »Ich komme sofort.« Meg stand auf und griff nach dem Korb mit Kräutern, der fertig gepackt neben der Tür stand. »Phoebe, bis später.« Sie lief an Phoebe vorüber und eilte so rasch den Pfad hinunter, dass der ältere Mann nur schnell laufend mit ihr Schritt halten konnte.
    Phoebe schloss das Haus ab und ließ für den Kater ein Fenster angelehnt, dann verließ sie die kleine Waldlichtung.
    Normalerweise hätte sie den jungen Mann im Eingang des Bear Inn bemerkt, als sie die Hauptstraße des Dorfes entlanglief. Fremde waren hier nur selten zu sehen, besonders solche, die so vornehm gekleidet waren, doch war sie von den interessanten Enthüllungen des Nachmittags zu sehr beansprucht.
    Brian Morse beobachtete, wie sie in den Weg längs der Kirchhofmauer einbog. »Ist das Lady Granville?«, fragte er über die Schulter.
    »Ja, Sir.« Der Mann hinter der Theke im Schankraum blickte nicht von dem Fass auf, das er anzapfte. »Wie ich eben sagte.«
    Brian kratzte sich nachdenklich am Kinn. Der Wirt hatte sie ihm vor einer Stunde gezeigt, als sie durch das Dorf gegangen war, und er hatte auf ihre Rückkehr gewartet. Wie konnte diese hausbackene, rundliche Erscheinung die Schwester der vornehmen Diana sein? Wie hatte Cato ein so unscheinbares Wesen zur Frau nehmen können?
    Aber natürlich war sie eine Carlton und verschaffte ihm alle Vorteile des Reichtums und der Ahnenreihe der Familie. Das war alles, was Cato interessierte. Dies und ein Erbe.
    Brians braune kleine Augen blickten nachdenklich. Sein Besuch in Woodstock war als Erkundung gedacht. Er wollte die Lage sondieren und dann planen, wie man sich Cato und seiner Frau am besten nähern konnte. Vielleicht würde sich die mangelnde Anziehungskraft des Mädchens für ihn als Vorteil entpuppen. Gut möglich, dass sie für Schmeichelei empfänglieh war, da man sich kaum vorstellen konnte, dass sie viel davon bekam.
    War er erst unter Catos Dach, wollte er versuchen, ihre Sympathie zu gewinnen. Er gedachte, sie in ein geheimes kleines Unternehmen zu verwickeln, das ihr Aufregung verschaffen und ihr das Gefühl geben würde, etwas Besonderes zu sein. Frauen ließen sich so leicht manipulieren.
    Bis auf Portia, den Bastard Jack Worths. Der vertraute Wurm der Demütigung regte sich in seinem Inneren. Entschlossen drehte er sich zum Schankraum um und

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