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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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etwas Persönliches.
    Nein, er hatte ganz eindeutig kein Interesse an ihr.
    Doch warum starrte er sie dann an, wann immer er dachte, sie würde es nicht bemerken? Er betrat Räume so geräuschlos, dass man meinen konnte, er wäre plötzlich aus dem Nichts erschienen. Und sie hatte ihn schon mehr als einmal dabei ertappt, dass er unerwartet hinter ihr stand und sie beobachtete.
    Dieser Umstand allein reichte aus, um in ihr immer wieder ein kleines Fünkchen Hoffnung aufglimmen zu lassen. Vielleicht hatte er ja doch Interesse und war nur schüchtern.
    Schüchtern? Na klar. William Hawken mochte zwar ein stilles Wasser sein, aber schüchtern war er ganz gewiss nicht. Da musste sie sich schon etwas anderes als Erklärung einfallen lassen.
    Vielleicht war er ja in eine andere verliebt? Eine Frau, die weit weg war und mit der er nicht zusammen sein konnte, solange er hier auf der Farm blieb. Das würde bedeuten, dass er ein echter Gentleman war und aus Treue auf Distanz zu ihr ging.
    Vielleicht hatte er aber auch tatsächlich kein Interesse und starrte sie nur an, weil es hier nichts anderes zum Anstarren gab.
    Und vielleicht sollte sie einfach aufhören, sich ständig darüber Gedanken zu machen und ihr Leben weiterleben. William Hawken war zwar der attraktivste und faszinierendste Mann, der ihr jemals begegnet war, und sie mochte ihn von Tag zu Tag mehr, doch er wollte offensichtlich nur mit ihr befreundet sein. Was sollte das Ganze also? Dann würden sie eben Freunde bleiben. Was war schon groß dabei?
    Nell schloss ihre Augen. Sie wünschte, er wäre dabei, sie auf sein Zimmer zu tragen. Stattdessen stieg er mit ihr über der Schulter die Treppe zu Daisys Atelier hinunter.
    Jake hatte die Liegestühle vor dem Fenster aufgebaut, das nach Westen hinaus sah. Daisy hatte es sich bereits in einem der Stühle bequem gemacht und die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Jake löste gerade den Korken aus der Weinflasche.
    Der letzte Sonnenuntergang. Crashs Worte hallten in Nells Ohren nach. In nicht allzu ferner Zukunft würde Daisy tatsächlich ihren letzten Sonnenuntergang sehen. Nell verabscheute diesen Gedanken. Sie hasste ihn. Wut und das Gefühl von Hilflosigkeit schnürten ihren Brustkorb zusammen, sodass es ihr schwerfiel zu atmen.
    „Wir schließen besser die Tür ab, bevor du sie absetzt“, sagte Daisy zu Crash. „Sie könnte dir davonlaufen.“
    „Wirf sie einfach auf den Liegestuhl und setz dich drauf“, schlug Jake scherzhaft vor.
    Aber Crash warf sie nirgendwo hin. Ganz vorsichtig setzte er sie auf einen der Stühle.
    „Pass aber auf, dass sie nicht abhaut“, ermahnte ihn Daisy. „Es sähe ihr ähnlich, noch schnell einen letzten Anruf machen zu wollen.“
    Nell sah ihre Freundin strafend an. „Ich bleib schon hier, keine Angst. Aber Wein werde ich keinen trinken. Ich muss noch so viel erledigen …“
    Jake reichte ihr ein Weinglas. „Wie willst du denn ohne Wein einen Toast aussprechen?“
    Daisy richtete sich etwas auf, um ebenfalls ein Glas Wein von Jake entgegenzunehmen, während dieser sich auf den Stuhl neben sie setzte. An ihm vorbei sah sie zu Nell hinüber und sagte: „Ich habe eine Idee. Wie wäre es, wenn wir diese Hochzeit von nun an einfach auf uns zukommen ließen? Keine weiteren Vorbereitungen. Wir haben das Kleid und die Ringe. Die Band ist engagiert und alle Gäste sind eingeladen. Was brauchen wir denn sonst noch?“
    „Wie wäre es mit Essen?“
    „Wer isst denn schon auf Hochzeiten?“, sagte Daisy und sah Nell mit ihren funkelnden grünen Katzenaugen lächelnd an. „Du siehst erschöpft aus. Du brauchst unbedingt mal einen freien Tag. Jake und ich fahren morgen zum Skifahren nach West Virginia. Komm doch mit!“
    Skifahren? Nell schnaubte ablehnend. „Nein, danke.“
    „Du würdest es lieben “, drängte Daisy weiter. „Die Aussicht aus dem Skilift ist atemberaubend und die anschließende Abfahrt beschert dir einen unglaublichen Adrenalinrausch.“
    „Das ist echt nicht mein Ding.“ Sie zog es vor, sich mit einem guten Buch vor einem offenen Kamin zusammenzurollen. Auf einen Adrenalinrausch konnte sie gut verzichten. Während sie Crash Hilfe suchend anblickte, erklärte sie: „Wissen Sie, ich gehöre zu jenen Menschen, die auf Jahrmärkten lieber Kettenkarussell als Achterbahn fahren.“
    Er nickte und schenkte sich Mineralwasser in das elegante Weinglas, das Jake für ihn bereitgestellt hatte. „Sie haben eben gerne alles unter Kontrolle. Das verstehe ich voll und

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