Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
Vom Netzwerk:
wieder ein vergleichbares Pro b lem gibt «, sagte Mari. »Das würde nämlich bedeuten, dass uns ein anderes Übel entgeht und sich so weit en t wickelt wie dieses hier. Und dieses hier war für meinen Geschmack schon viel zu nah daran, nicht mehr aufgehalten werden zu können. Aber natürlich, schreib es auf. Man weiß nie. «
    »Mein persönlicher Eindruck war der, dass jedes geprägte Me s ser bei jedem der essenzverknoteten Leute ausgereicht hätte, um die Umschließung des Übels au s zubrennen «, erklärte Dag nun. »Es musste nur jemand daran denken – und den Versuch w a gen. «
    »Es erscheint mir ein seltsamer Weg zu sein, um ein Opfer au f zuwenden «, sagte Hoharie. »Aber trotzdem … zehn für einen. « Alle Seenläufer wirkten gleichermaßen nachdenklich und schienen eine Weile über diese Aufrechnung von Tod und L e ben nachzusinnen. »Wann bist du darauf gekommen? «
    »Ziemlich sofort, nachdem ich mich in der Essenzve r knotung verfangen hatte. Ich konnte es plötzlich sehen . «
    Hoharies Blick zuckte zu Fawns linkem Handgelenk. Fawn, die inzwischen daran gewohnt war, dass alle über ihren Kopf hi n weg redeten, wäre unter der plötzlich nachdrücklichen Must e rung beinahe zusammengezuckt. »Also etwa zu der Zeit, als du auch eine Veränderung in dieser eigentümlichen Essenzverstä r kung gespürt hast, die Dag dir gegeben hat, nicht wahr, Fawn? Schien es mit einer Art, sagen wir mal, Zwang einherzugehen? «
    Othan fuhr hoch. »Oh, natürlich! Das würde erklären, woher sie wusste, was zu tun war! «
    Tat es das? Fawn kniff zweifelnd die Brauen zusa m men. »Mir kam es nicht annähernd so offensichtlich vor. Ich wünschte, es wäre so gewesen. «
    »Woher wusstest du es also? «, fragte Hoharie gedu l dig. »Dass du deine Mittlerklinge auf diese Weise g e brauchen konntest? «
    »Ich …« Sie zögerte und ließ ihren Geist zu jener ve r zweifelten Stunde in der letzten Nacht zurückwandern. »Ich habe es mir ausgerechnet. «
    »Wie? «
    Fawn bemühte sich, ihre verwickelten Gedankengänge einfach darzulegen. Vieles davon hatte sich nicht einmal in Worten a b gespielt, sondern nur in Bildern. »Nun, du hattest gesagt, dass da losgelöste Teile des Übels in di e ser Essenzverknotung sind. Mittlerklingen töten Übel. Ich dachte, es braucht vielleicht nur noch eine zusätzliche Dosis, um die Sache abzuschließen. «
    »Aber deinem Messer fehlte es an Übereinstimmung. «
    »Was? « Fawn schaute verwirrt drein.
    Dag räusperte sich. Seine Stimme wurde sanft. »Dar hatte Recht – zumindest in dieser Hinsicht. Die Sterblichkeit in deinem Messer war zu rein, um irgendeine Übereinstimmung mit den Übeln aufzuweisen. Aber ich war in der Lage, in ihre U m schließung einzudringen und etwas hinzuzufügen. Ein wenig zusätzliches Formwirken in letzter Minute, was meinst du, Hoharie? «
    Hoharie starrte ihn an. »Formwirken? Ich bin mir nicht sicher, ob das keine Zauberei war, Dag. «
    Fawn runzelte bedrückt die Stirn. »Ist es das, was dir die Gei s terhand ausgerissen hat? Ach, wenn ich nur g e wusst hätte …!«
    »Pssst «, beruhigte sie Dag. »Wenn du es gewusst hä t test, was dann? «
    Sie blickte auf ihre Hände hinab, die einander in ihrem Schoß umklammerten. Nach einer langen Pause sagte sie: »Ich hätte es trotzdem getan. «
    »Gut «, flüsterte er.
    »Also «, wandte Othan ein, » wusstest du es gar nicht. Du hast nur geraten. « Er nickte, sichtlich erleichtert. »Im wahrsten Si n ne des Wortes ein Herumstochern im Du n keln. Und hätte Dag im letzten Augenblick nicht noch alles gerettet, hättest du in der Tat nicht Recht behalten! «
    Fawn atmete tief durch und erwog diesen schmerzhaften G e danken. »Manchmal «, sagte sie schließlich mit a l ler Würde, die sie aufbringen konnte, »geht es nicht darum, die richtigen An t worten zu haben. Es geht darum, die richtigen Fragen zu ste l len. «
    Dag blinzelte langsam. Sein Gesicht wirkte eigenartig ruhig. Aber dann lächelte er wieder in einer Art, die den Knoten in ihrem Herzen löste, und er nickte ihr nac h denklich zu. »Ja – es war das, was wir in Zelt Blaufeld eine glückliche Eingebung nennen, Othan «, murmelte er. Der warme Blick, mit dem er Fawn dabei bedachte, löste jede Anspannung in ihr bis hinab zu den Zehen.
     
    Später am Nachmittag kam Saun mit einem entrindeten Schös s ling aus dem Wald zurück – Hickory, behauptete er. Mit diesem Stab und Sauns Schulter als Stütze konnte Dag zur Latrine und wieder zurück

Weitere Kostenlose Bücher