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Bullenhitze

Bullenhitze

Titel: Bullenhitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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bestätigte Hain. »Und Sie haben auch keine Idee, wo sich Herr Patzner aufhalten könnte?«
    Himmelmann schüttelte den Kopf. »Hier ist er nicht, und hier werden Sie ihn auch in Zukunft auf keinen Fall mehr antreffen. Und ich habe natürlich keine Ahnung, wo Sie nach ihm suchen könnten, immerhin bin ich nicht sein Kindermädchen.«
    Sein letzter Satz hatte eine reichlich genervte Note.
    »Nun«, erwiderte Lenz, »dann wollen wir Ihre Gastfreundschaft auch gar nicht länger in Anspruch nehmen, Herr Himmelmann. Danke auf jeden Fall für Ihre Kooperationsbereitschaft.«
    Damit drehte er sich um und nahm Kurs auf die Tür. Hain folgte ihm nach einem kurzen Kopfnicken.
    »Dicke Luft?«, fragte die Sekretärin, nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war.
    »Ja, und ein bisschen stickig obendrein«, gab Hain mit seinem gewinnendsten Lächeln zurück.
    »So geht das aber schon den ganzen Tag«, klärte sie den Polizisten auf.
    Lenz hatte sich ein paar Meter entfernt.
    »So? Und warum geht das schon den ganzen Tag so?«, fragte der Oberkommissar weiter.
    »Er hat heute seinen Referenten gefeuert«, flüsterte sie nach vorn gebeugt. »Das heißt, dass er vieles von dem, was der sonst gemacht hat, selbst übernehmen musste, und das hat ihn wohl ziemlich auf die Palme gebracht.« Die junge Frau richtete sich auf. »Aber das dürfte ich Ihnen eigentlich gar nicht erzählen.« Sie sah auf das Blinken einer Anzeige ihres Telefons. »Außerdem muss ich rein. Er hat nach mir geklingelt.«
    »Danke trotzdem.«
    »Gerne.«
     
    »Was für ein Arschloch.« Hain konnte sich kaum beruhigen. Auf der ganzen Fahrt von Hofgeismar nach Kassel hatte er Himmelmann einen Fluch nach dem anderen gewidmet und ihm jede ansteckende Krankheit der Welt gewünscht. Nun standen die beiden bei McDonald’s an der Theke und bestellten sich eins der auf den Fotos so verlockend aussehenden Menüs.
    »Jetzt krieg dich ein«, forderte Lenz seinen Kollegen auf. »Der ist zwar wirklich ein Arschloch erster Güte, aber es muss doch auch mal wieder gut sein.«
    »Hast ja recht«, stimmte Hain zu. »Dann könnte ich allerdings damit weitermachen, dass du und ich in diesem bei dir so verhassten Laden an der Theke stehen. Das ist doch auch was für die Galerie, oder? Und ich musste dich noch nicht mal groß anschieben dafür.«
    Die junge Bedienung, die gerade die Getränke neben die Pommestüten stellte, warf ihnen einen vielsagenden Blick zu. Dann lächelte sie freundlich und schob das Tablett nach vorne. »So, alles da. Guten Appetit.«
    Hain wollte einen Tisch in unmittelbarer Nähe der Theke entern, doch Lenz drang darauf, sich in eine Ecke, abseits der anderen Gäste, zu setzen.
    »Willst du mir am Ende doch einen unsittlichen Antrag machen, du alter Schwerenöter?«, frotzelte Hain und biss herzhaft in etwas, das sehr, sehr entfernt an einen guten Hamburger erinnerte. Lenz, der seine Mahlzeit keines Blickes würdigte, schüttelte den Kopf.
    »Ich muss was mit dir besprechen«, setzte er mit ernster Miene an.
    Sein Kollege biss noch einmal herzhaft zu. »Hoffentlich nichts Schlimmes. Ich bin heute nicht mehr sehr belastbar.«
    »Ich hab dich angelogen, Thilo, und das nicht zum ersten Mal. Und ich weiß nicht, wie ich da rauskommen soll, wenn du mir nicht versprechen kannst, dass das, was ich dir gerne erzählen würde, mit absoluter Sicherheit unter uns bleibt.«
    Der Oberkommissar ließ den Burger auf das Tablett fallen, schluckte einen viel zu großen Bissen hinunter und fing an zu husten.
    »Scheiße, das klingt ja richtig dramatisch, Paul«, erwiderte er, nachdem er wieder geregelt Luft bekam. »Und es macht mir richtig Angst, wie du das so sagst.«
    Lenz schüttelte den Kopf. »Du musst keine Angst haben, Junge. Wenn sich einer fürchten muss, dann ich.«
    Hain wurde kreidebleich. »Du bist doch nicht etwa krank, Paul?«
    Er nahm einen Schluck von seiner Cola.
    »Tu mir das nicht an, bitte nicht.«
    Wieder schüttelte der Hauptkommissar den Kopf. »Nein, ich bin nicht krank, da kann ich dich beruhigen.«
    »Aber was ist dann so schlimm, dass du hier ein solches Theater machst?«
    Der Hauptkommissar holte tief Luft, atmete schwer aus und sah sich um, doch es saß niemand in Hörweite der beiden.
    »Ich weiß, Thilo, dass deine Diskretion manchmal ein bisschen zu wünschen übrig lässt.«
    Er hob den Arm, weil sein Kollege zu einem Protest ansetzte.
    »Nein, sag einfach mal nichts und hör mir zu. Ich meine es nicht böse, wenn ich dir das mit

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