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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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einigermaßen sicher darüber hinwegsetzen konnte. Trotzdem blieb ihr jedesmal fast das Herz stehen. Während sie auf der anderen Seite längs an der Felskante zurückbrummte, um sich wieder an die unregelmäßige Spur des anderen Fahrzeugs zu heften, hoffte sie, daß der Wind die Abdrücke noch nicht verweht hatte.
    Ohran Keldor saß in dem Gletschergänger. Ohran Keldor, der an der Konstruktion des Todessterns mitgearbeitet hatte.
    Ohran Keldor war an Bord des Todessterns gewesen und hatte die Vernichtung Alderaans mitangesehen.
    Leia hatte Qwi Xux, der maßgeblichen Todesstern-Konstrukteurin, mehr oder weniger verziehen, als sie der Frau schließlich begegnete, das beklommene Grauen angesichts dessen, was durch ihre Fähigkeiten angerichtet worden war, gesehen hatte. Es fiel ein wenig schwer zu glauben, daß jemand so naiv sein konnte, sich von Mufti Tarkin einreden zu lassen, der Todesstern sei eine stellare Bergbauanlage; doch soviel Leia verstanden hatte, war die Omwaterin in einem raffiniert gewobenen Gespinst der Unwissenheit, Nötigung und Lügen gehalten worden.
    Doch sobald Qwi Xux die Wahrheit erkannt hatte, war sie so mutig gewesen, den Weg zu beschreiten, den die Einsicht ihr wies – eine Konsequentheit, zu der nicht jeder die Courage aufbrachte.
    Aber Ohran Keldor hatte, so wie Bevel Lemelisk und andere Beteiligte, deren Namen vom Alderaanischen Überlebendenbund ermittelt worden waren, genau gewußt, was er tat. Nach der Vernichtung Alderaans waren sie alle bei Carida von Bord gegangen, bevor der Todernstern seinen Flug – den letzten Flug – zur Vernichtung der Yavin-Basis angetreten hatte. Doch die erste praktische Erprobung ihrer Theorien hatten sie alle mitzuerleben gewünscht.
    Keldor war hier.
    Und Drost Elegin, überlegte Leia, und nach aller Wahrscheinlichkeit auch die Oberhäupter weiterer Alt-Herrscherhäuser, andere Planetenpotentaten, die die menschliche oder humanoide Bevölkerung seit langem besiedelter Welten regierten, Lokalfürsten, die seit jeher Eingriffe des Senats in ihre örtliche Macht verabscheuten und noch mehr als den Senat die Neue Republik haßten. Sie hatten Palpatine nur unterstützt, weil er mit ihnen regelmäßig auch für ihn vorteilhafte »Absprachen« eingegangen war und sie dadurch die Möglichkeit gehabt hatten, nach Gutdünken zu schalten und zu walten.
    Sie sammeln sich…
    Sammelten sie sich um Roganda Ismaren, Ex-Konkubine des Imperators und Kind der Jedi? Und was mochte sie außerdem sein?
    Draußen im aschgräulichen Mahlstrom aus Wind und Eis flackerte kurz neuer, blauer Lichtschein auf; fast sofort erlosch er, doch sah Leia am Herumschwenken der Positionslichter-Konfiguration, daß der spinnenhafte Gletschergänger sich in die Richtung des Leuchtsignals wandte.
    »Hast du's gesehen, R2?« rief sie ins Bordkom. Das Piepsen der Bestätigung war kaum zu hören. Auf den Anzeigen blinkten grüne Kursangaben.
    Wuchtig packte der Sturmwind das Raupenfahrzeug, als Leia es hinter einer zerklüfteten Steilwand aus Eis hervorlenkte, die den Eindruck eines phantastischen Marmormonolithen erregte, den vulkanische Aktivitäten aus der Tiefe der Planetenkruste an die Oberfläche geschoben haben mochten.
    Leias Hände zitterten; auf absonderliche Weise war sie sich der Wärme des Bluts bewußt, das durch ihre Adern kreiste.
    In gewisser Hinsicht wunderte es Leia, das niemand die Lage der Schmuggler-Landefelder kartografisch erfaßt hatte. Wegen der heftigen Ionenstürme kam ein Orbitalscanning nicht in Frage, doch eine geothermische Messung auf der Planetenoberfläche wäre möglich gewesen. Möglich ja, schränkte sie in Gedanken ein, aber keine leichte Aufgabe. Und wahrscheinlich hätte die Messung den Aufwand nicht gelohnt.
    Energisch umklammerte Leia den Steuerknüppel, während das Kettenfahrzeug sich am Fuß eines anderen, älteren Kliffs mühsam über eine Schutthalde aus Eistrümmern quälte.
    Der Sturm warf sie beinahe von den Füßen, obwohl sie im Windschatten der blankgescheuerten, schwarzen Felsen, die das Landefeld wie ein Schutzwall umgaben, aus dem Fahrzeug stieg. Selbst unterhalb des Gefrierpunkts von Alkohol sollte der T-Anzug noch effektiv wärmen; trotzdem fühlte sie, während sie einen nahezu messerschmalen Grat aus Schneeverwehungen und Felsen erklomm, wie die Kälte ihr in die Glieder kroch. Endlich konnte sie einen ersten Blick aufs Ziel werfen.
    Ein Landefeld konnte man es nicht mehr nennen.
    Früher hatte dort einmal eine Art von Bunker aus

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