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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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riesigen Brille auf der Matte und brüllt: «Du hast drei Tage, um den Spülkasten zu reinigen, andernfalls werden wir gezwungen sein …» Zu meiner Beruhigung kommt Rod herein, allerdings bloß, um mir auszurichten, dass Crazy Larry mit Kate im Flur Klammerblues tanzt.
    An diesem Punkt hüpft Harry auf mich und brüllt: «Aufwachen, aufwachen!»
    «Ach, Harry.» Ich öffne ein Auge und stöhne. «Kleiner, komm in zehn Minuten wieder.»
    Harry hüpft fester. «Nein, Mommy hat gesagt, ich soll dich wecken, egal was du sagst.»
    «Ach ja?» Ich stöhne. Meine Stirn ist eingeschnürt, meine Eier tun weh, und mein ganzer Körper fleht nach Schlaf. «Nur noch ein Minütchen.»
    «Nein.» Harry ist unnachgiebig. «Mommy hat gesagt, sie hat für dich eine Liste gemacht, und du müsstest jetzt
‹In die Gänge kommen›
!» Er klatscht laut in seine Hände.
    Ich schiebe ihn von mir runter und setze mich auf, streiche mit einer Hand durch die Haare. «Eine Liste?»
    «Ja.» Harry ist dermaßen frisch, so voller Energie, und dieser Anblick macht mich irgendwie nur noch müder. «Eine Liste der Dinge, die du heute erledigen musst.»
    Eigentlich klingt das ganz okay. Mir schwirrt der Kopf, ich bin verwirrt und überfordert. Ich brauche Kates scharfen Verstand, ihre Fähigkeit, auch in verrückten Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren, ihre erstklassigen Führungskompetenzen, die ich selbst gern besäße.
    Harry sieht mich an. «Mommy sagt, sie wird dir eine Liste geben, und dann wird alles besser.» Er spannt sich an, streckt die Hände aus. «Bleib schön hier.»
    Er flitzt aus dem Zimmer.
    Ich rutsche an die Bettkante. Und dann schießen wie aus dem Nichts Wellen von Schmerz die Innenseiten beider Beine hinauf und weiter in meinen Unterleib. Ich ächze und stöhne, während ich meine eng sitzende Unterhose abstreife, und lasse den Verbandsmull mein Bein entlangrollen.
Ich hätte meine Eier schon längst kühlen müssen
, denke ich.
Schätze, ich bin abgelenkt worden.
    Ich will nicht nach unten sehen, aber ich weiß, ich muss. Und als ich es dann mache, zucke ich zusammen.
    Es ist ein schräger Anblick. Ich bin blank wie ein kleiner Junge, aber mein Sack ist violett mit gelben Strudeln, und er ist gigantisch. Hoden so groß wie Nektarinen. Ich sehe weg, aber der Schaden ist angerichtet. Übelkeit breitet sich in mir aus, mein Kopf fühlt sich an, als würde er schweben.
    Ich nehme zwei Vicodin, schlucke sie trocken herunter. «Liebling, kannst du mir Harry noch mal mit einem Beutel Erbsen schicken?»
    «Okay», brüllt sie zurück.
    Ich packe den Verbandsmull wieder zwischen meine Beine, ziehe die Unterhose hoch, stöhne durch zusammengebissene Zähne.
Heilige Scheiße
, denke ich.
Dem Himmel sei Dank für Kate und ihre Liste, was immer das ist.
    Eine Minute später kehrt Harry mit einem Beutel Erbsen unter dem Arm zurück, hält mit beiden Händen ein Pint-Glas Caffè Latte und beißt sich auf die Unterlippe, während er seine Last anstarrt.
    «Genau, was ich jetzt brauche.» Ich ziehe ihn zu mir und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. Ich liebe dieses Kind.
    «Mommy sagt, du sollst das trinken und unter die Dusche gehen, anschließend sollst du in die Küche kommen.»
    «Danke, Kleiner.» Ich nehme das Glas, und seine Wärme wirkt beruhigend. Der Duft zieht zu meiner Nase hoch, und ich trinke einen Schluck.
    Er beobachtet mich. «Daddy? Was sind das für rote Linien in deinen Augen?»
    «Mach dir darüber mal keine Gedanken, Kleiner. Das bedeutet nur, dass ich richtig müde bin.»
    Ich stelle den Latte auf meinen Nachttisch. «Gib mal die Erbsen, Kleiner.»
    Harry reicht mir den Beutel, schiebt die Unterlippe vor, zieht eine deutliche Schnute.
    «Daddy?»
    «Alles klar bei dir, Kleiner?»
    «Ich bin traurig.»
    Er breitet die Arme zum Knuddeln aus, und ich lasse die Erbsen fallen und schnappe ihn mir. Ich
wusste
, dass diese Daddy-sitzt-im-Streifenwagen-Szene zu viel für ihn sein würde.
    «Was ist los?»
    «Keiner lässt mich ich selbst sein.»
    Häh?
    «Was meinst du damit, Kleiner?»
    «Wie Mom … Neulich abends … Sie lässt mich nicht …» Harry vergräbt das Gesicht an meiner Brust und brummelt, «in der Nase bohren.»
    «Harry. Das war am Esstisch. Du kannst am Esstisch nicht in der Nase bohren.»
    Er zieht das Gesicht von meiner Brust zurück, sieht mich an. «Warum denn nicht?»
    «Darüber werde ich jetzt nicht mit dir diskutieren.»
    Wir kuscheln noch ein bisschen, dann frage ich. «Wer lässt dich sonst

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