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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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»Hallo, Leigh. Ich wette, du bist nicht so nervös wie ich.«
    »Doch, natürlich bin ich das«, sagte ich mit scharfer Stimme. Ich konnte nichts dagegen tun. Wie konnte er glauben, ich sei nicht nervös… mehr als nur nervös… außer mir? Ich wollte nichts mit dieser Hochzeit zu tun haben, und um ihm diese Tatsache nicht lauthals ins Gesicht zu schreien, riß ich meinen Blick von ihm los.
    »Ich bin nicht nervös«, zwitscherte Troy, und das brachte alle außer mich zum Lachen.
    »Das liegt nur daran, daß du nicht der bist, der heiratet«, sagte Tony zu ihm. Troy zuckte mit den Achseln, hielt sich aber weiterhin an meiner Hand fest. »Eigentlich ist das gar nicht der schlechteste Zeitpunkt, um Leigh ihre Suite zu zeigen, und genau das werde ich jetzt tun«, sagte Tony und schlug die Hände zusammen.
    »Ja, das wäre wunderbar. Findest du nicht auch, Leigh?«
    »Ich habe die Zimmer neu einrichten lassen, als Überraschung für dich«, verkündete Tony und sah mich scharf an. Er hielt mir den Arm hin und erwartete, daß ich mich bei ihm einhängte.
    Ich sah Mama an. Sie nickte.
    »Darf ich mitkommen?« bettelte Troy.
    »Du mußt dich jetzt selbst umziehen, junger Mann. Diese Probe findet mit vollständigen Kostümen statt«, sagte Tony. »Mit Ausnahme der Braut natürlich«, fügte er hinzu. »Es bringt Unglück, wenn der Bräutigam sie vor der Hochzeit in ihrem Brautkleid sieht.«
    »Ich will aber…«
    »Na, na, Troy«, sagte Tony und sah Mrs. Hastings an.
    »Komm, Troy. Ich helfe dir beim Ankleiden.«
    »Ich brauche keine Hilfe«, quengelte er. Mama sah finster auf ihn herunter und schüttelte den Kopf.
    »Hier entlang«, sagte Tony, und wir stiegen die Treppe hinauf. Mir war wieder ganz flau im Magen, und ich war sicher, daß ich errötete.
    Tony führte mich im ersten Stock nach links und blieb im Korridor vor einer Doppeltür stehen.
    »Wir sind da«, kündigte er an und riß dann die Doppeltüren mit einer dramatischen Geste auf. »Leigh«, setzte er an und hob die Hand, und ich glaubte schon, er würde sie auf mein Haar legen, doch dann zog er sie eilig zurück. »Ich habe mich bemüht, dieses Zimmer weiblich, aber nicht zu mädchenhaft zu gestalten. Ich hoffe, es gefällt dir«, fügte er mit einer Stimme hinzu, die sich fast zu einem Flüstern gesenkt hatte.
    Die Sonne, die durch die zarten, hellen, elfenbeinfarbenen Gardinen drang, tauchte das Wohnzimmer in einen fast unwirklichen Schimmer. Die Wände waren mit einem zarten elfenbeinfarbenen Seidenstoff bespannt, in den orientalische Muster in subtilen Grün-, Violett- und Blautönen eingewebt waren, und die beiden kleinen Sofas waren mit demselben Stoff überzogen. Die Zierkissen waren mit Hellblau abgesetzt, passend zu dem chinesischen Teppich, der auf dem Boden lag.
    Wenn ich auch noch so sehr das Verlangen hatte, alles abzulehnen, was von diesem Mann kam, mußte ich mir doch eingestehen, daß dies das bezauberndste Zimmer war, das ich je gesehen hatte. Ich konnte mir gut vorstellen, mich in diesem Zimmer aufzuhalten, mich vor dem kleinen Kamin behaglich zusammenzurollen.
    »Was hältst du davon?« Er lehnte sich an die Wand und stützte das Gesicht auf seine Hände. Ich hatte den Eindruck, als musterte er mich.
    »Es ist ein sehr hübsches Zimmer. Ich habe noch nie mein eigenes Wohnzimmer gehabt«, fügte ich hinzu und bereute dann sofort, daß ich das gesagt hatte. Es klang, als hätte es mir an etwas gefehlt.
    »Jetzt hast du es«, sagte Tony und kam auf mich zu. Ein Lächeln huschte über seine vollen, sinnlichen Lippen. »Komm, sieh dir dein Schlafzimmer an.« Er lief vor mir her und öffnete die Schlafzimmertüren.
    Was hätte ich tun können? Ich wollte nicht, daß es mir gefiel, und ich hatte nicht vor, mich von meinem neuen Zuhause beeindrucken und begeistern zu lassen, aber vor mir stand das hübscheste, niedlichste Himmelbett mit dichten Spitzenvorhängen, das man sich nur denken kann. Die beiden Zimmer waren in meinen Lieblingsfarben gehalten: Blau und Elfenbein.
    Ein blauer Sessel und drei Stühle, die zu denen im Wohnzimmer paßten, standen da. Ich schlenderte weiter ins Ankleidezimmer und ins Bad. Überall schien es Spiegel und Lampen zu geben. Und es gab Kristallüster und verdeckte Lichtschienen, die jede Schrankecke des Ankleidezimmers ausleuchteten, das allein schon größer war als mein ganzes Schlafzimmer in Boston.
    Ich spürte, daß Tony direkt hinter mir war, und ich drehte mich um. Er stand so dicht vor mir, daß ich seinen

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