Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Klappstuhl, als Heat sich näherte. Sie bedeutete ihm, wieder Platz zu nehmen, und er kam der Aufforderung nach. Detective Heat wandte sich an ihren Führer und sagte: „Ab hier komme ich alleine klar.“
„Craig“, erwiderte er.
„Ja, das habe ich mitbekommen“, sagte Nikki, was ihn unglaublich zu freuen schien. Er ging davon, jedoch nicht ohne sich noch einmal umzudrehen und zu winken, bevor er um die Ecke bog.
Der Stripper starrte sie unverwandt an, sobald sie das Zimmer betrat. Aufgrund seiner Verletzung konnte er den Kopf nicht drehen, also blieb Heat am Fußende des Bettes stehen, um ihm ein wenig entgegenzukommen. „Wie geht es Ihnen?“ Er krächzte etwas, das sie nicht verstehen konnte. Die dicken Verbände, die seinen Kiefer umgaben, machten ihm das Sprechen schwer. „Sie hatten Glück, Horst. Ein oder zwei Zentimeter tiefer, und Sie wären jetzt nicht hier.“
Müllers Chirurg hatte Heat per Telefon auf den neuesten Stand gebracht. Die Kugel hatte seinen Trapezmuskel vollkommen zerfetzt, die Halsschlagader jedoch verfehlt. Wäre der Schuss von oben gekommen, zum Beispiel von einem Dach oder einem Balkon statt aus dem Fenster eines Autos, hätte sich die Kugel nach unten bewegt und das Ganze wäre tödlich ausgegangen.
„Glück?“, wiederholte er. „Erst brechen Sie mir das Schlüsselbein und jetzt das hier.“ Müller hielt inne und drückte den Schmerzmittelknopf, der mit seinem Tropf verbunden war.
„Meine Karriere als Tänzer ist vorbei. Was soll ich jetzt machen?“
„Reden“, sagte sie. „Warum sind Sie vor uns weggelaufen?“
„Wer sagt, dass ich weggelaufen bin?“
„Horst, Sie sind aus dem dritten Stock die Feuerleiter heruntergeklettert, um zu entkommen. Warum?“ Er konnte sich nicht abwenden, also richtete er den Blick zur Decke. „Haben Sie eine Ahnung, wer einen Grund haben könnte, auf Sie zu schießen?“ Er hielt den Blick starr auf die Decke gerichtet. „Erzählen Sie mir von Pater Graf.“
„Von wem?“
„Von diesem Mann.“ Sie hielt das Bild über ihn, damit er es sehen konnte. „Pater Gerald Graf.“ Er schürzte die Lippen und schüttelte leicht den Kopf, was ihm offenbar Schmerzen bereitete. „Augenzeugen haben gesehen, wie Sie sich im One Hot Mess mit dem Priester gestritten haben. Der Türsteher ging dazwischen, als Sie versuchten, ihn zu erwürgen. Außerdem drohten Sie, ihn umzubringen.“
„Ich kann mich nicht daran erinnern.“
Nikki fand das nicht sehr glaubwürdig. „Ich frage Sie das, weil er jetzt tot ist. Erwürgt.“ Sie ließ die anderen Einzelheiten weg und sparte sich diese lieber für die Bestätigung auf, falls er sich zu einem Geständnis entschied. „Sind Sie deswegen weggelaufen? Weil Sie ihn umgebracht haben?“ Er drückte mehrmals auf seinen Schmerzmittelknopf und wandte den Blick wieder zur Decke. „Gehen wir noch mal zurück. In welcher Beziehung standen Sie zu Pater Graf?“
Dieses Mal schloss er die Augen. Und hielt sie geschlossen. Seine Lider zuckten in der Bemühung, sie auszusperren. „Ruhen Sie sich aus, Mr. Müller. Sie werden es nötig haben. Ich komme später noch mal wieder, um mit Ihnen zu reden.“
Pfleger Craig war vor der Tür mit Medikamenten auf einem Rollwagen beschäftigt und tat so, als würde er nicht auf Nikki warten. „Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder“, sagte er.
„Man kann nie wissen, Craig, es ist ein kleines Krankenhaus.“
Er schaute sich um und fiel damit durch den Ironietest. Dann deutete er auf die Fahrstühle und schloss sich ihr an. „Manchmal denke ich, dass ich mich vielleicht auch mal als professioneller Tänzer versuchen sollte.“ Nikki warf ihm einen Seitenblick zu und kam trotz seiner weiten Krankenhauskleidung zu dem Schluss, dass er durchaus das Zeug dazu hätte.
„Ich habe gehört, dass Krankenpfleger auf Junggesellinnenabschieden richtig Kohle machen können“, meinte sie, als sie auf den Fahrstuhlknopf drückte und hoffte, dass die Kabine bald ankommen würde.
„Kann schon sein. Ich würde allerdings ungern in Clubs tanzen. Nachdem ich diesen Kerl gesehen habe, weiß ich, dass Stripperstangen nicht gut für die Gesundheit sind.“
„Inwiefern?“
„Ich musste ihn heute Morgen waschen. Sie würden nicht glauben, wie viele Narben der hat. Sie sehen aus wie Reibungsverbrennungen von Seilen und sind überall auf seinen Beinen und seiner Brust verteilt.“
Die Fahrstuhltüren glitten auf, doch Heat stieg nicht ein. „Zeigen Sie sie mir.“
Detective Heat
Weitere Kostenlose Bücher