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Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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gegen ihren Sicherheitsgurt gepresst, während Papiere, Stifte und ihr Handy – alles, was lose im Auto lag – durch die Luft flogen. Durchgeschüttelt, aber unverletzt konnte Heat nicht begreifen, wie sie zu vier platten Reifen kam. Sie reckte den Hals, um nach hinten zu sehen. Da ihr Wagen diagonal auf der Straße stand, musste sie durchs hintere Fenster auf der Beifahrerseite schauen. Kaum dass sie die Nagelsperre im Tunnel entdeckt hatte, explodierte die Heckscheibe. Eine Kugel streifte die Seite ihrer Kopfstütze, riss diese vom Sitz und zertrümmerte die Fensterscheibe neben ihr.
    Nicki duckte sich blitzartig und machte sich so klein wie möglich, während sie das Funkgerät aus der Halterung zerrte. „Eins-Lincoln-Vierzig, zehn-dreizehn, Polizistin braucht Hilfe, Passage der Neunundsiebzigsten am East Drive, Schüsse wurden abgefeuert.“ Sie schaltete auf Empfang und lauschte. Nichts. Sie versuchte es erneut. „Eins-Lincoln-Vierzig, zehn-dreizehn, Passage der Neunundsiebzigsten am East Drive, Schüsse wurden abgefeuert, hören Sie mich?“ Stille. Sie suchte den Boden nach ihrem Handy ab, als eine weitere Kugel durch die Lehne des Sitzes flog und sich direkt über ihrem Kopf ins Armaturenbrett bohrte. Falls der Schütze ein Profi war, würde er beim nächsten Schuss tiefer zielen. Sie musste so schnell wie möglich aus diesem Auto raus.
    Der Winkel, in den der Wagen gerutscht war, verschaffte ihr einen Vorteil. Die Tür der Fahrerseite war von der Richtung, aus der die Schüsse kamen, abgewandt. Sie warf sich auf den eiskalten, nassen Asphalt und rollte sich unter der Autotür durch, um Schutz hinter dem Vorderreifen und dem Motorblock zu suchen. In diesem Moment zertrümmerte die dritte Kugel das Lenkrad.
    Durch die vier platten Reifen, war der Crown Victoria so tief, dass sie auf dem Bauch liegen und trotzdem alles sehen konnte, ohne den Kopf heben zu müssen und sich so zur Zielscheibe zu machen. Heat zog ihre Sig Sauer und drückte ihre Wange in den Schneematsch. In der Unterführung hinter ihr lungerte ein SUV herum. Nicht das grafitgraue, sondern ein marineblaues. Im dämmrigen Licht des Tunnels ließ sich unmöglich sagen, wie viele Personen dort waren. Die Fahrertür stand offen, und das Fenster war heruntergelassen, daher vermutete sie, dass der Fahrer gleichzeitig der Schütze war und den Fensterrahmen als Stütze benutzt hatte. Sie überprüfte schnell die Straße hinter sich und bekam ein ungutes Gefühl. Es gab keinerlei Verkehr. Die Passage führte durch den Central Park und verband zwei stark befahrene Avenues miteinander. Dass nun keine Autos an ihr vorbeifuhren, konnte nur bedeuten, dass irgendwie beide Enden der Straße blockiert worden waren.
    Als sie sich wieder umdrehte, bemerkte sie eine Bewegung an dem SUV. Ein Schimmern – vermutlich die Reflexion eines Zielfernrohrs – blitzte kurz im offenen Fenster der Fahrertür auf. Heat nahm die gleichschenklige Haltung ein, drückte den Griff ihrer Waffe auf den Boden und drückte ab. Das Geräusch ihres Schusses, das unter dem Fahrgestell widerhallte, war ohrenbetäubend. Nikki wartete nicht ab, um herauszufinden, ob sie ihn erwischt hatte. Sie roch immer noch Kordit, während sie davontaumelte und darauf achtete, dass der Crown Victoria zwischen ihr und dem SUV blieb.
    Nach knapp zwanzig Metern machte die Straße eine Kurve, und sie konnte aufrecht laufen. Dieselbe hohe Mauer, die sie unten in der Schlucht der Passage gefangen gehalten hatte, diente ihr nun als Deckung. Hinter sich konnte sie den Motor des SUV aufjaulen hören, gefolgt von einem kurzen Quietschen der Bremsen. Ihr verlassenes Auto stand diagonal auf der Straße und würde erst aus dem Weg geschafft werden müssen, sofern der Schütze sie nicht zu Fuß verfolgen wollte.
    Nikki beschleunigte ihre Schritte und wünschte verzweifelt, sie hätte ihr Handy finden können. Sie erreichte einen Punkt, an dem die Kurve, die sie geschützt hatte, wieder zu einer geraden Strecke wurde und verlangsamte auf Schrittgeschwindigkeit. Bevor sie um die Kurve bog, blieb sie stehen. Sie legte sich auf den Schneematsch und drückte sich flach gegen die eisigen Felsen der Mauer. Auf diese Weise kroch sie vorwärts, bis sie einen Blick auf den geraden Streckenabschnitt werfen konnte.
    Was Heat dort sah, ließ sie heftiger erschaudern als das Eis, auf dem sie lag. Keine hundert Meter von ihr entfernt kamen drei Männer mit Skimasken und kapuzenbewehrten Regenjacken langsam über die Straße auf

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