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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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Beutetier.
    »Er kann Eure Angst riechen«, ertönte plötzlich eine tiefe Stimme.
    Xeroi versuchte sich umzudrehen, doch der Geistermann ließ ihn nicht los. Er hörte nur, wie sich ihm von hinten leise Schritte näherten. Plötzlich trat ein Dämon vor den Sandari. Die Brut Vortex’! Groß und stark gebaut und keineswegs weniger angsteinflößend als die Gestalt, die ihn immer noch festhielt. Noch nie hatte er diese Kreaturen aus der Nähe gesehen.
    »Ihr solltet des nachts nicht allein hier herumirren, Verbrannter«, sprach der Dämon, während er seine Krallen langsam über die Wange des Sandari gleiten ließ.
    Xeroi zog seinen Kopf vorsichtig zurück. »Ich bin auf der Suche nach einem meiner Freunde, also lasst mich gehen.« Die Brut des Vortex’ zog die Krallen zurück. »Einen Freund? Und den sucht Ihr ausgerechnet hier im westlichen Grenzland, nicht weit von dem Gebiet der Orks entfernt?«
    Xeroi nickte schweigend. Er traute sich kaum, mehr darüber zu erzählen. Keinesfalls wollte er zugeben, dass er sich den Orkhöhlen mit voller Absicht näherte.
    »Habt Ihr so jemanden schon einmal gesehen?« Die Brut deutete auf das Ungeheuer, das ihn immer fester zu packen schien.
    Xeroi schüttelte den Kopf. »Nein.« Er schluckte beunruhigt. »Ich habe lediglich von ihnen gehört.«
    Die Gestalt roch erneut an ihm. Plötzlich grunzte und schnaufte sie aufgebracht.
    »Ihr lügt«, erkannte der Dämon. »Wer seid Ihr also, Verbrannter?«
    Die Brut schlich langsam um Xeroi herum und musterte ihn von oben bis unten.
    »Mein Name ist Xeroi. Ich führe ein Gasthaus in Zitelia.« Doch kaum gingen ihm diese Worte von den Lippen, korrigierte er sich rasch. »Ich führte ein Gasthaus dort.«
    »Ich verstehe. Ein Gasthaus also. Doch woher scheint Euch mein Begleiter zu kennen?«
    »Das weiß ich leider nicht.«
    Xeroi senkte betend den Kopf. Er flehte darum, dass dies nur ein Alptraum war und er gleich daraus erwachen würde. Doch der Dämon verschwand nicht. Er blieb vor ihm stehen, umfasste seinen Nacken und zog ihn ganz nah an sich heran.
    »Sagt mir etwas darüber, Verbrannter, oder ich schwöre bei den Göttern, dass ich Euch die Kleidung entwende und Ihr in nur wenigen Stunden der Sonne zum Opfer fallt.«
    Die Worte trafen Xeroi wie ein Fausthieb. Dies wäre ein qualvoller Tod, schlimmer als alles, was er sich vorstellen konnte. Für einen Sandari bereiteten die Sonnenstrahlen auf der Haut furchtbare Schmerzen. Es kam praktisch einem Feuertod gleich. Seine Haut würde sich ganz langsam auflösen. Die Vorstellung an solche Grausamkeit löste Xerois Zunge im Nu.
    »Ich war jung und unerfahren«, begann er. »Ich sah zu jener Zeit keine andere Möglichkeit und traf den Letifer …«, er blickte scheu zu dem Wesen hinter ihm, »… an einem düsteren Ort, den mir ein Fremder nannte, als ich nach Arbeit suchte.« Der Sandari atmete tief durch, seine Stimme war zittrig, er musste sich erst etwas beruhigen.
    »Was für Arbeit habt Ihr für Tachal geleistet?«
    Die Brut kannte den Führer der Orks. Xeroi konnte nur hoffen, dass er ihn diesem nicht ausliefern würde. »Nichts von allzu großer Bedeutung«, log er in aller Hoffnung, verschont zu werden.
    Der Dämon blickte ihn finster an. »Ich schätze es nicht, wenn man mich anlügt! Der Letifer schäumt vor Wut, seit er Euch witterte, und ich will wissen, was ihn dazu treibt. Wenn Ihr also einst mit diesem Untoten Volk in Verbindung standet, dann wird Euch kein Gott des Lichtes dies jemals vergeben. Also sprecht rasch. Vielleicht verschone ich Euch zugunsten der Dunkelheit.«
    Xeroi trafen diese Worte, die ihn des Verrats beschuldigten, doch sein Glaube hatte ihn gelehrt, dass man sich Vergebung verdienen konnte, durch Taten, die ehrenhaft waren.
    »Nein das ist nicht wahr«, wehrte er ab. »Das ist der Unterschied zwischen Eurem Glauben und dem meinem. Vell ist ein Gott, der Sünden nicht bestraft durch Qual und Tod. Er vergibt, ganz gleich was einen einst auf dunkle Wege führte.« »Dunkle Wege?«, tastete sich der Dämon weiter voran. »Was ist also geschehen, dass Ihr um Vergebung flehen müsst?« Doch Xeroi antwortete ihm nicht. Er schüttelte verweigernd den Kopf. Der Letifer drückte seine Arme immer fester zusammen, sodass Xerois Finger inzwischen schmerzhaft kribbelten. Er spürte wie ihm seine Kraft entglitt.
    »Sprecht!«, schrie ihn die Brut an.
    Xeroi fuhr erschrocken zusammen. Zu gern würde er die Vergangenheit aus sich heraussprudeln lassen. Doch er ahnte,

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