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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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Göttin Splendor. Plötzlich stoppte die Armee, während die Dunklen weitermarschierten. Dann erklang es. Ein Kriegshorn wurde geblasen und erfüllte die Luft mit einem donnernden Getöse. Die Finsteren schlugen die Schwerter gegen ihre Schilder. Sie brüllten so laut, dass dem Sandari der Atem stockte. Dann rannten sie auf ihn zu – und er erwachte in dem baufälligen Haus, in dem nun die Sonne ins Zimmer schien. Erschrocken atmete er tief ein.

    »Ihr seid wach«, erklang plötzlich eine ihm sehr vertraute Stimme und es erschien ihm wie ein weiterer Traum, als er Failon erblickte. Dieser stand neben ihm an der Wand gelehnt. Tränen stiegen Xeroi in die Augen und trotz seiner Schmerzen sprang er auf und nahm seinen Freund fest in die Arme. »Ihr seid hier! Ihr seid wirklich hier, mein Freund!«, rief er laut und lachte vor Erleichterung.
    Der Obscura tat sich schwer, aufrecht stehen zu bleiben, als Xeroi ihn so stürmisch begrüßte. Seine Beine waren noch immer schwach. Doch auch er war glücklich, seinen Freund so munter zu sehen.
    »Ja, ich habe es geschafft, und nicht nur ich, wie ich sehe«, sprach er.
    Xeroi rieb sich die Tränen aus den Augen. »Ich habe gedacht, ich sehe Euch nie wieder. Dabei hatte ich Euch noch so viel zu sagen.«
    Der Obscura nickte. »Vor einigen Stunden hätte ich das auch nicht gedacht. Nun setzt Euch bloß wieder, schont Euren Fuß. Ich gehe einige Kräuter suchen und dann erzählt Ihr mir alles.«
    Der Sandari nickte. Er konnte kaum fassen, dass er seinen Freund an einem Ort fand, an dem er nie angekommen wäre, wenn ihn nicht ein Wunder dort abgesetzt hätte.

EIN TÖDLICHER PLAN
    Zur gleichen Zeit in den Orkhöhlen: Tachal beschlich ein ungutes Gefühl, als er in Kenntnis gesetzt wurde, dass Azur erneut in seinen Hallen herumschlich. Ihn drückte die Ungewissheit über das, was kommen mochte, und so war er sich nicht sicher, ob für ihn die Nähe zu der Brut von Vorteil sein würde. Diesen ungebetenen Gästen hatte er schließlich nur Zutritt gewährt, weil er bei ihrem Auftauchen geglaubt hatte, dass sie ihm und seinen Untertanen andernfalls gefährlich werden könnten. Er wollte die Schöpfung Vortex’ lieber auf seiner Seite wissen, solange er sie nicht richtig einzuschätzen vermochte. Doch Tachal konnte es nicht leiden, wenn ihm jemand sagte, was er tun solle. Seit vielen Jahren herrschte er über den Thron der Orks und war ihnen bislang ein guter Führer gewesen. Er duldete keine Widerworte und hatte in seiner Namenlosen Bestie auch einen treuen Gefährten, der alle in die Knie zwingen konnte. Keiner der anderen Völker kam seinen Ländereien zu nahe und so konnte er bisher ungestört an seinem Racheplan arbeiten. Jedoch hatte er sich jemanden ins Haus geholt, der nun Störungen verursachte: Azur, einen der Führenden unter den Dämonen. Er wusste um die dunklen Gänge der Orks und kam daher recht häufig. Sie boten ihm die Dunkelheit, die er brauchte. Tachal hingegen begann das Ganze nicht mehr zu schmecken. Die Hallen der Orks unterlagen seinem Herrschaftsgebiet. Und Tachal teilte nicht gern, schon gar nicht mit jemandem, der anfing, ihn herumzukommandieren und sich sogar seiner Untertanen bediente. Der Führer der Orks wurde schon vor einigen Stunden darüber informiert, dass Azur einen Letifer an seine Seite gerufen hatte. Eines hatte er dabei jedoch vergessen: Tachal darum zu bitten. Das war genau der Grund, warum es ihm nicht passte, dass sich der Dämon erneut in seinen Hallen aufhielt, ohne sich bei Tachal anzumelden. Azur glaubte inzwischen, dass er hier ein- und ausgehen konnte, wie es ihm passte. Er dachte wohl, dass er den Führer der Orks in der Hand hielt und das, so wusste Tachal, tat er mit Sicherheit nicht. So kam es, dass Tachal begann, an einem neuen Plan zu arbeiten. Diesmal nicht geleitet vom Wunsch nach Rache, sondern geführt von seinem Zorn.

    Stunden vergingen bis das Oberhaupt einige seiner Untertanen rief, um den Schachzug auszuführen, der Azurs Ende bedeuten sollte – still und heimlich, um nicht den Zorn der gesamten Brut Vortex’ heraufzubeschwören. Keine Spur sollte darauf hinweisen, dass die Orks mit dem Verschwinden des Dämons zu tun hatten.
    Azur wurde also zu Tachal bestellt. Der Dämon war bereits auf dem Weg zur Haupthalle, als Tachal eine neue Meldung erreichte, die ihm das Blut kochen ließ – Xeroi war entkommen. Den Moment, in dem Azur seinen Fuß auf den steinigen Boden vor dem Thron setzen würde, konnte der Orkführer kaum

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