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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Goblin hatte weniger Glück, denn den Dridern bereitete es viel Vergnügen, die Goblins umzurennen, während sie in die Höhle hineinströmten.
    Einem Menschengeneral an der Oberfläche wäre der Vergleich zu seiner schweren Kavallerie in den Sinn gekommen, mit der er die Frontlinie der Feinde durchstieß. Angesichts der bereits jetzt herrschenden Verwirrung nach dem Angriff durch das langsam verfliegende Blitznetz erfüllten die Drider diese Rolle unglaublich effektiv. Durch ihren Umfang, die zahllosen, hart gepanzerten Beine und den Lärm, den diese verursachten, hätte die Stampede vielleicht schon ausgereicht, um die Gegner in die Flucht zu jagen, doch zusammen mit der Grausamkeit der Drow-Mischwesen, die mit Dreizacks und Speeren der exzellenten Drow-Handwerker bewaffnet waren, ließen die Verteidiger der Höhle sich mit Leichtigkeit auseinandertreiben.
    Einige der Orks und Grottenschrate ergriffen in blankem Entsetzen augenblicklich die Flucht, gerieten dabei jedoch unter die Überreste des schwebenden Energiegewebes und mitten in das nach wie vor herrschende Blitzgewitter.
    Ravel hörte sich selbst laut auflachen, als ein Grottenschrat von einem Blitz zurückgeworfen wurde, der unmittelbar vor ihm den Steinboden aufriss. Der Grottenschrat schlug Halt suchend um sich, landete aber nie auf dem Boden, weil Yerrininae kraftvoll seinen großen Dreizack nach vorne stieß und ihn noch im Flug sauber durchbohrte. Mit nur einem Arm hielt er das dreihundert Pfund schwere Geschöpf mühelos in der Luft.
    Diese Trophäe war sein Banner, als der Anführer der Drider seine Truppe um sich scharte und weiter vorstürmte, auf zwei Seiten um das Blitznetz herum, bis die Schar sich dahinter wieder zu einer perfekten, brodelnden Formation vereinte.
    Ravel hob die Hände, damit seine Begleiter sie deutlich erkennen konnten. Auf in den Kampf!, wies er die Zauberspinner an.
    Und wo kämpft Ravel?, erwiderte eine Drow-Hand.
    »Wo immer er es für richtig hält«, antwortete der Zauberspinner, weil er wollte, dass Tiago den herrischen Ton seiner Stimme vernahm.
    Tiago saß rittlings auf seiner Echse und grinste nur, während er den Zauberspinner mit einer Berührung seines schmalkrempigen Hutes grüßte. Dann ritt der junge Baenre neben Jearth und mehreren anderen berittenen Kriegern in die Schlacht. Sie bogen scharf zur Seite ab, um das Energienetz weit rechts zu umgehen. Sollten die viehischen, immer wütenden Drider und die einfachen Soldaten sich doch in dieses wogende Chaos stürzen. Die erfahreneren Krieger würden strategisch die Flanken angreifen. Entlang der Höhlenwände befanden sich Einbuchtungen, die offenbar als Unterkünfte genutzt wurden. Ein Teil davon lag deutlich über dem Boden, und die Orks hatten zur Verteidigung die Leitern hochgezogen.
    Aber Wände waren für die Echsen der Drow kein Hindernis, so dass die fehlenden Leitern wenig halfen.
    »Das war ein eindrucksvolles Schauspiel«, stellte Ravels Schwester Saribel fest, die mit den zwei anderen Vertretern von Xorlarrin, Berellip und Brack’thal, neben ihm lief. Letzterer wirkte ziemlich niedergeschlagen.
    »Es hat zu lange gedauert, das Netz zu wirken und abzufeuern«, widersprach die strenge Berellip. »Wenn unsere Feinde nicht so dumme Tölpel wären, wären sie über uns hergefallen, ohne dass wir uns hätten verteidigen können.«
    »Ihr bestreitet seine Macht?«, fragte Saribel skeptisch.
    »Ich bestreite seine Wirksamkeit gegen ernst zu nehmende Gegner«, entgegnete Berellip rasch und bedachte Ravel dabei mit einem Stirnrunzeln, das den jungen Zauberspinner umso tiefer traf, als der Brack’thal ihn über Berellips Schulter hinweg angrinste.
    »Das Ausmaß der Zerstörung lässt sich nicht so leicht von der Hand weisen, Schwester«, beharrte Saribel.
    »Arkane Magie ist vielfach nur nutzloses Spektakel«, fuhr Berellip auf. »Denn sie ist nicht göttlich inspiriert.«
    »Natürlich, Schwester«, stimmte Saribel zu. Welche Priesterin von Lolth würde dieser Wahrheit schon widersprechen? Sie verneigte sich graziös vor Berellip und folgte der älteren Xorlarrin-Priesterin.
    »Sie werden mehr töten«, stellte Brack’thal fest, der jetzt neben Ravel trat. »Dein Auftakt hat letztlich wenig vollbracht. Ich zähle nur fünf Tote, und davon geht einer nicht auf das Blitznetz, sondern auf den Speer von Yerrininae.«
    Ravel drehte sich langsam zu seinem älteren Bruder um und starrte ihn kühl an, bis dessen Lächeln schließlich verblasste.
    »Wenn du die

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