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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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entspannte sich sichtlich. Vermutlich war er erleichtert, dass jemand die Wahrheit herausgefunden hatte. »Ja, Merit. Ein Himmelsbote. Deswegen haben mich die Feen hereingelassen.«
    Es war mir nicht mal in den Sinn gekommen, dass er offensichtlich ohne Probleme an den Feen vorbeigekommen war.
    »Das wissen wir nicht«, sagte Lindsey. »Es könnte ein Trick sein.«
    Das mochte durchaus sein, aber in diesem Augenblick fiel mir plötzlich ein deutlicher Unterschied zwischen Seth und Dominik auf.
    »Ich kann sie auseinanderhalten«, sagte ich. Alle sahen mich an. »Sie riechen anders«, fügte ich verlegen hinzu.
    Seth lächelte schwach, aber die Reaktionen der anderen Vampire waren nicht sehr ermunternd.
    »Sie riechen anders?«, fragte Lindsey. »Du willst, dass wir ihm vertrauen, weil er anders riecht?«
    »Seth riecht nach Zitrone und Zucker. Das war schon immer so. Als Dominik seine Schwingen ausbreitete, stank es nach Schwefel. Schwefel und Rauch.« Ich sah Seth in die Augen. »Nicht wahr?«
    »Es sind seine Schwingen. Sie wurden dunkler, wie seine Aura. Seine Seele.«
    »Das kann er sich doch einfallen lassen«, sagte Lindsey, die ihr Schwert immer noch an Seths Hals hielt. Doch ich schüttelte den Kopf und zog meine kleine Geheimwaffe aus der Tasche – das Plagenholz.
    Ich hielt es hoch, damit es alle sehen konnten. »Das ist ein Plagenholz. Es wirkt gegen alte Magie. Gegen die wirklich mächtigen Zaubersprüche. Das und meine natürlichen Widerstandskräfte gegen Verzauberungen werden dafür sorgen, dass er mich nicht über den Tisch ziehen kann.«
    Das Gemurmel aus der Menge ließ wachsende Zustimmung erahnen, aber sie waren immer noch nicht überzeugt. Ich hatte noch ein As im Ärmel. Ich sah Lindsey an. »Du bist die Telepathin. Was empfindet er gerade?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Er ist wie ein leeres Blatt für mich.«
    Das mochte in psychischer Hinsicht vielleicht stimmen, aber nicht in körperlicher. Es gab keinen Zweifel, dass Kummer und Schuldgefühle sichtbare Spuren in seinem Gesicht hinterlassen hatten. Er war immer noch wunderschön, aber er sah aus, als ob er in den letzten Tagen um Jahre gealtert wäre.
    »Ich schwöre bei allem, was mir an Chicago heilig ist, von Hotdogs über Pizzas bis hin zu den besten Steaks, die unsere Heimatstadt zu bieten hat, dass das nicht Dominik ist. Und glaubt mir, ich kann das besser beurteilen als jeder andere.«
    Zum Glück musste ich ihnen nicht erklären, was ich wegen ihm durchgemacht hatte, aber durch diese Erfahrung war ich mir jetzt ziemlich sicher, dass ich die beiden auseinanderhalten konnte.
    Lindsey ließ ihr Schwert langsam sinken. »Okay, Hüterin. Wenn das hier für dich okay ist, dann vertraue ich dir einfach. Aber eine falsche Bewegung, und er ist dran.«
    Jetzt fing Lindsey auch schon an, aus Filmen zu zitieren. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, dass sie und Luc ein Paar waren.
    Ich sah Seth wieder an und sagte freiheraus: »Mit ›dran‹ meint sie, dass du achtzig Zentimeter rasiermesserscharfen Stahls zu spüren bekommst. Sie kann mit ihrer Waffe umgehen. Ich würde ihr nicht widersprechen.«
    Seth nickte. »Ich bin hier, um zu reden, nicht um Ärger zu machen. Davon hatten wir in letzter Zeit mehr als genug.«
    Mit dem Reden hatte ich kein Problem, aber mir schien, dass wir angesichts der neugierigen und verwirrten Blicke der anderen Vampire das Gespräch woanders führen sollten. »Wir brauchen einen Raum. Vorschläge? Die hohen Tiere sind doch bestimmt in Ethans Büro?«
    Sie runzelte die Stirn. »Sparringsraum? Festsaal?«
    Das mit dem Sparringsraum gefiel mir nicht. Sollte ich mich in Seth täuschen, dann stünden uns zu wenige Ausgänge im Kellergeschoss zur Verfügung. Nicht, dass ich es für wahrscheinlich hielt, aber man zahlte mir als Hüterin kein sattes Gehalt, dass ich solche Risiken einging.
    Der Festsaal war im ersten Stock. Ein wenig zu nahe an unserem Wohnbereich für meinen Geschmack, aber es handelte sich im Wesentlichen um einen großen, weitestgehend leeren Raum, und er befand sich direkt neben der Treppe.
    Ich sah mich in der Hoffnung um, Luc, Malik oder Ethan oder sonst jemanden zu entdecken, der hier im Haus das Sagen hatte. Doch es waren nur wir da. Ich und Lindsey und die anderen Novizen in der Eingangshalle. Ich war die ranghöchste Person im Raum, also musste ich die Entscheidung treffen.
    Ich schlug innerlich drei Kreuze, dass ich die richtige traf.
    »Festsaal«, sagte

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