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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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schwang eine lange Eisenstange. Hinter ihm kam Jace auf die Beine; den Dämon, mit dem er gekämpft hatte, konnte sie nirgends entdecken – vermutlich hatte er ihn getötet. Dagegen stieß der zweite Raumdämon jetzt ein gequältes, jaulendes Heulen aus wie eine überdimensionale Eule. Dann wandte er sich abrupt ab, floh mit wehenden Tentakeln zum Ufer und stürzte sich in den Fluss. Eine Woge dunkelgrauen Wassers spritzte hoch und dann war der Dämon in den Fluten des East River verschwunden, ohne auch nur eine Spur von Luftblasen oder sonstige Anzeichen seiner Existenz auf der Wasseroberfläche zu hinterlassen.
    Jace erreichte Clary in dem Moment, als sich die Wellen über dem Dämon schlossen. Keuchend blieb er stehen und beugte sich vornüber, die mit schwarzem Dämonenblut besudelten Hände auf die Knie gestützt. »Was … ist … passiert?«, stieß er zwischen jedem Atemzug hervor.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Clary. »Der Dämon hat mich angegriffen; ich hab noch versucht, mich zu wehren, aber er war zu schnell – und dann ist er plötzlich abgehauen . Als hätte er etwas gesehen, was ihm Angst eingejagt hat.«
    »Alles in Ordnung?«, rief Simon in dem Moment, zwar nicht keuchend – schließlich atmete er nicht mehr, wie Clary sich erinnerte –, aber besorgt. Schlitternd kam er vor ihr zum Stehen, eine dicke Metallstange in der Hand.
    »Wo hast du die her?«, fragte Jace.
    »Von einem Telefonmast abgerissen.« Simon machte den Eindruck, als würde ihn die Erinnerung daran selbst überraschen. »Wenn der Adrenalinpegel hoch genug ist, kann man anscheinend alles schaffen.«
    »Oder wenn man die unseligen Kräfte der Verdammten besitzt«, erwiderte Jace.
    »Ach, seid still, alle beide«, fauchte Clary und erntete dafür einen verletzten Blick von Simon und ein anzügliches Grinsen von Jace. Entschlossen drängte sie sich an ihnen vorbei und rannte zum Ufer. »Oder habt ihr Luke etwa vergessen?«
    Luke war zwar bewusstlos, aber er atmete. Sein Gesicht schimmerte so blass wie das von Maia und einer der Ärmel seines Hemdes war über der Schulter aufgerissen. Als Clary den blutgetränkten Stoff behutsam löste, sah sie, dass seine Haut an der Stelle, wo eine der Tentakel ihn erwischt hatte, mit kreisrunden roten Malen übersät war. Eine Mischung aus Blut und schwarzer Flüssigkeit sickerte aus jeder Bisswunde. Erschrocken schnappte Clary nach Luft. »Wir müssen ihn schnell ins Haus bringen.«
    Magnus erwartete sie bereits an der Haustür, als Simon und Jace Luke die Stufen hinaufschleppten. Nachdem er Maia behandelt hatte, hatte der Hexenmeister das Werwolfmädchen in Lukes Bett gebracht, sodass sie Luke nun auf das Sofa legen konnten. Sofort kümmerte Magnus sich um den Bewusstlosen.
    »Wird er wieder gesund werden?«, fragte Clary drängend und hockte sich vor das Sofa, während Magnus ein blaues Feuer heraufbeschwor, das schimmernd zwischen seinen Händen schwebte.
    »Keine Sorge. Es wird ihm bald wieder gut gehen. Das Gift eines Raumdämons ist zwar etwas komplexer als der Stich eines Drevak, aber nichts, womit ich nicht zurechtkäme.« Magnus scheuchte Clary zur Seite. »Zumindest, wenn du aus dem Weg gehst und mich meine Arbeit machen lässt.«
    Widerstrebend sank Clary in einen Sessel. Jace und Alec standen am Fenster und unterhielten sich, wobei Jace heftig mit den Händen gestikulierte. Clary vermutete, dass er Alec erzählte, was mit den Dämonen am Fluss passiert war. Simon lehnte an der Wand neben der Küchentür; er schien sich unbehaglich zu fühlen und wirkte gedankenverloren. Da Clary den Anblick von Lukes schlaffem grauem Gesicht mit den tief in den Höhlen liegenden Augen nicht länger ertragen konnte, ließ sie ihren Blick auf Simon ruhen und versuchte zu begreifen, wie er ihr einerseits so vertraut und andererseits so fremd erscheinen konnte. Ohne die Brille wirkten seine Augen doppelt so groß und sehr dunkel, eher schwarz als braun. Seine Haut war blass und glatt wie weißer Marmor und zeigte nur an den Schläfen und den hervorstehenden Wangenknochen Spuren bläulich schimmernder Adern. Selbst sein Haar wirkte dunkler und bildete einen starken Kontrast zum Weiß seiner Haut. Clary erinnerte sich daran, wie sie sich beim Anblick der Menge in Raphaels Hotel gewundert hatte, dass es anscheinend keine hässlichen oder dicken Vampire gab. Vielleicht verhinderte ja irgendein Gesetz, dass körperlich unattraktive Personen zu Vampiren gemacht werden durften, hatte sie damals gedacht. Doch

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