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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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sie Simon angetan hatte.
    Als Clary nun die Stufen zu Lukes Veranda hinaufstieg, fühlte sich ihr Mund trocken an und sie spürte einen heißen Kloß im Hals. Aber sie zwang sich, die Tränen hinunterzuschlucken. Weinen würde alles nur noch schlimmer machen.
    Simon saß im Schatten der Veranda und beobachtete sie. Clary konnte seine Augen in der Dunkelheit leuchten sehen und fragte sich, ob sie diesen Lichtschein schon immer besessen hatten. Sie wusste es nicht mehr. »Simon?«
    In einer einzigen geschmeidigen Bewegung, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte, kam er auf die Beine. Wenn Simon in seinem bisherigen Leben eines ganz gewiss nicht gewesen war, dann geschmeidig. Aber da war noch irgendetwas anderes an ihm … irgendetwas war anders als sonst …
    »Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe.« Er sprach sehr gewählt, fast formell, als wären sie Fremde.
    »Ach, ist schon in Ordnung … Wie lange bist du schon hier?«
    »Nicht sehr lange. Schließlich kann ich ja nur nach Sonnenuntergang nach draußen oder hast du das schon vergessen? Gestern hab ich meine Hand versehentlich einen Zentimeter aus dem Fenster gehalten und mir fast die Finger verkohlt. Glücklicherweise verheile ich ja schnell.«
    Clary kramte nach ihrem Schlüssel, schloss dann auf und öffnete die Tür. Helles Licht ergoss sich auf die Veranda. »Luke meint, wir sollten drinnen bleiben.«
    »Richtig: Weil nämlich bei Anbruch der Dunkelheit üble Gestalten aus ihren Löchern kriechen«, sagte Simon und schob sich an ihr vorbei.
    Das Wohnzimmer war in warmes, behagliches Licht getaucht. Clary schloss die Tür hinter ihnen und schob die Riegel vor. Neben der Tür hing noch immer Isabelles blauer Umhang. Clary hatte ihn eigentlich in die Reinigung bringen und die Blutflecken entfernen lassen wollen, war aber noch nicht dazu gekommen. Einen Moment lang starrte sie auf den dunklen Samtstoff, um sich zu wappnen, ehe sie sich zu Simon umdrehte.
    Er stand in der Mitte des Wohnzimmers, die Hände verlegen in die Taschen seiner Jacke gesteckt. Er trug eine Jeans und ein ausgefranstes T-Shirt mit dem Aufdruck I     NEW YORK , das einst seinem Vater gehört hatte. Alles an ihm war Clary vollkommen vertraut und doch erschien er ihr wie ein Fremder. »Deine Brille«, sagte sie überrascht, als ihr bewusst wurde, was ihr auf der Veranda so merkwürdig vorgekommen war. »Du trägst deine Brille nicht.«
    »Hast du jemals einen Vampir mit Brille gesehen?«
    »Äh, nein, aber …«
    »Ich brauch sie nicht mehr. Eine perfekte Sehkraft scheint zum Vampirdasein dazuzugehören.« Er ließ sich auf dem Sofa nieder und Clary setzte sich in respektvollem Abstand neben ihn. Aus der Nähe erkannte sie nun, wie bleich er war; blaue Adern schimmerten unter seiner Haut. Ohne die Brille wirkten seine Augen groß und dunkel und die Wimpern wie schwarze Tuschestriche. »Natürlich muss ich zu Hause weiterhin eine Brille tragen, sonst kriegt meine Mutter die Krise. Ich werd ihr sagen müssen, dass ich auf Kontaktlinsen umstellen will.«
    »Du wirst ihr alles sagen müssen«, erwiderte Clary mit deutlich größerer Entschlossenheit in der Stimme als ihr selbst zumute war. »Du kannst deinen … deinen Zustand nicht ewig verstecken.«
    »Ich kann’s zumindest versuchen.« Er fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Haare; die Muskeln seines Kiefers zuckten. »Clary, was soll ich nur tun? Meine Mutter bringt mir dauernd Essen, das ich jedes Mal aus dem Fenster werfen muss – ich bin seit zwei Tagen nicht draußen gewesen, aber ich weiß nicht, wie lange ich noch eine Grippe vortäuschen kann. Irgendwann wird sie mich zum Arzt schleppen und was dann? Ich habe keinen Herzschlag. Er wird ihr sagen, dass ich tot bin.«
    »Oder dich als ein medizinisches Wunder bezeichnen«, sagte Clary.
    »Das ist nicht lustig.«
    »Ich weiß, ich wollte ja auch nur …«
    »Und ich muss ständig an Blut denken«, sagte Simon. »Ich träume sogar schon davon. Und dann wach ich auf und muss sofort wieder daran denken. Es dauert nicht mehr lange und dann verfasse ich noch irgendwelche morbiden, schmalzigen Emo-Gedichte darüber.«
    »Hast du denn die Blutbeutel nicht mehr, die Magnus dir gegeben hat? Du sitzt doch nicht auf dem Trocknen, oder?«
    »Nein, ich hab noch welche in meinem Minikühlschrank – aber nur noch drei Stück!« Seine Stimme klang dünn vor Anspannung. »Und was ist, wenn ich auch die verbraucht habe und ganz ohne dastehe?«
    »Das passiert schon nicht. Wir

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