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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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aufgebracht. »Was glaubst du eigentlich, was du da tust?«, fragte er in scharfem, verärgertem Ton.
    Clary schaute an sich herab. Sie hockte noch immer auf dem Beistelltisch, den Dolch in der Hand. Mühsam unterdrückte sie den Drang, die Waffe hinter ihrem Rücken zu verstecken. »Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung, um die ich mich aber gekümmert habe.«
    »Tatsächlich?« Jace’ Stimme triefte vor Sarkasmus. »Weißt du überhaupt, wie man mit diesem Dolch umgeht, Clarissa? Ohne dabei ein Loch in dich selbst oder unbeteiligte Zuschauer zu stechen?«
    »Ich habe niemanden verletzt«, stieß Clary zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Sie hat das Sofa erstochen«, sagte Maia mit träger Stimme, während ihr die Augen zufielen. Ihre Wangen leuchteten vor Ärger und Fieber immer noch rot, aber der Rest ihres Gesichts war erschreckend bleich.
    Simon betrachtete sie besorgt. »Ich glaube, ihr Zustand hat sich verschlechtert.«
    In dem Moment räusperte Magnus sich vernehmlich. Als Simon nicht reagierte, winkte er ihn herablassend beiseite: »Aus dem Weg, Irdischer!« Dann schlug er die Schöße seines Umhangs zurück und stolzierte durch den Raum zu Maia. »Ich nehme mal an, du bist meine Patientin?«, fragte er und warf ihr durch glitzernde Wimpern einen Blick zu.
    Aus verschwommenen Augen schaute Maia zu ihm hoch.
    »Ich bin Magnus Bane«, fuhr er in einem beruhigenden Ton fort und spreizte seine beringten Hände, zwischen denen sich blaue Funken bildeten und wie leuchtende Lichter auf einer Wasseroberfläche tanzten. »Ich bin der Hexenmeister, der dich wieder gesund machen wird. Hat man dir denn nicht gesagt, dass ich kommen würde?«
    »Ich weiß, wer du bist, es ist nur …« Maia schaute benommen. »Du wirkst so … so … schillernd .«
    Alec machte ein Geräusch, das wie ein unterdrücktes Lachen klang, rettete sich dann aber in ein Hüsteln, während Magnus’ schlanke Hände einen schimmernd blauen, magischen Vorhang um das Werwolfmädchen woben.
    Jace war nicht nach Lachen zumute. »Wo ist Luke?«, fragte er ernst.
    »Er ist draußen«, sagte Simon. »Er wollte den Wagen vom Rasen fahren.«
    Jace und Alec wechselten einen raschen Blick.
    »Das ist ja lustig«, sagte Jace, obwohl er überhaupt nicht amüsiert klang. »Ich habe ihn nirgends gesehen, als wir die Treppe hochkamen.«
    In Clarys Brust breitete sich ein mulmiges Gefühl aus wie eine dünne, sich entfaltende Blattranke. »War der Pick-up denn nicht da?«
    »Doch«, sagte Alec, »der stand in der Auffahrt. Mit ausgeschaltetem Licht.«
    Bei diesen Worten schaute selbst Magnus auf, der sich bis dahin auf Maia konzentriert hatte. Durch das magische Gewebe, das er um sich selbst und das Werwolfmädchen geschaffen hatte, wirkten seine Züge verschwommen und ohne deutliche Konturen, wie unter einer Wasseroberfläche. »Das gefällt mir nicht«, sagte er; seine Stimme klang dumpf und weit entfernt. »Nicht nach einem Drevakangriff. Diese Dämonen jagen immer im Rudel.«
    Jace’ Hand lag bereits auf einer seiner Seraphklingen. »Ich geh raus und such nach ihm. Alec, du bleibst hier und sicherst das Haus.«
    Clary sprang vom Beistelltisch. »Ich komme mit.«
    »Nein, auf keinen Fall.« Jace marschierte zur Tür, ohne sich umzusehen, ob sie ihm eventuell folgte.
    Clary setzte zu einem Sprint an und warf sich zwischen ihn und die Haustür. »Stopp.«
    Einen Moment lang dachte sie, er würde weitergehen, auch wenn er dabei durch sie hindurchgehen müsste. Doch er blieb stehen, nur Millimeter von ihr entfernt und so nah, dass sie seinen Atem auf ihrem Haar spüren konnte. »Ich werde dich umrennen, falls ich dazu gezwungen bin, Clarissa.«
    »Hör auf, mich so zu nennen.«
    »Clary«, sagte er mit leiser Stimme und der Klang ihres Namens auf seinen Lippen war so intim, dass es ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Das leuchtende Gold in seinen Augen wirkte nun hart, metallisch und sie fragte sich, ob er womöglich wirklich auf sie losgehen würde. Und wie es wohl wäre, wenn er sich auf sie stürzte, sie auf den Boden zwang, ihre Handgelenke packte und festhielt. Der Kampf war für ihn das, was für andere Leute Sex war. Der Gedanke, dass er sie auf diese Weise berührte, trieb ihr das Blut in die Wangen und nahm ihr die Luft.
    »Luke ist mein Onkel, nicht deiner …«, stieß sie mühsam hervor.
    Ein Ausdruck wilder Belustigung breitete sich auf Jace’ Gesicht aus. »Dein Onkel ist auch mein Onkel, Schwesterherz«, sagte er, »mal davon

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