Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
Vom Netzwerk:
nichts Besonderes. Da gibt es keine Hardware-basierten Sicherheitseinrichtungen. Jetzt können Sie es auf Ihre und ich auf meine Art versuchen. «
    »So haben wir doppelte Chancen.«
    Sie lächelte ihn an. »Sehen Sie, und schon sind wir ein gutes Team.«
    Er ertappte sich dabei, wie er auf ihre Lippen starrte. »Hören Sie sofort auf damit«, sagte er, als er ihr wieder in die Augen blickte. »Wir sind kein Team.«
    »Was sind wir dann?«
    Er suchte eine Sekunde lang vergeblich nach einer passenden Beschreibung, dann sagte er: »Gar nichts.«
    Die Maklerin wandte den Blick ab. »Okay.«
    »Wir sollten uns beide keinerlei Illusionen darüber machen, warum wir das alles tun. Sie helfen mir nur, weil Sie mich brauchen. Ich helfe Ihnen nur, weil Sie mir im Augenblick ebenfalls helfen können.« Er vermied es zu sagen, dass er sie brauchte. »Und das war’s auch schon.«
    »Und was passiert, wenn ich Ihnen nicht mehr helfen kann?«
    Es war mutig, diese Frage zu stellen. Victor empfand Respekt.
    »Dann trennen sich unsere Wege«, erwiderte er. »Und Sie sehen mich nie wieder.«

Kapitel 33
Marseille, Frankreich Samstag 01:59 MEZ
    Reed hielt die Hand über die Spüle. Er konnte keine Hitze mehr fühlen, aber es roch entfernt nach verbranntem Papier und Alkohol. Langsam ging er durch die Küche, dann in das Wohnzimmer. Die Kommunikationsausrüstung sah hochmodern aus und fühlte sich kühl an. Er stand in der Dunkelheit. Seine Augen hatten sich an das spärliche Licht der Stadt gewöhnt, das zum Fenster hereindrang. Er ging ins Schlafzimmer, registrierte die offenen Schranktüren und Schubladen, die achtlos auf das Bett geworfenen Kleider.
    In einem Café, das rund um die Uhr geöffnet hatte, bestellte er sich schwarzen Tee und verfasste eine E-Mail auf seinem Smartphone, erläuterte mit wenigen, sorgfältig gewählten Worten, dass die Zielperson erst vor Kurzem und in großer Eile geflüchtet war. Er wollte wissen, wie er verfahren sollte.
    Die Kellnerin, die ihm den Tee brachte, wollte gerne flirten, doch Reed tat so, als verstünde er kein Französisch. Sie versuchte es dennoch weiter, und er übersah sie höflich. Nicht zum ersten Mal dachte er, dass es sich sehr viel einfacher leben ließe, wenn er hässlich wäre. So unauffällig wie möglich trank er seinen Tee aus und machte sich auf den Weg. Er hatte ein Zimmer in einem schönen Hotel direkt am Meer gemietet und ging zu Fuß. Der Boden war noch feucht vom Regen, aber die Luft war angenehm kühl. Er genoss den Spaziergang, hörte Stimmen und Musik aus den Bars und Kneipen nach draußen dringen. Reed war weder enttäuscht noch verärgert darüber, dass er die Zielperson nicht an dem genannten Ort angetroffen hatte. Es lag nicht in seiner Natur, bei der Arbeit emotional zu werden. Falls sein Klient es wünschte, dann konnte er auch noch an einem zweiten Punkt zuschlagen.

    Der Klient wollte insgesamt fünf Zielpersonen beseitigen lassen. Die erste hatte Reed bereits tödlich verletzt an einem ausgesprochen unhygienischen Ort in Paris zurückgelassen. Abgesehen von der spurlos verschwundenen Frau in Marseille, blieben ihm also noch drei weitere Ziele, eines in Mailand, eines in London und eines mit bislang unbekanntem Aufenthaltsort.
    Bis jetzt stand noch nicht fest, wie die übrigen Zielpersonen eliminiert werden sollten, aber Reed konnte stolz von sich behaupten, dass er effizient, unauffällig und zuverlässig arbeitete. Genau aus diesem Grund hatte man ihn engagiert, und genau aus diesem Grund war er in der Lage, solch ansehnliche Sümmchen für seine Dienste zu fordern. Selbstmorde und Unfälle waren seine Spezialität, und wenn er keine Gelegenheit hatte, seine Talente auf diese Weise zu demonstrieren, dann wählte er eine andere Todesart, die nicht auf den ersten Blick nach Mord aussah.
    Gelegentlich war es in Reeds Branche auch notwendig, direkter vorzugehen. Manche Zielpersonen waren zu gut geschützt, zu geschickt oder einfach zu vorsichtig, um sich diskret aus der Welt schaffen zu lassen. In diesen Fällen wählte Reed dann natürlich andere Methoden. Die Neun-Millimeter-Technik erwies sich für gewöhnlich als sehr effektiv, aber eigentlich war ihm geschärfte Keramik lieber, wegen der persönlicheren Note.
    Der letzte Eintrag auf der Liste seiner Zielpersonen weckte Reeds besonderes Interesse. Da stand kein Name, nur ein Code, und allein das war schon ausgesprochen vielsagend. Dieser Namenlose war ein Auftragskiller, und nach allem, was er wusste, ein

Weitere Kostenlose Bücher