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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Kontoinhabers vorgenommen hat? Würde das ausreichen? «
    Rebecca unterdrückte ein Lächeln. Genau darauf hatte sie gehofft.
    »Ich schätze, das wird es wohl müssen.«

Kapitel 37
St. Petersburg, Russland Samstag 16:58 MSK
    Sie saßen im Wagen des Sibiriers. Victor hatte auf der Rückbank Platz genommen, direkt hinter dem Beifahrersitz, damit er den Fahrer jederzeit im Blick hatte. Der Wagen war ein schwarzer BMW aus den Achtzigerjahren, mit allen Schikanen. Der Innenraum stank nach kaltem Rauch, und die Polster waren dunkel und voller Flecken.

    Den Russen mit den gebrochenen Rippen hatte Victor in ein Hinterzimmer der Bar gesperrt und dem Barkeeper gesagt, er solle ihn nach einer Stunde laufen lassen. Falls er ihn vorher freiließ, würde Victor zurückkommen und ihn kastrieren. Der nasse Fleck auf der Jeans des Bürschchens hatte ihm verraten, dass er ihm geglaubt hatte.
    Der Sibirier hielt den Blick auf die Straße gerichtet, und sie fuhren schweigend durch Stadtteile, die Victor unbekannt waren. Anonyme Fabriken säumten die Straße, dazwischen tote Brachflächen, und in der Ferne quoll der Rauch aus hohen Schornsteinen und mischte sich mit den Wolken.
    Nach einer halben Stunde wurde der Wagen langsamer. Heruntergekommene Lagerhäuser, die seit Jahren leer standen und dem Verfall preisgegeben waren, tauchten links und rechts am Straßenrand auf. Die Fahrbahn war holperig, voller Schlaglöcher, und die Bordsteine voller Unrat und gefrorenem Abwasser. Victor begegnete dem Blick des Sibiriers im Rückspiegel.
    »Wir sind da.«
    Die Straße führte bis zu einem Maschendrahtzaun mit einem Tor. Davor stand ein groß gewachsener Mann mit einer Pelzmütze und rauchte eine Zigarette. Durch den Zaun in seinem Rücken konnte Victor lang gestreckte, niedrige Gebäude erkennen, schwarz vom Abgas.
    Anderthalb Meter vor dem Tor hielt der Sibirier an und ließ sein Fenster herunter. Der große Mann warf seine Zigarette weg und ging zum Wagen. Er beugte sich herunter, warf einen Blick in das lädierte Gesicht des Sibiriers und stieß einen Pfiff aus.
    »Himmel, Sergej« , sagte er. » Wieder mal ein eifersüchtiger Ehemann mit einem Brecheisen?« Er wollte gerade loslachen, da entdeckte er Victor auf dem Rücksitz. »Wer ist denn das da, verflucht noch mal?«
    Bevor der Sibirier antworten konnte, sagte Victor: »Sag Norimow, dass Vasili ihn sprechen möchte.«

    Das Gesicht des großen Mannes legte sich in nachdenkliche Falten. Er machte ein paar Schritte vom Wagen weg und zog ein Handy aus der Tasche, das jedem westlichen Teenager peinlich gewesen wäre. Während des Telefonierens drehte er dem Auto den Rücken zu. Nach einem kurzen Gespräch steckte er das Telefon wieder ein. In dem Blick, mit dem er Victor anschaute, lag Angst.
    »Fahr weiter.«
    Er zog das Tor auf, und der Sibirier lenkte den BMW auf eine weite, unebene Asphaltfläche voller Öl- und Schmutzwasserpfützen. Die Sterne wurden von dunklen Wolken verdeckt.
    Langsam rollten sie auf zwei große Fabrikgebäude zu. In der Ferne war das rostige Skelett eines umgekippten Eisenbahnwaggons zu sehen. Der Wagen schob sich in die Lücke zwischen den beiden Gebäuden und kam zum Stillstand. Rechts von Victor befand sich ein offenes Rolltor und gab den Weg in eines der Fabrikgebäude frei.
    Der Sibirier deutete auf die Öffnung. »Da rein.«
    Victor stieg aus und tat so, als hätte er den dunklen Schatten auf dem abschüssigen Dach oder den anderen, der in der Fabrik hinter ihm stand, nicht bemerkt. Er machte ganz bewusst nur sehr langsame Bewegungen, um nicht etwa einen nervösen Russen zu veranlassen, unnötigerweise sein Magazin zu leeren.
    Er ging auf das offene Tor zu, die Hände aus den Taschen, trotz der Kälte. Das Innere wurde beherrscht von alten Straßenbahnen, halb fertig und verrostet. Victor blickte sich um, stellte sich vor, dass die hier gebauten Fahrzeuge zu Sowjetzeiten Tausende von Kilometern weit in befreundete Staaten exportiert worden waren. Aber jetzt, nach dem Zusammenbruch des Weltreichs, hatte die Fabrik einfach dichtgemacht und nie wieder die Arbeit aufgenommen.
    Victor blieb stehen und sah zwei riesige Russen aus dem Schatten auf sich zukommen. Mit ihren dicken Mänteln und dichten Bärten erinnerten sie eher an Affen als an Menschen.

    Der eine mit den grauen Strähnen im Bart schien Mitte vierzig zu sein. Der andere war jünger und trug Verbrennungsnarben im Gesicht und am Hals.
    Er hielt ein Sturmgewehr in der Hand, eine AK-74, ein

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