Collection Baccara Band 326
leise.
Einen Moment lang fürchtete er, sie würde ihn wegen dieser lächerlichen Frage auslachen, doch dann sagte er sich, dass er es besser wissen sollte. Sie machte sich niemals über die Gefühle anderer Menschen lustig.
Misty strich mit den Fingerspitzen durch sein Haar und lächelte ihn an. „Was davon?“, fragte sie nach. „Die morgendliche Übelkeit? Die empfindlichen Brüste? Oder die merkwürdigen mitternächtlichen Gelüste?“
„Alles. Ich will alles wissen.“
„Die morgendliche Übelkeit war nicht besonders lustig. Ich habe die ersten drei Monate jeden Tag darunter gelitten.“
Sie zog eine Grimasse, und er lächelte.
„Meine Brüste werden größer“, sagte sie und warf einen vielsagenden Blick auf ihren Busen. „Das gefällt dir vermutlich. Und sie sind empfindlicher, aber nicht so, dass es wehtut. Sei einfach vorsichtig.“
Er nickte. Sie musste sich deswegen keine Sorgen machen, denn er hatte nicht die Absicht, irgendetwas zu tun, was ihr wehtun oder unangenehm sein könnte, sondern würde sie wie eine Porzellanpuppe behandeln.
„Diese merkwürdigen Gelüste sind interessant. Man hat mir gesagt, dass es im Laufe der Zeit schlimmer wird, aber ich habe jetzt schon Heißhunger auf Dinge wie Spargel und Maraschinokirschen.“ Sie errötete leicht und senkte den Blick. „Einmal bin ich nachts in einen Supermarkt gegangen, weil ich Appetit auf Donuts mit Puderzucker hatte. Ich habe alle gekauft, die ich bekommen konnte, bin nach Hause gelaufen und habe sie aufgegessen. Dazu habe ich etwa sechs Gläser Milch getrunken und mir eine Wiederholung von ‚I love Lucy‘ angesehen.“
Er lachte, als er sich vorstellte, wie sie sich mit dem Zuckerzeug auf der Couch zusammengerollt hatte, und wünschte, er wäre bei ihr gewesen, wünschte, er wäre derjenige gewesen, der mitten in der Nacht losgelaufen war, um das zu besorgen, worauf sie in dem Moment Appetit hatte.
„Was ist mit dem Baby? Was für ein Gefühl ist es zu spüren, dass ein neues Leben in dir heranwächst?“
Sie leckte ihre Lippen. Ihre Brüste hoben sich, als sie tief Luft holte. „Willst du es wirklich wissen?“, fragte sie.
„Natürlich.“
„Es ist furchterregend.“
Er zog die Augenbrauen zusammen. Das war nicht die Antwort, die er erwartet hatte.
„Jeden Tag wache ich auf und stelle fest, dass sich mein Körper wieder verändert hat. Meine Brüste werden größer, mein Bauch runder, meine Hände und Füße schwellen an. Und dann die Vorstellung, wie klein das Baby ist.“
Sie legte die Hände auf ihren Bauch, bedeckte seine, die immer noch dort ruhten.
„Ich weiß, dass es ständig wächst, aber es ist trotzdem ein winziges, absolut hilfloses Wesen und vertraut darauf, dass ich neun Monate lang aufpasse. Ich mache mir Gedanken darüber, was ich in den Mund stecke, wie viel Schlaf ich bekomme, welche Schuhe ich trage, ob ich zu nah am Fernseher sitze …“
Sie wurde ernst und umklammerte seine Handgelenke. „Ich meine, ich war so vorsichtig, wirklich, und was ist passiert? Ich bin im Krankenhaus gelandet. Ich mag gar nicht daran denken, was noch alles hätte geschehen können, wenn ich nicht auf jede Mahlzeit geachtet hätte, auf jeden Schritt, den ich mache.“
Tränen traten ihr in die Augen, und er tupfte sie von ihren Wimpern. „Du machst das ganz fantastisch“, versicherte er ihr. „Du hast nur zu hart gearbeitet, aber selbst das hast du für das Baby getan.“
Ihre Lippen begannen zu zittern, deshalb bedeckte er sie mit seinen in der Hoffnung, die Zweifel wegküssen zu können, die sie wegen ihrer Befähigung zur Mutter offenbar hatte. Es waren zärtliche, tröstende Küsse, nicht die ungestümen, zu denen seine Libido ihn drängte.
Als er sich von ihr löste, war die Unsicherheit aus ihrem Blick verschwunden, stattdessen sah er glühende Leidenschaft, die seine widerspiegelte.
„Hast du schon gespürt, wie sich das Baby bewegt?“, fragte er rau und abgehackt, was ihn nicht überraschte. Sie nickte.
„Sagst du mir Bescheid, wenn du es das nächste Mal spürst? Ich würde es gern selbst einmal fühlen.“
„Natürlich“, flüsterte sie.
Jetzt, da er die Antworten auf seine Fragen bekommen hatte, konnten sie sich einer lustvolleren Beschäftigung zuwenden. Er lächelte sie vielsagend an, stand auf und trug sie zum Bett. Dort streckte er sich neben ihr aus, betrachtete sie bewundernd und dachte an all die Dinge, die er mit ihr tun wollte. Vielleicht schafften sie in dieser Nacht nicht die
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