Collection Baccara Band 328
„Wahrscheinlich denken Sie jetzt, dass ich nicht stark genug bin, aber ich möchte heute Abend nicht allein sein.“
„In Ordnung.“ Er wusste, dass es hart werden würde, sich von ihr fernzuhalten, trotzdem stimmte er zu. „Was möchten Sie tun?“
„Karten spielen, Scrabble, Monopoly.“
„Monopoly hört sich gut an.“ Wenn er schon keinen Sex haben konnte, würde er wenigstens den Immobilienmarkt beherrschen.
Eineinhalb Stunden später schüttelte sie verzweifelt den Kopf. „Sie sind wirklich erbarmungslos. Sie besitzen alles. Ich kann mich keinen weiteren Schritt bewegen, ohne Ihnen Miete zahlen zu müssen. Außerdem bin ich fast pleite. Wo haben Sie gelernt, so gut zu spielen?“
„So habe ich im Alter von dreizehn Jahren die Mädchen dazu gebracht, mich zu küssen“, erwiderte er und würfelte. „Ich habe mit den Mädels aus der Nachbarschaft gespielt. Am Ende haben Sie mir immer Geld geschuldet, und ich habe ihnen die Schulden erlassen, wenn sie mich geküsst haben.“
„Sie Schlawiner! Früh übt sich, was? Ich werde Sie jedenfalls nicht küssen, um Ihnen Ihre horrende Miete zu bezahlen.“
„Das habe ich auch nicht verlangt“, meinte er – obwohl die Vorstellung mehr als verlockend war.
„Stimmt. Das haben Sie nicht.“ Wieder war dieses mysteriöse Funkeln in ihren Augen. Sie kaute auf der Unterlippe herum. „Ich bin ja gar nicht Ihr Typ.“
Nickend sah er weg. „Genau.“
„Sie bevorzugen bestimmt willige und sexuell erfahrene Frauen.“
„Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen“, erwiderte er gelassen. Doch warum kam es ihm selbst so vor, als würde er lügen?
„Tanzen Sie?“
Er blinzelte und sah sie an. „Wie bitte?“
„Ob Sie tanzen?“, wiederholte sie lächelnd.
Er nickte. „Ja. Warum fragen Sie?“
„Rob hat nicht gern getanzt.“
„Wirklich? Das wusste ich nicht. Aber wir haben auch nie darüber gesprochen.“
Sie lachte. Als ihr Lachen verstummt war, trat ein unangenehmes Schweigen ein.
Brock versuchte, die Spannung zwischen ihnen zu ignorieren und nicht daran zu denken, wie gern er sie in die Arme nehmen wollte. Sie mussten sich ja nicht küssen oder miteinander schlafen. Ein Tanz war völlig harmlos.
„Möchten Sie tanzen?“, fragte er.
Nachdem sie beide aufgestanden waren, standen sie kurz etwas verlegen voreinander. Dann legte er sanft die Arme um sie. Als sie sich an ihn schmiegte, bemerkte er, dass ihre Körper wie füreinander geschaffen waren.
Doch dieser Gedanke war vollkommen abwegig. Schnell verdrängte er ihn. Er atmete tief ein und genoss den süßlichen Duft ihres Haars.
Als sie sich noch enger an ihn drängte und er ihre Brüste an seinem Körper spürte, wuchs sein Verlangen. Sein Herz schlug schneller.
Er versuchte, seine Lust zu ignorieren, und konzentrierte sich stattdessen auf die Musik. Das Lied war langsam und stimmungsvoll. Es war die perfekte Begleitung für einen romantischen Abend. Doch so weit durfte er es nicht kommen lassen.
Er räusperte sich. „Von wem ist das Lied? Ich habe es noch nie gehört.“
„Man merkt, dass Sie lange weg waren“, erwiderte sie leicht amüsiert. „Es ist von John Mayer. Er ist sehr bekannt.“
„Mögen Sie ihn?“
Sie nickte. „Ja, seine Stimme und seine Texte sind ungewöhnlich ausdrucksstark.“
Es wäre so einfach, ihre Stirn in diesem Moment zu küssen, dachte Brock. Er tat es einfach und spürte sofort, wie ein Kribbeln seinen ganzen Körper durchfuhr. Er musste schlucken. Wenn ein Kuss auf ihre Stirn diese Reaktion bei ihm auslöste, was würde erst geschehen, wenn er sie an anderen Stellen küsste?
Er schloss die Augen und versuchte nicht daran zu denken. Sie brauchte einfach nur etwas menschlichen Kontakt. Eine Umarmung, mehr nicht. Ihre Lippen zu küssen, kam auf keinen Fall infrage. Geschweige denn, sie am ganzen Körper zu streicheln.
Als sie etwas murmelte, öffnete er die Augen. „Haben Sie etwas gesagt?“, fragte er.
Langsam hob sie den Kopf und sah ihm in die Augen. Eine ihrer Strähnen blieb an seinem Kinn hängen. Lächelnd strich Callie sie weg. „Rob muss neidisch auf Ihren Dreitagebart gewesen sein. Er hat nie mehr als ein paar Haare im Gesicht gehabt.“
Brock rieb sich das Kinn. „Bei mir sprießen die Haare dafür nur so.“ Er bemerkte, dass sie ihm auf die Brust starrte. Immer mehr schien sie ihn als Mann wahrzunehmen. Er konnte es spüren. Es fiel ihm schwer, sie nicht zu küssen und zu berühren.
Aber er durfte es nicht so weit kommen
Weitere Kostenlose Bücher