Collection Baccara Band 328
sich, und sie seufzte zufrieden.
Er wollte sie noch lange nicht loslassen. Und später würden sie ein weiteres Mal miteinander schlafen.
In den nächsten Tagen liebten sie sich mehrmals. Callie schien in jeder erdenklichen Stellung mit ihm Sex haben zu wollen. Und Brock entsprach gern ihren Wünschen. Er wusste, dass sie viel aufzuholen hatte. Ihre fehlenden Erfahrungen im Bett glich sie mit ungestümer Leidenschaft aus.
Sie wäre die perfekte Liebhaberin für ihn gewesen, wenn er nicht eines Tages einen Anflug von Verzweiflung bei ihr bemerkt hätte. Er wollte sie darauf ansprechen, doch aus irgendeinem Grund traute er sich nicht.
Eines Abends, nachdem sie sich leidenschaftlich geliebt hatten, richtete sie sich auf und sagte nachdenklich: „Morgen muss ich meine Schwiegermutter besuchen.“
Erstaunt sah er sie an. „Warum?“
„Die Einweihung von Robs Denkmal findet dieses Wochenende statt. Ich habe versprochen, dass ich dabei sein werde.“
Es war, als würde ihn mit einem Schlag die Realität einholen. Die ganze Zeit über hatte er sich geweigert, darüber nachzudenken, was Rob von seiner Beziehung mit Callie halten würde. Jetzt fühlte er sich wie der Teufel höchstpersönlich. „Willst du, dass ich dich begleite?“
„Nein“, erwiderte sie sofort.
Plötzlich spürte er wieder diese Distanz zwischen ihnen.
„Ich glaube, es wäre hart für seine Mutter, dich zu sehen“, fuhr sie fort. „Sie leidet noch immer sehr. Sie kann nicht verstehen, warum …“
„… ich überlebt habe und nicht Rob“, beendete er verbittert den Satz.
Sie schluckte hörbar und schien mit ihren Gefühlen zu kämpfen. „Ich wollte sagen, dass sie nicht verstehen kann, warum er gestorben ist. Natürlich kannst du nichts für seinen Tod, aber da du dabei warst, könnte deine Anwesenheit sie aufregen. Und das muss nicht sein.“
„Würdest du mich dabeihaben wollen, wenn ich Rob nicht gekannt hätte?“
Sie biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf.
Sein Herz verkrampfte.
„Ich muss für meine Schwiegermutter und ihre Familie in eine Rolle schlüpfen“, fuhr sie fort.
„Du musst die trauernde Witwe spielen.“
„Genau.“ Sie ergriff seine Hand. „Wenn ich mit dir zusammen bin, kann ich das nicht.“
„Noch vor Kurzem hat deine Trauer um ihn dein Leben bestimmt.“
„Das ist schon eine Weile her.“
„Du klingst, als würdest du dich schuldig fühlen.“
„Ich versuche, dagegen anzukämpfen.“ Sie atmete tief durch. „In deiner Nähe fühle ich mich so lebendig.“
„Das freut mich.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie.
Einen Moment lang schwieg sie. „Wann fängst du mit dem Job in Atlanta an?“
„In neun Tagen.“
Sie wandte sich von ihm ab. „Immerhin musst du mich dann nicht mehr ertragen.“
Ertragen? Was redete sie denn da? Es war sein sehnlichster Wunsch, ihr so nah wie möglich zu sein – solange er es noch konnte. „Habe ich mich jemals beschwert?“
„Nein.“
„Es muss nicht mit uns enden, nur weil ich nach Atlanta ziehe.“
„Das wird es aber“, erwiderte sie entschlossen. „Uns beiden war von Anfang an klar, dass unsere Beziehung nur eine bestimmte Zeit andauern kann. Du musst dein neues Leben beginnen, und ich muss meines weiterführen. Wir haben beide gewusst, dass wir nur für kurze Zeit …“
Im nächsten Moment presste er die Lippen auf ihre. Er wollte nicht hören, dass ihre Beziehung keine Zukunft besaß. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er etwas Festes.
Er wusste nicht, was er nun tun sollte.
Obwohl Callie protestierte, kontrollierte Brock am nächsten Morgen den Ölstand und füllte das Kühlwasser ihres Kleinwagens auf. Zudem tankte er das Auto und überprüfte den Reifendruck.
„Pass auf dich auf“, sagte er zu ihr, bevor sie sich auf den Weg nach North Carolina machte.
Kurz darauf fuhr Brock nach Atlanta, um dort die ersten Schritte in sein neues Leben zu regeln. Seine Mission war hier nun fast beendet.
In nur zwölf Stunden brachte er die Fahrt hinter sich, gab den Mietwagen zurück, kaufte einen Geländewagen und unterschrieb einen dreimonatigen Mietvertrag für ein möbliertes Apartment. Er wollte sich nicht für längere Zeit binden. Erst nach einer Weile würde er entscheiden, wo er sich in der Stadt niederlassen wollte.
Und bei jeder Entscheidung, die er traf, fragte er sich, was Callie dazu gesagt hätte. Beim Geländewagen hätte sie wahrscheinlich die Nase gerümpft. Ihr waren kleine Benzin sparende Autos lieber.
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