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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Schritt. Kurze Zeit später hatte er den Stadtteil erreicht, in dem sich der Pferdemarkt befand. Dort hämmerte er an eine Tür, bis aus einem Fenster ein bärtiger Mann schaute und erbost nach dem Grund der Störung fragte.
    »Ich brauche ein Pferd«, erklärte Conan. »Das flinkste, das Ihr habt.«
    »Ich öffne des Nachts mein Tor nicht«, brummte der Roßhändler.
    Conan ließ die Münzen im Beutel klingeln.
    »Sohn eines Hundes!« fluchte er. »Verdammt, seht Ihr denn nicht, daß ich weiß bin und allein? Kommt herunter, ehe ich Euch das Tor einschlage!«
    Kurz darauf ritt Conan auf einem Fuchshengst zum Haus von Aram Baksh.
    Er bog von der Straße in den Weg, der zwischen der Herberge und dem Palmenhain lag, doch hielt er am Tor nicht an. Er ritt zur Nordostecke der Mauer, dann an der Nordseite weiter bis kurz vor die Nordwestecke. Hier wuchsen zwar keine Bäume in Mauernähe, wohl aber ein paar hohe Büsche. Er band sein Pferd fest und wollte gerade auf den Sattel steigen, als er murmelnde Stimmen hörte.
    Er nahm den Fuß wieder aus dem Steigbügel und schlich zur Ecke, um sich umzusehen. Drei Männer schritten auf der Straße in Richtung Palmenhain daher. Ihrer Haltung nach waren es Neger. Sie blieben stehen, als er sie leise anrief, und drückten sich beim Anblick seines im Mondschein schimmernden Schwertes aneinander. Die Gier nach Menschenfleisch stand in ihre Augen geschrieben, aber sie wußten auch, daß sie mit ihren drei Keulen nicht gegen seine mächtige Klinge ankamen, und Conan wußte es ebenfalls.
    »Wohin geht ihr?« fragte er sie.
    »Zu unseren Brüdern, um ihnen zu sagen, daß sie das Feuer in der Grube auslöschen können«, war die mißmutige Antwort. »Aram Baksh versprach uns einen Mann, aber er log. Wir fanden einen Bruder tot im Fallengemach. Wir werden heute nacht hungrig nach Hause gehen müssen.«
    »Das glaube ich nicht.« Conan lächelte. »Aram Baksh wird euch einen Mann geben. Seht ihr diese Tür?«
    Er deutete auf ein kleines eisenbeschlagenes Portal in der Mitte der Westmauer.
    »Wartet dort. Ihr werdet einen Mann bekommen.«
    Wachsam zog Conan sich rückwärts aus der Reichweite der Keulen zurück, dann bog er um die Ecke. Bei seinem Pferd angelangt, vergewisserte er sich, daß die Schwarzen ihm nicht heimlich nachgeschlichen waren. Dann kletterte er auf den Sattel, beruhigte den Hengst und richtete sich auf, um nach der Mauerkrone zu greifen, zu der er sich hochzog. Er blickte sich kurz um. Die Herberge stand an der Südwestecke der Umzäunung, den Rest nahmen Haine und Gärten ein. Zu sehen war niemand. Das Haus war dunkel und still, und er wußte, daß alle Türen und Fenster geschlossen und verriegelt waren.
    Er wußte auch, daß Aram Baksh in einem Zimmer schlief, das auf den zypressenumsäumten Pfad zur Tür in der Westmauer führte. Wie ein Schatten glitt er zwischen den Bäumen hindurch, und wenige Augenblicke später klopfte er leise an die Tür des Gemachs.
    »Was ist los?« erkundigte sich eine schläfrige Stimme.
    »Aram Baksh!« zischte Conan. »Die Schwarzen kommen über die Mauer!«
    In Herzschlagschnelle öffnete sich die Tür. Mit nichts als einem Hemd angetan, stand der Wirt mit einem Dolch auf der Schwelle.
    Er streckte den Hals aus, um den Warner sehen zu können.
    »Was ist das für eine ... Ihr! «
    Conans Finger würgten seinen Schrei ab. Ineinander verschlungen stürzten die Männer zu Boden, und der Cimmerier entriß seinem Feind das Messer. Die Klinge blitzte im Sternenlicht, Blut spritzte. Grauenvolle Geräusche entrangen sich den Lippen, aus denen Blut quoll. Conan riß Aram Baksh auf die Beine, und wieder tat der Dolch sein Werk. Ein großer Teil des Bartes fiel auf den Boden.
    Seinen Gefangenen an der Kehle packend – denn auch ohne oder nur mit halber Zunge kann ein Mann schreien –, stapfte Conan den von Zypressen beschatteten Pfad entlang zur eisenbeschlagenen Tür in der Außenmauer. Mit einer Hand hob er den Riegel, riß die Tür auf und warf den Wirt in die Arme der wartenden schwarzen Aasgeier.
    Ein schrecklicher, vom eigenen Blut abgewürgter Schrei entrang sich des Zamboulaners Kehle, doch in der stillen Herberge rührte sich niemand. Die Menschen dort waren an Schreie außerhalb der Mauer gewöhnt. Aram Baksh wehrte sich wie ein Wahnsinniger, und seine angstverzerrten Augen flehten verzweifelt um Conans Beistand, doch er las kein Erbarmen im Gesicht des Cimmeriers. Conan dachte an die vielen bedauernswerten Menschen, die ein Opfer der

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