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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Kozaki verhandelten, beobachtete ich diesen Conan. Er hat etwas für Frauen und scharfe Getränke übrig. Laßt Eure Gefangene Octavia holen.«
    Jehungir klatschte in die Hände. Ein kushitischer Eunuch, unbewegt wie eine Ebenholzstatue in seidenem Beinkleid, verbeugte sich tief und nickte zu dem Auftrag. Er verließ den Raum und kehrte kurz darauf mit einem großen schönen Mädchen zurück, das er am Handgelenk führte. Ihr blondes Haar, die blauen Augen und helle Haut wiesen sie als reinblütige Angehörige ihrer Rasse aus. Die dünne, durch einen Gürtel zusammengehaltene Seidentunika verriet die Rundungen ihrer herrlichen Figur. Verachtung glitzerte in ihren klaren Augen und war im Schwung ihrer roten Lippen zu lesen. Aber sie hatte in ihrer Gefangenschaft Gehorsam gelernt. So stand sie mit hängendem Kopf vor ihren Herrn, bis er sie anwies, sich auf den Diwan neben ihn zu setzen. Dann blickte er Ghaznavi fragend an.
    »Wir müssen Conan von den Kozaki fortlocken«, sagte der Ratgeber. »Sie haben ihr Feldlager zur Zeit am unteren Zaporoska in dem marschigen Dschungel, wo diese Teufel unsere letzte Strafexpedition niedermachten, wie Ihr wißt.«
    »Das werde ich wohl kaum vergessen«, entgegnete Jehungir trocken.
    »Ganz in der Nähe liegt eine unbewohnte Insel«, fuhr Ghaznavi fort. »Xapur nennt man sie, die Befestigte, weil es dort alte Ruinen gibt. Ungewöhnlich an ihr ist, daß sie keinerlei Strand hat. Ihre Klippen ragen gut hundertfünfzig Fuß steil aus dem Wasser. Nicht einmal einem Affen gelänge es, sie zu erklettern. Die einzige Stelle, wo man hochsteigen und natürlich auch wieder herunterkommen kann, ist ein schmaler Pfad an der Westseite, eine abgetretene Treppe, die in den Fels gehauen ist.
    Wenn wir Conan auf diese Insel allein locken, dürfte es nicht schwerfallen, ihn wie einen Löwen mit Pfeil und Bogen zu jagen und abzuschießen.«
    »Genausogut können wir uns den Mond herunterwünschen«, sagte Jehungir verdrossen. »Sollen wir ihm vielleicht einen Boten schicken, der ihn ersucht, die Klippen zu ersteigen und auf unser Kommen zu warten?«
    »Im Prinzip, ja!« Ghaznavi lächelte leicht über Jehungirs verblüfften Gesichtsausdruck und fuhr fort: »Wir werden die Kozaki wegen der Gefangenen um eine Unterhandlung am Rand der Steppe bei Fort Ghori bitten. Wie üblich werden wir mit einem größeren Trupp aufbrechen und unser Lager außerhalb der Burg aufschlagen. Die Kozaki kommen sicher in gleicher Stärke, und die Unterhandlung wird sich im gewohnten Mißtrauen dahinziehen. Aber diesmal nehmen wir, scheinbar zur Unterhaltung, Eure schöne Gefangene mit.« Octavia erbleichte und lauschte mit zunehmendem Interesse. »Sie wird ihre sämtlichen Reize spielen lassen, um Conans Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Das dürfte ihr nicht schwerfallen. Für diesen wilden Banditen dürfte sie ein Bild blendender Schönheit darstellen. Mit ihrer Lebhaftigkeit und den ansehnlichen Kurven sollte sie ihm besser zusagen als eine der puppenhaften Schönheiten aus Eurem Harem.«
    Mit geballten Fäusten sprang Octavia auf. Ihre Augen blitzten, und sie zitterte vor Empörung.
    »Ihr wollt mich zwingen, für diesen Barbaren die Verführerin zu spielen?« rief sie. »Das tue ich nicht! Ich bin keine Dirne, die einem Steppenräuber schöne Augen macht und ihm um den Bart streicht! Ich bin die Tochter eines nemedischen Lords ...«
    »Du gehörtest vielleicht dem nemedischen Adel an, ehe meine Reiter dich herbrachten«, sagte Jehungir zynisch, »doch jetzt bist du nichts weiter als eine Sklavin, die zu tun hat, was ihr befohlen wird!«
    »Nein!« schrie sie.
    »O doch«, sagte Jehungir erbarmungslos. »Mir gefällt Ghaznavis Plan. Fahrt fort, König unter den Ratgebern.«
    »Conan wird sie vermutlich kaufen wollen. Ihr werdet Euch natürlich weigern, sie herzugeben, auch nicht im Austausch gegen hyrkanische Gefangene. Möglicherweise versucht er dann, sie zu stehlen – doch nein, ich glaube nicht, daß er den Waffenstillstand bricht. Nun, jedenfalls müssen wir auf alles vorbereitet sein, was er tun könnte.
    Kurz nach der Unterhandlung, ehe er Zeit hat, sie zu vergessen, werden wir einen Boten unter weißer Fahne senden, ihn beschuldigen, das Mädchen entführt zu haben, und auf ihrer Rückgabe bestehen. Er wird vielleicht den Boten töten, doch zumindest wird er glauben, daß sie geflohen ist.
    Danach schicken wir einen Spion – einen Yuetshi-Fischer – zum Kozakilager, der Conan ausrichtet, daß Octavia sich

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