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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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aus großer Entfernung sehen könnten und uns dann auf Verteidigung einstellen würden. Aber in diesen Sandhügeln können sie sich verstecken und warten, bis wir ganz nahe sind. Wir würden dann in eine Falle laufen.«
    »Du machst dir unnötige Sorgen. Es ist höchst unwahrscheinlich, daß in diesen Dünen Pili auf der Lauer liegen.«
    »Unwahrscheinlich vielleicht; aber nicht unmöglich.«
    »Was sollen wir deiner Meinung nach tun?«
    »Einen Bogen um die Dünen machen.«
    »Das ist keine gute Idee. Wenn wir außen herumgehen, kostet uns das mehrere Stunden. Wir müßten mindestens einen halben Tag länger in der Wüstensonne schmoren.«
    Conan schüttelte den Kopf. Warum mußte er sich in letzter Zeit pausenlos mit Frauen streiten? Die Frauen hatten anscheinend Spaß daran, glühend ihre Meinung zu verteidigen. Es war doch besser, einen halben Tag lang in der Wüstensonne zu schmoren, als die Knochen auf ewig im Sand bleichen zu lassen! Aber das sagte er nicht laut. Statt dessen lockerte er das Schwert in der Scheide und schwor sich, durch diese Dünen mit besonderer Vorsicht zu gehen, ganz gleich, was Cheen sagte.
     
    Der Mann, der mutterseelenallein am Haupttor von Karatas Wache schob, langweilte sich. Das konnte man ihm auch schlecht verübeln. Schließlich war das Dorf zum letztenmal in den Zeiten seines Großvaters von einem äußeren Feind bedroht worden. Das Dorf stand unter dem Schutz des Nebelmagiers. Vielleicht hätten Banditen sich von der hohen Palisade nicht abschrecken lassen, aber vor Dimmas Macht hatten sie Angst. Die Gegend hier war so abgelegen, daß kein König mit seinem großen Heer oder ein feindlicher Magier sich wegen eines unbedeutenden Dorfs am Ufer eines großen Sees die Mühe machen würde, dieses Dorf zu erobern, zumal es dort keine Schätze zu holen gab. Naja, was haben wir schon zu bieten? dachte der Posten – und sein langweiliger Dienst ließ ihm viel Zeit zum Nachdenken, obgleich sein Kopf eher mühsam arbeitete. Ein paar üppige Frauen, gute Weine und ein bißchen Gold. Alle drei Dinge stellten keine so vielversprechende Beute dar, daß ein König eine Armee ausrüsten und damit anrücken würde.
    Der Posten hatte diesen Gedankengang schon mehrmals während dieser Wache verfolgt. Als ein einzelner Pili im silbrigen Mondschein vor der Palisade auftauchte, war er nicht beunruhigt. Im Bart des alten Wachpostens glänzten bereits Silberfäden. Er hatte den Beruf angetreten, als ihm gerade ein leichter Flaum auf den Wangen gesprossen war. Ein betrunkener Bauer, der ihn mit verfaulten Melonen beworfen hatte, war der gefährlichste Gegner seiner langen Dienstzeit gewesen.
    Der alte Wächter hatte schon mehrmals Echsenmänner zu Gesicht bekommen. Allerdings verirrten sie sich selten in diese Gegend. Ungefähr ein halbes Dutzend hatte während seiner Wache das Tor passiert. Daher geriet der Mann beim Anblick des einen Pili nicht in Panik, obwohl dieser sich mit eindrucksvoll königlicher Haltung näherte.
    »Ho, Wache?«
    »Ja, hier!« rief der Posten hinab. »Was wollt Ihr hier?«
    »Ich muß einem Fischmann eine dringende Botschaft überbringen. Gestatte mir, einzutreten.«
    Obwohl der Echsenmann ein langen Speer trug, witterte der Posten keine Gefahr. Er zog an dem Hebel, der den Riegel des kleinen Tors zurückschob. Die Tür schwang auf.
    Der Pili drehte sich um und rief etwas in die Dunkelheit. Dabei verwendete er eine Sprache, die der Posten nicht verstand.
    »Was ...?« begann der Posten. Weiter kam er nicht. Entsetzt sah er, wie wenigstens zwanzig Echsenmänner mit Speeren auf das Tor zuliefen. »He!«
    Der Alte wollte den Hebel zurückschieben; aber die grünliche Bronze war plötzlich glitschig. Das war eine üble Sache!
    »Hier!« ertönte eine Stimme.
    Der Posten schaute nach unten. Da stand der erste Pili direkt hinter dem Tor. Der Soldat überlegte noch, ob er fragen, drohen oder höflich bitten sollte, als ihn der Pfeil des Echsenmanns mitten in die Brust traf. Ein heißer Schmerz durchschoß ihn, doch nur einen Augenblick lang. Dann hörte der Schmerz auf, alles wurde gefühllos.
    Der letzte Gedanke des alten Wachpostens war seltsam. Nach so vielen unendlich langweiligen Jahren war endlich etwas Aufregendes geschehen.
     
    Kleg erwachte, als die Dunkelheit bereits ihren Mantel über das Dorf gebreitet hatte. Er fühlte sich viel besser. Rasch stand er auf und wusch sich. Eine große Waschschüssel stand zu diesem Zweck bereit. Dann verließ er die Kammer, die im

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