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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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bringen. Mit nervöser Geste bat sie den jungen Mann, sich in einen bequemen Sessel zu setzen.
    Christopher streckte die Hand aus, als Sir Henry ihn mit dem Besucher bekannt machte. »Mylord, darf ich Ihnen John Smith vorstellen? Er ist Student im St. John’s College.John, das ist unser Hausherr, der Earl of Cordray.«
    Der junge Mann errötete stark und wurde gleich darauf bleich. Mehrmals klappte er den Mund auf und zu, ehe er beinahe unhörbar murmelte: »Mylord… fühle mich geehrt.«
    »John und ich arbeiten an der Übersetzung eines gewissen Tagebuchs.« Sir Henry warf Mr. Smith einen bedeutungsvollen Blick zu, ehe er weitersprach. »Natürlich erwähne ich keine Namen, aber…« Er richtete einen scharfen Blick auf Lord Cordray. »… es ist das Tagebuch, von dem ich vor einigen Tagen geredet habe.«
    Er drückte den Zeigefinger an den Nasenflügel und nickte wichtigtuerisch. »Genug davon«, fuhr er fort. Erneut wandte er sich Mr. Smith zu. »Hast du seit unserem letzten Treffen irgendwelche Fortschritte erzielt?«
    »N…nein«, antwortete der junge Mann, den Blick immer noch auf den Earl gerichtet. »Ich habe festgestellt, dass Lord Grenvilles Leitfaden vollkommen nutzlos ist, und…«
    »Ich bin sicher, Lord Cordray hat kein Interesse an der Arbeit, die du mit Mr. Smith machst, Onkel.« Gillians Ton hatte so scharf geklungen, dass Christopher sich überrascht zu ihr umdrehte. Himmel, sie war gespannt wie ein Flitzbogen! Was war hier los? Was bedeutete ihr dieser harmlos aussehende junge Bursche, dass sie sich so befremdlich benahm?
    Auch Sir Henry schien erstaunt über ihr Betragen. In diesem Moment betrat Mrs. Ferris den Raum, und nachdem man sich erneut allgemein begrüßt hatte, war Miss Tate wieder gefasst, zumindest einigermaßen. Ihre Besorgnis drückte sich jedoch noch immer durch die steife Haltung aus, in der sie zum Schaukelstuhl zurückkehrte und sich dann auf den Rand setzte. Geistesabwesend zupfte sie an den Fransen ihres Schals.
    Da Christopher sicher sein konnte, dass seine Anwesenheit der Hauptgrund für ihr Unbehagen war, nahm er nicht Platz.
    Er verneigte sich vor ihr und ihrer Tante, schüttelte Sir Henry und Mr. Smith die Hand und verkündete die Absicht, sich jetzt zurückziehen zu wollen.
    »Nein, vielen Dank«, antwortete er auf Mrs. Ferris’
    unvermeidliche Einladung, zum Essen zu bleiben. »Ich sehe, dass Sir Henry vor Ungeduld platzt, um endlich mit Mr. Smith über sein Lieblingsprojekt reden zu können.

    Vielleicht ein anderes Mal.«
    Gillian, in deren Wangen ein Hauch von Farbe zurückkehrte, stand wieder auf, um Seine Lordschaft zur Haustür zu begleiten.
    »Er wirkt sehr jung«, bemerkte Christopher beiläufig, als man den Raum verließ. »Ich meine Mr. Smith. Was trägt er zum Studium von Mr. Pepys’ Tagebuch bei?«
    »Oh!« Miss Tate zuckte sichtbar zusammen. »Ja. Nun, er ist der Sohn eines von Sir Henrys alten Freunden. Mein Onkel hat ihn unter die Fittiche genommen, als Mr. Smith mit seiner Frau und seinem Sohn nach Cambridge kam.«
    »Frau und Sohn?« Christopher zog die Augenbrauen hoch.
    »Du lieber Gott! Er wirkt kaum alt genug, um…«
    »Hm«, äußerte Miss Tate hastig. »Er ist knapp neunzehn Jahre alt. Wir haben gehört, es hätte zwingende Gründe gegeben… In jedem Fall war es auf Onkel Henrys Anregung hin, dass Mr. Neville, der Rektor, der selbst kaum vierundzwanzig Jahre alt ist, John bat, die Übersetzung des Tagebuches vorzunehmen.«
    »Aber ich dachte, dass Sir Henry…«
    »Ja, auch er arbeitet an einer Übersetzung. Ich glaube, dass er, würde es sich um jemand anderen als John handeln, nicht so großzügig mit seiner Unterstützung wäre. Aber er hat den Jungen sehr gern.«
    Man war in der Eingangshalle angelangt. Christopher nahm Hut und Handschuhe von Widdings entgegen und verabschiedete sich mit einer Verneigung.
    Da er mit den Folsomes nun auf etwas vertrauterem Fuß stand, lehnte er es ab, darauf zu warten, dass ein Knecht ihm Zeus aus dem Stall brachte. Er ging zur Hinterseite des Hauses, passierte den Kücheneingang und hielt an, als er Frauenstimmen aus einem offenen Fenster dringen hörte. Er bewegte sich behutsam weiter und blieb in der Nähe stehen.
    »Ich glaube nicht, dass er das John gesagt hat.« Das war Mrs. Ferris Stimme gewesen. »Doch das will nicht heißen…«
    »Wir können nur hoffen«, unterbrach Miss Tate. »Weißt du, dieses Mal hat er zwei Bände ausgesucht.«
    Mrs. Ferris stöhnte. »Zwei!«
    Einen Moment lang herrschte

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